Flüssigdünger
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Nährstofflösung: Die einfachste Lösung
Hier ein Rezept für kleine Anlagen die Tomaten, Paprika und Blattgemüse versorgen. Dies ist eine sehr einfach gehaltene Lösung die zu Beginn Ihre Aufmerksamkeit verlangt, sollten Mangelerscheinungen bei der Pflanze zu sehen sein.ZutatenBasis mit Micronährstoffen/Spurenelementen: Masterblend 4-18-38 Hydroponic Fertilizer: diesem fehlen noch Magnesiumsulfat und Calciumnitrat.
Ein Kilo kostet etwa 30.- bis 49.- Euro und reicht für etwa 500 Liter Nährstofflösung (je nach Mischverhältnis)Magnesiumsulfat: Epsom SaltEin Kilo kostet etwa 5.- EuroKalziumnitrat: PowerGrow Calzium Nitrate 15.5-0-0Ein Kilo kostet etwa 24.- EuroRezeptMischen Sie die Bestandteile in folgenden Verhältnissen: (2:1:3). Dafür dürfen Sie nicht alle Bestandteile miteinander in einem Behälter mischen.Nehmen Sie dazu zwei Behälter (z.B. Flaschen a 500 ml). Wir empfehlen mit kleinen Mengen an zu fangen. Je nach Pflanze müssen Sie die Verhältnisse eventuell korrigieren. Siehe dazu auch Mangelerscheinungen. Mit der getrennten aufbewahrung verhindern Sie das die Nitrate mit den Phosphaten in Verbind kommen und Ausfallen. In diesem Zustand sind sie für die Pflanze dann nicht mehr verwertbar.In die erste Flasche füllen Sie die 120 Gramm des NPK Düngers und 60 Gramm Magnesiumsulfat. Wenn Sie warmes Wasser dazu verwenden (am besten Entionisiert oder Destilliert) lösen sich die Bestandteile besser auf. Bedenken Sie das im Leitungswasser bereits Kalzium und Magnesium vorhanden sind. Je nach Wasserhärte sollten Sie den Anteil an Kalzium und /oder Magnesium reduziert werden. Eine °dH entspricht 10 mg CaO (Kalziumoxid) pro Liter Wasser. Eventuell kann Ihr Wasserwerk sogar genau sagen welche Wasserhärte sie haben. Es gibt auch Teststreifen für Kaffeliebhaber zu zwei Euro für den Test: https://www.kaffeetechnik-shop.de/Teststreifen-fuer-Wasserhaerte-59851 Wenn Sie eine genaue Waage haben (das sollten Sie wenn Sie Dünger selber mischen), können Sie auch einen Liter Wasser verkochen und messen was übrig ist. Leider ist auch oft Magnesium im Wasser enthalten was die Messung wieder sehr spekulativ macht. Aber das wäre nun mit Kanonen auf Spatzen schießen. Schauen sie sich einfach kurz die Liste für Mangelerscheinungen an. Das sollte für kleine Anlagen schon reichen.Beispiel 1Mischungsverhältnis 2 : 1 : 3Inhalt der beiden Behälter a 500 mlLösung 1120 Gramm Masterblend 4-18-38 (etwa 1/2 Tasse und ein Esslöffel)60 Gramm Magnesiumsulfat (etwa 4 Esslöffel)den Rest der Flasche mit Wasser auffüllen Lösung 2180 Gramm Calziumnitrat (etwa 3/4 Tasse)den Rest der Flasche mit Wasser auffüllen Diese beiden Lösungen werden dann in das Dünger-Wasser gegeben so das eine Nährstofflösung entsteht. Die Konzentration liegt bei etwa 2,5% bis 3%.Verwendung / Konzentration Pflanzen Konzentration Reichweite bei 500 ml Konzentrat Fruchttragende Beetpflanzen Für Lösung 1: 3 ml pro Liter Wasser: für 10 Liter