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Viel Erfolg wünschen wir Ihnen!

Wurzelzonentemperatur: Aktuelle Forschungsergebnisse

Hier sind einige relevante Studien zu diesem Thema:

Levine et al. (2023)

„Controlling root zone temperature improves plant growth …“

Versuchssystem

Hydroponischer Salat (Lactuca sativa „Red Fire“)

Temperaturbereich

15, 25, 35 °C

Befunde

25 °C ergab maximale Trockenmasse. 35 °C reduzierte das Wachstum, erhöhte aber Pigmentgehalte.

Bedeutung

Zeigt, dass ein moderater Wurzeltemperaturbereich ideal ist, und dass gezieltes Management möglich ist.

Zur Studie (PubMed)
Hayashi et al. (2024)

„Raising root zone temperature improves plant productivity …“

Versuchssystem

Hydroponischer Salat unter variierenden Lufttemperaturen

Temperaturstrategie

RZT +3°C über Lufttemperatur

Befunde

Eine Erhöhung der RZT um 3 °C über der Lufttemperatur förderte das Wachstum, erhöhte lösliche Proteine, Mineralstoffaufnahme und Stoffwechselaktivitäten.

Bedeutung

Interessanter Ansatz: relative Erhöhung gegenüber Lufttemperatur — könnte differenzielle Strategien nahelegen.

Zur Studie (Frontiers)
Moccio et al. (2024)

„Effects of Root Zone Temperature of Hydroponic Lettuce …“

Versuchssystem

Salat, gekühlte vs. Umgebungs-RZT

Vergleich

Gekühlte vs. ungekühlte Systeme

Befunde

Die Studie untersucht gezielt die Effekte gekühlter Wurzelzonen gegenüber ungekühlten Systemen, u.a. auf Nährstoffaufnahme und Vitamin A-Gehalt.

Bedeutung

Guter Ansatz zur Quantifizierung von Stress vs. Optimierung.

Zur Studie (ASHS)
Kang et al. (2025)

„Root-Zone Cooling Effects …“

Versuchssystem

Verschiedene Abkühlstrategien bei Tiefwasserkultur

Abkühlmethoden

Graduell vs. abrupt (bis 5°C)

Befunde

Eine abrupte Abkühlung über 5 Tage hemmt Mineralstoffaufnahme stärker im Vergleich zur graduellen Abkühlung.

Bedeutung

Zeigt, dass nicht nur der Wert, sondern die Änderungsgeschwindigkeit relevant ist.

Zur Studie (SpringerLink)
Al-Rawahy et al.

„Effect of Cooling Root-Zone Temperature …“

Versuchssystem

Gurke (Cucumis sativus) in Hydroponik unter Sommerbedingungen

Temperaturbereich

22, 25, 28 °C vs. 33 °C Kontrolle

Befunde

Gekühlte RZT steigerten Wachstum, Blattfläche und Ertrag im Vergleich zu nicht gekühlter Kontrolle (33 °C).

Bedeutung

Demonstriert Vorteile der aktiven Temperaturkontrolle bei hohen Außentemperaturen.

Zur Studie (CCSE)
Sakamoto et al.

„Effect of Root-Zone Temperature on the Growth and Fruit Quality of Hydroponically Grown Strawberry Plants“

Versuchssystem

Erdbeeren in tiefem Flussverfahren

Temperaturbereiche

10 °C vs. 30 °C

Befunde

Bei zu hoher Wurzeltemperatur (30 °C) kam es zu Abnahme der Wurzelzellviabilität und Absterben; niedrige Temperatur (10 °C) erhöhte Wurzelmasse, beeinflusste Fruchtentwicklung.

Bedeutung

Zeigt, dass bei Fruchtpflanzen Extremwerte kritisch sind, und dass die Antwort auch kulturspezifisch ist.

Zur Studie (ResearchGate)
Li et al.

