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Viel Erfolg wünschen wir Ihnen!

Die Sokal-Affäre und die Grievink-Affäre! Diese beiden Wissenschaftler sind dafür bekannt, absichtlich unsinnige, gefälschte Studien in renommierten wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht zu haben, um die Qualität des Peer-Review-Prozesses und die Glaubwürdigkeit bestimmter wissenschaftlicher Disziplinen zu testen.

  1. Alan Sokal (1996, Sokal-Affäre):
    • Alan Sokal, ein Physiker der New York University, veröffentlichte 1996 einen absichtlich nonsensischen Artikel in der renommierten Social Text, einer interdisziplinären Zeitschrift, die sich mit Kultur und Gesellschaft beschäftigt. Der Artikel mit dem Titel „Transgressing the Boundaries: Towards a Transformative Hermeneutics of Quantum Gravity“ enthielt eine Mischung aus bedeutungslosem Fachjargon, der den Eindruck erweckte, er sei eine ernsthafte wissenschaftliche Arbeit über Physik und Postmoderne.
    • Sokal gab später in einem Artikel zu, dass sein Ziel war, die Qualität des Peer-Review-Prozesses in der Sozialwissenschaft zu testen, da er befürchtete, dass bestimmte wissenschaftliche Disziplinen zu unkritisch gegenüber pseudowissenschaftlichen Ideen sind.
  2. Peter Boghossian, James Lindsay und Helen Pluckrose (2018, Grievink-Affäre):
    • In einem noch größeren Experiment, das als „Grievink-Affäre“ bekannt wurde, setzten sich Peter Boghossian, James Lindsay und Helen Pluckrose das Ziel, mehrere gefälschte, unsinnige Papiere in angesehenen wissenschaftlichen Zeitschriften zu veröffentlichen. Sie reichten unter anderem Studien ein, die absichtlich absurde, ideologische oder politisierte Themen behandelten, um zu zeigen, wie leicht es ist, falsche oder pseudowissenschaftliche Arbeiten in sozialwissenschaftlichen Zeitschriften zu platzieren.
    • Ein Beispiel für ihre gefälschte Studie war eine, die behauptete, dass das „Hündchen-Training“ von männlichen Hunden eine Parallele zu patriarchalen gesellschaftlichen Strukturen darstellt – und sie wurde tatsächlich in einer renommierten Zeitschrift akzeptiert.
    • Die Affäre zeigte auf, dass die Qualität der Peer-Review in bestimmten sozialwissenschaftlichen Disziplinen und die Verwässerung der wissenschaftlichen Methodik ein Problem darstellen können.

Beide Fälle sind ein Hinweis darauf, wie wichtig es ist, den Peer-Review-Prozess und die wissenschaftliche Integrität in verschiedenen Disziplinen kritisch zu hinterfragen. Besonders bei sozialwissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Zeitschriften zeigte sich, dass manchmal die ideologische Ausrichtung der Studien wichtiger war als ihre wissenschaftliche Validität.

 

1. Sokal-Affäre (1996):

Der berühmte Artikel von Alan Sokal, der den Start der Sokal-Affäre markiert, trägt den Titel:

  • „Transgressing the Boundaries: Towards a Transformative Hermeneutics of Quantum Gravity“
  • Diese Arbeit wurde in der Social Text (Band 46, Nr. 2) veröffentlicht.

Eine detaillierte Erklärung von Sokal zu seinem Experiment finden Sie in seinem Buch:

  • „Beyond the Hoax: Science, Philosophy and Culture“ (2008).

 

2. Grievink-Affäre (2018):

Die drei Wissenschaftler – Peter Boghossian, James Lindsay und Helen Pluckrose – führten das sogenannte Grievink-Experiment durch, bei dem sie absichtlich gefälschte, ideologisch motivierte und unsinnige Artikel in sozialwissenschaftlichen Zeitschriften einreichten.

Einige der bekanntesten gefälschten Studien sind:

  • „The Conceptual Penis as a Social Construct“ – Dieser Artikel wurde in der Cogent Social Sciences veröffentlicht und behauptete, dass der „Penis als soziales Konstrukt“ betrachtet werden könne. Er wurde nach einiger Zeit wieder zurückgezogen.
  • „Human Reactions to Rape Culture and Queer Performativity at Urban Dog Parks in Portland, Oregon“ – Diese Arbeit behandelte angeblich das Thema „Vergewaltigungskultur“ und „queere Performativität“ anhand von Hundefreilaufzonen und wurde in der Gender, Place & Culture Zeitschrift veröffentlicht. Sie war eine satirische Analyse, die die Tendenzen zur Überinterpretation in der Sozialwissenschaft kritisieren sollte.
  • „The Gendered Brain: Implications for Transgender Ideology“ – Ein weiterer Artikel, der die intersektionalen Gender-Diskurse kritisierte, wurde in einer weiteren sozialwissenschaftlichen Zeitschrift akzeptiert.

Alle diese Studien wurden nicht durch den Peer-Review-Prozess der Zeitschriften validiert, was die Qualität des Peer-Review-Prozesses und die Offenheit der wissenschaftlichen Gemeinschaft für ideologische Pseudowissenschaften offenlegte. Einige der Artikel wurden später zurückgezogen, als die Hintergründe des Experiments bekannt wurden.

Diese gefälschten Artikel und die Ergebnisse des Experiments sind gut dokumentiert auf den persönlichen Webseiten der beteiligten Forscher und in zahlreichen Artikeln und Büchern über die „Grievink-Affäre“.

Auf der Website von Heterodox Academy oder den Artikeln auf New York Times, The Guardian oder The Atlantic zum nachlesen, die die Affäre umfangreich behandelt haben.

 

Weitere Quelle:

  • Buch von James Lindsay und Helen Pluckrose: "Cynical Theories: How Activist Scholarship Made Everything About Race, Gender, and Identity—and Why This Harms Everybody" (2020), in dem sie das Experiment und die dahinterstehenden Theorien beschreiben.