nehmen Sie 30 ml, für 1 Gallone 12 mlFür Lösung 2: 3 ml pro Liter Wasser: für 10 Liter nehmen Sie 30 ml, für 1 Gallone 12 ml160 Liter Grünes Blattgemüse Für Lösung 1: 2,5 ml pro Liter Wasser: für 10 Liter nehmen Sie 25 ml, für 1 Gallonen 8 ml Für Lösung 2: 2,5 ml pro Liter Wasser: für 10 Liter nehmen Sie 25 ml, für 1 Gallonen 8 ml200 Liter Achten Sie bei den Mischverhältnissen darauf ob die Pflanzen Mangelerscheinungen zeigen. Hier dazu mehr: Mangelerscheinungen.Wenn Sie über ein EC- bzw. TDS Messgerät verfügen sollte die Konzentration üblicherweise zwischen 1,5 und 2,0 EC liegen. Hier dazu mehr: Ec- und pH-Werte von Pflanzen.Manche Tomatensorten verlangen einen EC-Wert von 4,0 oder sie zeigen Mangelerscheinungen. Das heißt, Sie müssen dann die Dosis/Konzentration verdoppeln !Der Hersteller gibt für sein Produkt ein Mischverhältnis von 3 : 3 : 1 bis 2 : 2 : 1 an. ( NPK ) : (Magnesiumsulfat / MgSO4 ) : (Calciumnitrat / Ca(NO3)2).Warum die großen Unterschiede ? Jede Pflanze verbraucht unterschiedliche Mengen der einzelnen Nährstoffsubstanzen. Hier müssen Sie die Pflanze genau beobachten: siehe dazu auch Mangelerscheinungen.Bei 2 : 2 : 1 genügen die Packungen mit 600g + 600g + 300g bei obiger Dosierung also für die 2,7fache Menge (bei 2,5% Konzentration) die man damit anmischen kann. Das wären über 550 Liter Nährstofflösung. Leider bleibt teils, je nach Mischverhältnis der Komponenten, sehr viel Dünger übrig wenn Sie das Komplettset erwerben (ca. 75 €). Wir empfehlen nur den NPK Grunddünger mit den Spurenelementen/Micronährstoffen zu erwerben. Der Rest ist sehr günstig im Agrarhandel erhältlich. Auch hier gibt es leider einen kleinen Hacken: die handelsüblichen Mengen beginnen meist ab 25 KG pro Substanz. Hier die Preise aus dem Agrarmark zum Vergleich: Magnesiumsulfat (Epsomit/Bittersalz) MgSO4 für 2,50 € / KG und Calciumnitrat Ca(NO3)2 für 2,40 € / KG. Sie zahlen also etwa den 10fachen Preis wenn Sie nur Kleinstmengen (1 KG) erwerben. Alle Preise sind Stand 2024-06.Wenn Sie einen Bauern kennen, auch wenn nur um drei Ecken, fragen Sie einfach nach kleinen Mengen. In der Landwirtschaft werden pro Saison mehrere Tonnen dieser Substanzen pro Hektar verwendet.
* ) Umrechnung1 US Gallone = 3,78541 Liter = 231 Kubikzoll (inch³)1 Liter = 0,26417 US Gallonen1 amerik. Gallone = 4 amerik. Quarts = 8 amerik. Pints = 3,785411784 Liter
Kontext:ID: 594 -
Übliche Konzentrationen in Nährstoffen
Boston Public Library, Print Department Die Zusammensetzung von Hydrokulturdüngern ist völlig verschieden im Vergleich zu den Düngern für Erdkulturen. Pflanzen, die in Erdböden kultiviert werden, benötigen völlig andere Düngermischungen als Hydrokulturen. Als Orientierung: Organische Dünger benötigen oft (je nach Zusammensetzung) Mikroorganismen um die Nährstoffe für die Pflanzen aufzuschließen. Anorganische Dünger benötigen keine Mikroorganismen um der Pflanze alle Nährstoffe liefern zu können. Auch hier gilt natürlich: Die Ausnahme bestätigt die Regel.
Hydrokulturdünger müssen den besonderen Bedingungen einer Hydrokultur Rechenschaft tragen. Diese ergeben sich zum einen aus dem fehlen von Mikroorganismen, welche zur chemischen Aufspaltung der Düngerstoffe im Erdreich benötigt werden - und auch nur dort zu finden sind, zum anderen aus der fehlenden Pufferung des Hydrokultursystems sowie aus der Tatsache, dass es sich um ein geschlossenes System handelt.
Wichtige Randbedingungen sind unter anderem: Hydrokulturdünger sollten nicht zu viele Ballast-Salze enthalten (Natrium, Chlorid etc.). Der Ammonium und Stickstoff-Anteil sollte nicht mehr als etwa 50 % des gesamten Stickstoff- (N) Angebotes ausmachen, um eine Versauerung der Nährlösung zu vermeiden.
Das wiederum gilt aber nicht für sehr harte (Kalkreiche) Gießwässer. Auch der Phosphatgehalt sollte deutlich niedriger sein - im Vergleich zu Düngemitteln für Erdkultur.
Dünger mit Puffer-Effekt / Reservoire oder sogenannter Langzeit-Dünger
Für Hydrokulturen gibt es Ionenaustauscherdünger am Markt. Seit Jahrzehnte war der Ionenaustauscherdünger “Lewatit HD5” der einzige Ionenaustauscherdünger auf dem Markt. Er wurde in den 70er Jahren von der Firma Bayer AG entwickelt und unter verschiedenen Handelsnamen vermarktet. Später wurde von der gleichen Firma das “Lewatit HD5 plus” für salzarme Gießwässer (weiches Wasser) entwickelt.
Inzwischen wird nur noch das bekannte Lewatit HD50 hergestellt. Dieses soll optimiert sein für jeden Härtegrad des Wassers. Jedoch wird vom Hersteller immer noch empfohlen bei weichem Wasser Kalk zuzufügen um die Versorgung sicherzustellen.
Welche Flüssigdünger kann man verwenden?
Das Angebot an Flüssigdüngern und Nährstofflösungen ist inzwischen unübersehbar geworden (1). Neben Flüssigdünger für den Profi in größeren Gebinden, werden für den Hobbybereich Produkte in kleineren Mengen angeboten. Meist handelt es sich um sogenannte Universaldünger. Allerdings bieten einige Hersteller auch spezielle Düngemittel für die Hydrokultur an.
Auffallend hierbei: fast alle Hersteller halten sich bei konkreten Angaben zu den Pflanzen für die der Dünger "optimal" sein soll zurück. Ebenso bei der Dosierung in Abhängigkeit der Wachstumsentwicklung. Selbst wenn bestimmte Pflanzen beim Namen genannt werden, wird hier scheinbar bewusst nicht ins Detail gegangen. Wenn Sie an Tomaten denken, werden Sie vermutlich nicht an alle 3.200 Sorten denken die momentan angebaut werden (Quelle). Nun zu glauben, das hier ein und derselbe Dünger durchweg gute Ergebnisse liefert erscheint wohl auch dem Laien als völlig unglaubwürdig.
1) Eine (stets) unvollständige Liste handelsüblicher Dünger können Sie hier finden. Wir führen diese Liste nur als Zutatenliste für selbstgemachte Nährstofflösungen. Wie man dies machen kann finden Sie hier ausführlich an einer Beispiel-Mischung beschrieben. Die Artikelserie beginnt hier: Hydroponikdünger selber mischen: Einleitung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in der Hydrokultur Pflanzen zu düngen:
• Mit flüssigem anorganischen Volldünger, dieser wird in Großanlagen aufgrund der Leitfähigkeitsmessung des Wassers automatisch zudosiert.• Durch Düngesalzfreisetzung aus festem Ionenaustauscher-Granulat.
• Aufschlämmung von organischem Dünger oder Zusatz solcher Nährstofflösungen.
• Eine Humus- oder Kompostschicht, die bei Ebbe-Flut-Systemen auf die oberste Substratschicht aufgebracht wird und nur bei Düngerbedarf von oben gewässert wird.