„Elevated root-zone temperature promotes the growth …“

Versuchssystem

Gurke unter erhöhtem CO₂

Besonderheit

Kombination mit CO₂-Anreicherung

Befunde

Eine erhöhte Wurzelzonentemperatur fördert Wachstum und mildert Anpassungsprozesse bei hoher CO₂-Konzentration.

Bedeutung

Interessant für geschlossene Systeme mit kontrolliertem Klima.

Zur Studie (ScienceDirect)
Li et al. (Karotten)

„Elevated Root Zone Temperature …“

Versuchssystem

Karotte in Hydroponik

Wirkung

Qualitative Veränderungen

Befunde

Hohe RZT reduzierte Wachstum, steigerte aber phenolische Verbindungen und Zuckergehalt.

Bedeutung

Beispiel, dass eine höhere RZT auch qualitative Veränderungen (positiv oder negativ) bewirken kann.

Zur Studie (SCIRP)
Zusammenfassung: Diese Studien zeigen deutlich: es gibt keinen universellen optimalen Wert, sondern ein Optimum, das von der Art, Entwicklungsphase, Stressbedingungen und Klima abhängt.

 


 

Literatur- & Forschungsüberblick zur Messtechnik & Monitoring der Wurzelzonentemperatur

1. Grundlagen & Methodik

  • Handbücher zur Hydroponik
    Resh, H.M. (2022): Hydroponic Food Production – Standardwerk, beschreibt verschiedene Temperaturmanagement-Systeme, erwähnt auch Messtechnik.
    Savvas & Gruda (2018): Hydroponic Production of Vegetables and Ornamentals – enthält Kapitel zu Temperaturmanagement in Nährlösungen.
  • Messmethoden allgemein
    • PT100/PT1000-Sensoren und digitale Sensorik sind Standard (oft in Kombination mit Datenloggern).
    • Forschung weist darauf hin, dass mehrpunktige Messungen nötig sind, weil Temperaturgradienten entstehen (Kang et al. 2025).
 

2. Peer-reviewed Studien mit Fokus auf Monitoring

  • Moccio et al. (2024): „Effects of Root Zone Temperature of Hydroponic Lettuce on Nitrate, Pigments, and Vitamin A“ (HortScience 59:255).
    → Nutzt kontinuierliche Messungen und zeigt, dass kleine Temperaturänderungen signifikant sind.
  • Kang et al. (2025): „Root-Zone Cooling Effects on Plant Mineral Nutrition under Different Cooling Regimes“ (J. Plant Growth Regulation).
    → Betonung der Temperaturverlauf-Dynamik: graduelle vs. abrupte Kühlung.
  • Hayashi et al. (2024): „Raising root zone temperature improves plant productivity …“ (Frontiers in Plant Science).
    → Nutzt präzise Steuerungssysteme mit engmaschiger Datenerfassung, um relative Temperaturerhöhungen (Luft vs. Wurzel) zu testen.
  • Levine et al. (2023): „Controlling root zone temperature improves plant growth and pigments in hydroponic lettuce“ (Annals of Botany).
    → Drei RZT-Stufen (15, 25, 35 °C) mit kontrollierten Bedingungen – Monitoring war hier Voraussetzung für die Auswertung.
 

3. Weitere wichtige Hinweise aus Literatur

  • Sauerstofflöslichkeit: Mehrere Arbeiten (z. B. Li et al. 2015 zu Tomaten, Sakamoto et al. zu Erdbeeren) betonen, dass Temperaturdaten immer in Kombination mit O₂-Konzentration gesehen werden müssen.
  • Praktische Systeme: In der Gewächshausforschung wird empfohlen, RZT-Sensoren in Rückläufen und Reservoirs einzubauen, nicht nur in Pflanzkanälen.
  • Energieaspekt: Es gibt Studien zur Energieeffizienz von RZT-Regelungen (z. B. japanische Forschung bei Tomaten), die zeigen, dass gezieltes Monitoring Energieverbrauch senken kann, wenn statt großflächiger Luftheizung die Nährlösung reguliert wird.
 

Kontext: