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Nährstofflösungen

  • Analyse

    Analyse Daniel Soñé Photography Public DomainIn der Hydroponik und Aquaponik umfasst die Analyse verschiedene Aspekte, um die Gesundheit der Pflanzen, die Wasserqualität und das allgemeine Systemmanagement zu überwachen. Hier sind einige wichtige Aspekte der Analyse in beiden Systemen:

     

    1. Wasserqualität

    Die Überwachung der Wasserqualität ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Nährstoffe in den richtigen Konzentrationen vorhanden sind und dass keine schädlichen Substanzen wie Schwermetalle oder Pestizidrückstände vorhanden sind.


    2. Nährstoffgehalt

    Die Analyse des Nährstoffgehalts im Wasser ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Pflanzen alle benötigten Nährstoffe erhalten. Dies kann durch regelmäßige Tests auf pH-Wert, Elektrische Leitfähigkeit (EC) und die Konzentration von Makro- und Mikronährstoffen erfolgen.

     

    3. Pflanzengesundheit

    Die Überwachung der Pflanzengesundheit umfasst die Beobachtung von Anzeichen für Nährstoffmängel, Krankheiten oder Schädlingsbefall. Visuelle Inspektionen der Pflanzen sowie die Überwachung von Wachstumsraten und Erträgen können wichtige Hinweise auf Probleme geben.

     

    4. Systemleistung

    Die Analyse der Systemleistung beinhaltet die Überwachung von Parametern wie Wasserstand, Pumpenfunktion, Belüftung und Temperatur. Abweichungen von den optimalen Bedingungen können auf Probleme im System hinweisen, die behoben werden müssen.

     

    5. Ökologische Auswirkungen

    In der Aquaponik ist es wichtig, die Auswirkungen des Systems auf die umgebende Umwelt zu analysieren, einschließlich des Wasserverbrauchs, der Abfallproduktion und des Energieverbrauchs.

     

    Bild: Pipetting equipment inside the NCATS biology lab. Credit: Daniel Soñé Photography

     

    KAT ID: 28

  • Aquakultur und Aquaponik

    Aquakultur ist nicht Aquaponik

    Wir konsumieren heute mehr Fisch als in den Meeren und Seen vorhanden ist oder sich fangen lässt.

    Aquakulturen in den Meeren und Seen sind die Basis für den hohen Fischkonsum. Aquakulturen erscheinen heute als die Lösung überhaupt, um die hohe Nachfrage nach Fisch abzudecken, dennoch ergeben sich auch negative Folgen für Mensch und Umwelt, besonders für die im Wasser lebenden Organismen. Klar ist, dass schon mehr als die Hälfte aller Fischprodukte, die weltweit verzehrt werden, aus Aquakulturen stammen.

    UVIAquaponicSystem

    Doch was ist eigentlich Aquakultur? Aquakultur oder auch Aquafarming ist die systematische Zucht und der Fang von Fischen, Meeresfrüchten, etc. in Süß- oder Meerwasser. Gleichwohl ist der Unterschied, verglichen mit dem herkömmlichen Fischfang sehr groß. Beim klassischen Fischfang werden Fische aus öffentlichen Gewässern entnommen, wobei sich bei Aquafarming die einzelnen Fischarten in separaten Netzgehegen befinden und dort gezüchtet, gefüttert und anschließend gefangen werden.

     

    Dies geschieht im Meer, in Buchten oder in Wassertanks. Die Fische sind somit Eigentum des Halters und können sich nur in ihrem Netzgehege aufhalten, anders als bei Fischen, die auf herkömmliche Weise gefischt werden. In der Freilandzüchtung gibt es viele zusätzliche Probleme: das nicht verbrauchte Futter fällt im Meer einfach zu Boden und ab einer bestimmten Menge führt dies zu unerwünschten Reaktionen der Umwelt.

     

    Der Unterschiede der Systeme
    Schon jetzt ist deutlich, dass bei der Aquakultur und der Hydroponik Umweltaspekte und eine höhere Produktionsmenge eine entscheidende Rolle spielen. Die Systeme belasten Meere und Ackerland weniger mit Nebenprodukten und können zudem örtlich ungebunden betrieben werden. Der Unterschied ist der: Hydroponik ist für den Anbau von Pflanzen, die Aquakultur für die Zucht von Tieren gedacht.