Je nach Nährstoffzusammensetzung belaufen sich die zu erwartenden Konzentrationen in folgenden Größenordnungen:Verbindungen und Spurenelemente / Größenordnungen in Nährstofflösungen
K
Kalium
0,5 - 10 mmol/L
Ca
Calzium
0,2 - 5 mmol/L
S
Schwefel
0,2 - 5 mmol/L
P
Phosphor
0,1 - 2 mmol/L
Mg
Magnesium
0,1 - 2 mmol/L
Fe
Eisen
2 - 50 µmol/L
Cu
Kupfer
0,5 - 10 µmol/L
Zn
Zink
0,1 - 10 µmol/L
Mn
Mangan
0 - 10 µmol/L
B
Bor
0 - 0,01 ppm
Mo
Molybdän
0 - 100 ppm
NO2
Nitrit
0 – 100 mg/L
NO3
Nitrat
0 – 100 mg/L
NH4
Ammoniak
0,1 - 8 mg/L
KNO3
Kaliumnitrat
0 - 10 mmol/L
Ca(NO3)2
Calciumnitrat
0 - 10 mmol/L
NH4H2PO4
Ammoniumdihydrogenphosphat
0 - 10 mmol/L
(NH4)2HPO4
Diammoniumhydrogenphosphat
0 - 10 mmol/L
MgSO4
Magnesium sulfat
0 - 10 mmol/L
Fe-EDTA
Ethylendiamintetraessigsäure
0 – 0,1 mmol/L
H3BO3
Borsäure
0 – 0,01 mmol/L
KCl
Kaliumchlorid
0 – 0,01 mmol/L
MnSO4
Mangan (II)-Sulfat
0 – 0,001 mmol/L
ZnSO4
Zinksulfat
0 – 0,001 mmol/L
FeSO4
Eisen(II)-sulfat
0 – 0,0001 mmol/L
CuSO4
Kupfersulfat
0 - 0,0002 mmol/L
MoO3
Molybdänoxid
0 – 0,0002 mmol/L
Kontext:
Geschichtlich erste Nährlösung nach Sachs und Stöckhardt
Ein Liter fertige Lösung enthält:
1 g Kaliumnitrat
0,5 g Calciumsulfat
0,4 g Magnesiumsulfat
0,5 g Calciumhydrogenphosphat
und eine Spur Eisen-(III)-chlorid.Nährlösung nach Wilhelm Knop
Ein Liter fertige Lösung enthält:
1,00 g Ca(NO3)2 Calciumnitrat
0,25 g MgSO4 * 7 H2O Magnesiumsulfat
0,25 g KH2PO4 Kaliumdihydrogenphosphat
0,25 g KNO3 Kaliumnitrat
Spuren FeSO4 * 7 H2O Eisen(II)-sulfat.Medium nach Pirson und Seidel
Ein Liter fertige Lösung enthält:
1,5 milliMol KH2PO4
2,0 mM KNO3
1,0 mM CaCl2
1,0 mM MgSO4
18 μM Fe-Na-EDTA
8,1 μM H3BO3
1,5 μM MnCl2.Nährmedium nach Epstein
Ein Liter fertige Lösung enthält:
1 mM KNO3
1 mM Ca(NO3)2
1 mM NH4H2PO4
1 mM (NH4)2HPO4
1 mM MgSO4
0,02 mM Fe-EDTA
0,025 mM H3BO3
0,05 mM KCl
0,002 mM MnSO4
Spurenelemente:
0,002 mM ZnSO4
0,0005 mM CuSO4
0,0005 mM MoO3Spurenelementzusatz nach D. R. Hoagland (1884–1949)
Ein Liter fertige Lösung enthält:
55 mg Al2(SO4)2
28 mg KJ
28 mg KBr
55 mg TiO2
28 mg SnCl2 · 2 H2O
28 mg LiCl
389 mg MnCl2 · 4 H2O
614 mg B(OH)3
55 mg ZnSO4
55 mg CuSO4 · 5 H2O
59 mg NiSO4 · 7 H2O
55 mg Co(NO3)2 · 6 H2OQuelle, unter anderem: https://de.wikipedia.org/wiki/Hydrokulturd%C3%BCnger
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