    In der Aquaponik werden die beiden Systeme kombiniert, um die jeweiligen Nachteile zum Vorteil des anderen Systems zu gestalten. Es geht kaum Wasser verloren da die Kreisläufe nahezu geschlossen sind - mit der Ausnahme des entnommenen Materials (Obs, Gemüse, Fisch, etc.) geht extrem wenig Wasser aus dem System heraus. Das bedeutet das auch nur entsprechend wenig Wasser wirklich verbraucht wird. Dazu muss nicht regelmäßig Dünger bzw. Nährlösung in das System gegeben werden. Daher kann die Aquaponik auch als Weiterentwicklung von Aquakultur und Hydroponik bezeichnet werden.

     

    Aquaponik – Kombinierte Systeme
    Sich ein Aquakultur- oder auch ein Hydroponik-System zuzulegen ist wenig Aufwand.Es bieten sich zwei Ansätze an: beides einzeln errichten oder in einem kombinierten System zu bauen. In Aquaponik-Systemen werden die Vorteile der beiden beschriebenen Systeme einnfach kombiniert. Pflanzen werden nur in einem Substrat angebaut, die Fische werden in einem großen Becken gehalten.

    Ein Erdersatz ist Blähton, auch wenn dieser nicht günstig ist. Kies, Steinwolle, Kokosfaser oder andere Stoffe sind auch möglich, bedürfen aber eines gewissen austestens, da nicht alle Pflanzen alle Varianten gleichermaßen vertragen.

    Ein wesentlicher Teil des Kreislaufes ist der Sammelbehälter für das Hydroponik-Wasser in dem letztlich die Fische gehalten werden. Diese werden durch die Pflanzen mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Durch die Ausscheidungen der Fische erhalten die Pflanzen fast alles Notwendige. Das Ergebnis ist, dass außer etwas Wasser keine Zusätze verwendet werden müssen. Das geschlossene System funktioniert, bis auf eine kleine Wasserpumpe autonom.

    Soviel zur Theorie, hier eine interessante Studie der Fachhochschule Südwestfalen die die gesamte Problematik einer solchen Anlage im richtigen Leben zeigt.


    Bild: Principles of aquaponics - by Dr. James Rakocy

    Kontext: 

    ID: 105

  • Aquaponik

    Aquaponik ist ein Verfahren, das die Aufzucht von Fischen in einer Aquakultur mit dem Anbau von Pflanzen in Hydrokultur kombiniert. Es gibt verschiedene Ansätze, um die Nährstoffe zu den Pflanzen zu bringen.

    Die Idee ist den von den Fischen abgegebenen Stoffe direkt als Dünger für Pflanzen zu verwenden. In der Regel müssen diese zuerst aufbereitet werden, was über Bakterien erfolgt. 

     

    Aquaponics Nitrogen Cycle

    Graphic courtesy of I. Karonent, adapted for aquaponics by S. Friend.

     Wir bieten Ihnen Steueranlagen zur automatischen Bewirtschaftung Ihrer Aquaponik- und Hydroponikanlage an. Unser Angebot reicht von Anlagen die nur der Dokumentation dienen, bis hin zur vollautonomen Anlagensteuerungen.

     

    Einen Detaillierteren Artikel über Aquakultur bzw. Aquaponik finden Sie hier.


    Kontext: 
    ID: 82

     

  • Aquaponik und Hydroponik

    Aquaponik ist ein Verfahren, das die Aufzucht von Fischen in einer Aquakultur mit dem Anbau von Pflanzen in Hydrokultur kombiniert. Es gibt verschiedene Ansätze um die Nährstoffe, die die Fische produzieren, zu den Pflanzen zu bringen.

     

    Hydroponik

     

    Hier finden Sie einen Überblick über die verschiedenen Arten der Bepflanzung.

    Eine Übersicht der Aquaponik-Anlagentypen sind hier zu sehen.

     

    Aquaponik Schematik 01 small

    Aquaponik- wie auch Hydroponiksysteme sind immer Teil eines geschlossenen Kreislaufes. Aquaponik, für die Fischproduktion, enthält immer ein hydroponisches System für den Pflanzenanbau. Das System funktioniert, indem die Ausscheidungen aus der Fischzucht als Nährstoffe für die Pflanzen verwendet werden. Dies geschieht in unseren Anlagen automatisch über Dosiersysteme. Durch eine entsprechende Steuerung der Nährstoffzufuhr - die auf die jeweils ausgewählte Pflanzenart und die Entwicklungsphase optimiert ist. Der geschlossene Kreislauf führt dazu, dass weit über 90% der notwendigen Nährstoffe, d.h. der Investitionen, tatsächlich in den beiden Endprodukten (Gemüse & Fisch) enthalten sind.

    Im Gegensatz zur bodengebundenen Anpflanzung ergeben sich folgende Vorteile

    - Hoher Ertrag: 500m2 bringen bis zu 8 Tonnen Fisch und 16 Tonnen Tomaten pro Jahr.

    - Minimaler Platzbedarf: Rentabilität ab 500 m2

    - Wetterunabhängigkeit: Ganzjähriger Betrieb und ErtragAquaponik Schematik 02

    - Unabhängigkeit von Niederschlägen: geschlossener Kreislauf

    - Sehr geringer Wasserverbrauch

    - Kein Einsatz von Pestiziden

    - Kein Einsatz von Herbiziden

    - Kein Einsatz von Medikamenten

    - Keine Schädigung des Grundwassers: geschlossener Kreislauf

     

    Wir bieten Ihnen Steueranlagen zur automatischen Bewirtschaftung Ihrer Aquaponik- und Hydroponikanlage an. Unser Angebot reicht von Anlagen die nur der Dokumentation dienen, bis hin zur voll-autonomen Anlagensteuerung.

     

    Fortführender Artikel: Was ist Aquaponik?


     

    Aquaponik und Hydroponik: Situation, Marktbedarf und Entwicklung

    Die Nahrungsmittelproduktion ist abhängig von der Verfügbarkeit der Ressourcen wie Land, Süßwasser, fossiler Energie und Nährstoffen (Conijn et al. 2018), und der derzeitige Verbrauch oder Abbau dieser Ressourcen übersteigt ihre globale Regenerationsrate (Van Vuuren et al. 2010). Das Konzept der planetarischen Grenzen zielt darauf ab, die ökologischen Grenzen zu definieren, innerhalb derer die Menschheit in Bezug auf die endlichen und teils knappen Ressourcen arbeiten kann (Rockström et al. 2009).

     

    Biochemische Flussgrenzen, die die Nahrungsmittelversorgung begrenzen, sind strenger als der Klimawandel (Steffen et al. 2015, siehe Abbildung unten). Neben dem Nährstoffrecycling sind Ernährungsumstellungen und Abfallvermeidung unabdingbar, um die derzeitige Produktion zu verändern (Conijn et al. 2018; Kahiluoto et al. 2014). Daher besteht eine große Herausforderung darin, das wachstumsorientierte Wirtschaftsmodell auf ein ausgewogenes ökologisches Wirtschaftsparadigma umzustellen - das unendliches Wachstum durch nachhaltige Entwicklung ersetzt (Manelli 2016).

     

    Um eine ausgewogene, praktikablere und nachhaltigere Situation zu erhalten, sind innovative und ökologische Anbausysteme erforderlich, so dass Kompromisse zwischen den unmittelbaren menschlichen Bedürfnissen ausgeglichen werden können und gleichzeitig die Fähigkeit der Biosphäre die erforderlichen Güter und Dienstleistungen bereitzustellen gegeben ist (Ehrlich und Harte 2015).

     

    In diesem Zusammenhang wurde die Aquaponik (Aquakultur + Hydroponik) als ein landwirtschaftlicher Ansatz identifiziert, der durch Nährstoff- und Abfallrecycling dazu beitragen kann, sowohl die planetarischen Grenzen (siehe Abbildung unten) als auch die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung zu erreichen, insbesondere in trockenen Regionen oder Gebieten mit nicht landwirtschaftlich nutzbaren Böden (Goddek und Körner 2019; Appelbaum und Kotzen 2016; Kotzen und Appelbaum 2010).

     

    Aquaponik wird auch als eine Lösung für die Nutzung von Grenzertragsflächen in städtischen Gebieten für eine marktnahe Lebensmittelproduktion angesehen. Zu einer Zeit der „Technologie für Hinterhöfe“ (Bernstein 2011), entwickelt sich die Aquaponik jetzt schnell in die industrielle Produktion, da durch technische Verbesserungen in Design und Praxis die Produktionskapazitäten und die Produktionseffizienz erheblich gesteigert werden konnten. Ein solcher Bereich der Entwicklung ist die gekoppelte und die entkoppelte Aquaponik.

     

    Traditionelle Entwürfe für Aquaponiksysteme mit einem Kreislauf umfassen sowohl Aquakultur- als auch Hydroponikeinheiten, zwischen denen das Wasser zirkuliert. In solchen traditionellen Systemen ist es ist es notwendig, Kompromisse bei den Bedingungen der beiden Teilsysteme in Bezug auf pH-Wert, Temperatur und Nährstoff-Konzentration einzugehen (Goddek et al. 2015; Kloas et al. 2015, Kapitel 7).

    Ein entkoppeltes Aquaponiksystem kann die Notwendigkeit von Kompromissen verringern, indem es die Komponenten trennt und so die Bedingungen in jedem Teil-System optimiert werden können.

    Gerade die Problematik des aufwendigen Transportes

    (Aus der Region für die Region) wird zunehmend zum Umwelt- und Kostenproblem in Städten.

    Erste Versuche wie etwa der Kräuteranbau in Hydroponik-anlagen die in den ersten Super- bzw. Detailmärkten zu sehen sind, veranschaulicht das Potential mit dem Effekt der Kostenreduktion, durch Einsparung von Transport und Lagerung sowie gleichzeitig dem Gewinn von Kundenakzeptanz und deren Interesse an der Problematik der zukünftigen Versorgung, da die Kräuter in diesen Anlagen vor Ort vom Kunden selbst gepflückt werden können.

    Das Bild zeigt ein Anlage in einem Supermarkt der Edeka-Kette der Firma Infarm / Berlin.

     

    Edeka Hydroponik

    Laut dem World Wild Fund for Nature (WWF) entfallen etwa 70 Prozent des globalen Süßwasserverbrauchs auf die Landwirtschaft und der Weiterverarbeitung. Dem gegenüber ermöglicht Aquaponik eine Lebensmittelproduktion mit einem um 50 bis 90 Prozent verringerten Wasserverbrauch: 50 Prozent beträgt die Ersparnis bei den alten Einkreislaufsystemen – schlicht aufgrund der Doppelnutzung des Wassers.

    Ein Zweikreislauf-System mit Wasserrückgewinnung kommt sogar auf eine Ersparnis von etwa 90 Prozent. Frischwasser muss bei diesem Produktionssystem nur die Verluste durch Verdunstung und die Entnahme von Biomasse aus dem System ausgleichen.

     

    Verfügbare Ressourcen für Ernährung

     Verfügbare Ressourcen

     

    Aufgrund der Ressourcensituation ist ein Umdenken in der Nahrungsmittelversorgung unausweichlich. Der aktueller Stand der Kontrollvariablen für sieben der planetarischen Grenzen wie beschrieben von Steffen et al.(2015) ist in der Graphik oben zu sehen.

     

    Die grüne Zone ist der sichere Betriebsbereich, die gelbe Zone stellt die Zone der Ungewissheit dar (zunehmendes Risiko), die rote Zone ist eine Zone mit hohem Risiko, und die grauen Zonengrenzen sind diejenigen die noch nicht quantifiziert wurden. Die blau umrandeten Variablen (d. h. Landsystemveränderung, Süßwassernutzung und biochemische Flüsse) zeigen die planetarischen Grenzen auf, auf die die Aquaponik einen positiven Einfluss haben kann.

     

    Diese Graphik zeigt anschaulich das die „Grenzen des Wachstums“ (Club of Rome, 1972) bereits erreicht sind. Für die traditionelle Landwirtschaft ist nicht zuletzt durch die Auslaugung der Böden durch verschiedenste Chemikalien (etwa Glyphosat, siehe Studie des BUND, 2013) bereits eine beträchtliche Ertragseinbusse zu beobachten – zumindest dort wo der Einsatz dieser Chemikalie noch erlaubt ist.


    Kontext:

    Weitere Informationen und Zahlen

     
    Was ist Aquaponik: Beitrag des BR

    Der Düngemitteleinsatz in der deutschen Landwirtschaft hat die Grenze von 200 Tonnen pro Hektar und Jahr bereits überschritten.

     

    Erträge im ökologischen Landbau:

     

    Erfolgskostenrechnung im Pflanzenbau:

     

    Erträge in der Aquaponik:

    Literatur und Quellenangaben

    Appelbaum S, Kotzen B (2016) Further investigations of aquaponics using brackish water resources of the Negev desert. Ecocycles 2:26. https://doi.org/10.19040/ecocycles.v2i2.53

     

    Bernstein S (2011) Aquaponic gardening: a step-by-step guide to raising vegetables and fish together. New Society Publishers, Gabriola Island

     

    Conijn JG, Bindraban PS, Schröder JJ, Jongschaap REE (2018) Can our global food system meet food demand within planetary boundaries? Agric Ecosyst Environ 251:244–256. https://doi.org/ 10.1016/J.AGEE.2017.06.001

     

    Ehrlich PR, Harte J (2015) Opinion: to feed the world in 2050 will require a global revolution. Proc Natl Acad Sci U S A 112:14743–14744. https://doi.org/10.1073/pnas.1519841112

     

    Emerenciano M, Carneiro P, Lapa M, Lapa K, Delaide B, Goddek S (2017) Mineralizacão de sólidos. Aquac Bras:21–26

     

    Goddek S (2017) Opportunities and challenges of multi-loop aquaponic systems. Wageningen University, Wageningen. https://doi.org/10.18174/412236

     

    Goddek S, Keesman KJ (2018) The necessity of desalination technology for designing and sizing multi-loop aquaponics systems. Desalination 428:76–85. https://doi.org/10.1016/j.desal.2017. 11.024

     

    Goddek S, Körner O (2019) A fully integrated simulation model of multi-loop aquaponics: a case study for system sizing in different environments. Agric Syst 171:143–154. https://doi.org/10. 1016/j.agsy.2019.01.010

     

    Kotzen B, Appelbaum S (2010) An investigation of aquaponics using brackish water resources in the Negev desert. J Appl Aquac 22:297–320. https://doi.org/10.1080/10454438.2010.527571

     

    Manelli A (2016) New paradigms for a sustainable Well-being. Agric Agric Sci Procedia 8:617–627. https://doi.org/10.1016/J.AASPRO.2016.02.084

     

    Monsees H, Keitel J, Kloas W, Wuertz S (2015) Potential reuse of aquacultural waste for nutrient solutions in aquaponics. In: Proc of Aquaculture Europe. Rotterdam, The Netherlands

     

    Steffen W, Richardson K, Rockström J, Cornell SE, Fetzer I, Bennett EM, Biggs R, Carpenter SR, de Vries W, de Wit CA, Folke C, Gerten D, Heinke J, Mace GM, Persson LM, Ramanathan V, Reyers B, Sörlin S (2015) Planetary boundaries: guiding human development on a changing planet. Science 347(80):736

     

    Studien

    Glyphosat-Studie des Bundes

    https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/umweltgifte/glyphosat_urin_hintergrund.pdf

     

    Marktstudien

    Data Bridge Market Research

    https://www.databridgemarketresearch.com/reports/global-aquaponics-market

     

    Aquaponik-Marktanteilstrends 2022 Globale Wachstumsherausforderungen, Chancen und regionale Segmentierungsprognose bis 2024:

    https://badenwurttembergzeitung.com/2022/04/03/aquaponik-marktanteilstrends-2022-globale-wachstumsherausforderungen-chancen-und-regionale-segmentierungsprognose-bis-2024/

     

    Dr. Olaf Zinke, agrarheute vom 24.06.2021

    https://www.agrarheute.com/markt/duengemittel/duengerpreise-steigen-extrem-hoch-kommt-noch-schlimmer-582641

    ID: 50

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  • Arten der Anpflanzung

    Grundlagen

    In der Hydroponik und der damit verbundenen Aquaponik gibt es unterschiedliche Methoden um die Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen. Diese kann man in aktive und passive Systeme unterteilen. Passive Systeme haben den Vorteil unabhängig von Stromversorgung zu sein. Ihre Effizienz ist dabei geringer als die der aktiven Ansätze.

     

    Passive und Aktive Hydroponik-Systeme

    Passive Hydroponik-Systeme sind Systeme, die ohne Stromversorgung funktionieren. Bei der aktiven Hydroponik werden Pumpen, Belüfter, Luftbefeuchter oder Sprüh-Vernebler eingesetzt. Diese benötigen Strom. Aktive Hydroponik Systeme sind zwar komplexer im Aufbau, aber durch den Sauerstoffeintrag um ein vielfaches effektiver, was das Pflanzenwachstum betrifft.

    Übersicht

     
    Schema einer Aquaponikanlage
     

     Eine kurze Übersicht der gebräuchlichsten Systeme in Aqua- und Hydroponik 

     

    Passive Hydroponik: Docht-Bewässerung

    Das Dochtsystem (Wick Watering) benötigt keinerlei beweglichen Teile und auch keinen Strom. Die Pflanzen werden in einem Substrat kultiviert, das durch die Kapillarwirkung des "Dochtes" mit der Nährstofflösung versorgt wird. Die Versorgung der Pflanzen über dieses System ist nicht sehr effektiv. Zusätzlich kann der Docht durch Mineralienablagerungen seine Eigenschaften des Nährstofftransportes weitgehend verlieren. Ebenfalls nachteilig ist, dass den Wurzeln kein extra Sauerstoff zugeführt wird. Das System ist technisch einfach aber das Pflanzenwachstum ist langsamer als bei anderen, aktiven, hydroponischen Systemen.

    Pro:

    • günstige Anschaffung
    • ohne Strom
    • ohne Technik
    • geringer Nährstoffverbrauch
    • geringer Kontrollaufwand

    Kontra:

    • sehr geringer Ertrag
    • langsames Wachstum

     

       

    Aktive Hydroponik: Ebbe - Flut Systeme

    Ebbe-Flut Systeme (Ebb and Flood oder Flood and Drain) verwenden Pumpen (4), die die Pflanzen zeit-gesteuert mit der Nährstofflösung flutet (2). Die Pflanzen sind in einem Netz-Topf eingebettet. Nach Abstellen der Pumpe wird die überschüssige Nährstofflösung über einen Überlauf (3) in den Vorratsbehälter (1) zurückgeführt. Oft bleibt eine Restmenge stehen, um das System weniger anfällig zu machen, falls die Pumpen einmal ausfallen sollten bleibt genug Wasser im Pflanzbecken, da der Überlauf ein Minimum an Wasserversorgung sicherstellt.

    Über das Heben und Senken des Flüssigkeitsspiegels (2) wird im Wurzelbereich Sauerstoff eingebracht, was zu intensiverem  Pflanzenwachstum führt. Eine Steuerungselektronik muss den Ebbe-Flut Rhythmus den Anforderungen der Pflanzen anpassen.

    Pro:

    • geringer Nährstoffverbrauch
    • geringer Wasserverbrauch
    • hoher Ertrag
    • bei Strom- oder Pumpenausfall: kein Ernte-Verlust

    Kontra:

    • hohe Anschaffungskosten
    • Stromversorgung nötig
    • Kontrollaufwand

     

    1) Vorratsbehälter
    2) Flut- & Ebbebecken
    3) Überlauf
    4) Zufuhr via Pumpe

     

       

    Aktive Hydroponik: NFT - Nährstoff-Film-Technik

    NFT bzw. Nährstoff-Film-Technik Systeme (Nutrient Film Technic) liefern einen permanenten Nährstofffluss, der in einem dünnen „Film“ die Wurzeln umfließt. Eine Pumpe fördert die Nährstofflösung auf eine schiefe Ebene, auf der die Pflanzenwurzeln liegen und dadurch kontinuierlich versorgt. Die ständige Strömung verhindert eine Nährstoff-Ansammlungen.

    Durch den Aufbau von NFT-Systemen wird der Nährstofflösung auch Sauerstoff zugeführt, etwa durch Fallrohre oder Verwirbellungssysteme. Auf das Pflanzsubstrat wird meist verzichtet, so dass die Wurzeln direkten Zugang zu Nährstoffen und Sauerstoff haben und somit schnell wachsen können.

    Ein Nachteil ist der Verlust aller Pflanzen bei defekten Pumpen oder Stromausfall.

    Pro:

    • geringer Nährstoffverbrauch
    • geringer Wasserverbrauch
    • sehr hoher Ertrag

    Kontra:

    • hohe Anschaffungskosten
    • Stromversorgung nötig
    • Kontrollaufwand
    • bei Strom- oder Pumpenausfall: Ernte-Verlust
     
       

    Aktive Hydroponik: DWC - Tiefwasser-Kultur (Deep Water Culture)

    Bei Tiefwasser-Kultur-Systemen, auch bekannt als DWC-System, werden bereits bewurzelte Pflanzen in einem Netztopf auf einer schwimmenden Platte in das Flüssigkeitsreservoirs eingelegt, wie ein Floß. Zur Stabilisierung der Pflanze kann der Netztopf mit Substrat, etwa Tonkugeln, gefüllt werden. Die Wurzeln hängen direkt in der Nährstofflösung, die mit Sauerstoff angereichert wird. Dies geschieht mittels einer Luftpumpe und Belüftungssteinen, die sehr feine Luftblasen ins Wasser eintragen.

    Da die Wurzeln ständig mit sauerstoffreicher Nährlösung versorgt werden wachsen die Pflanzen sehr schnell und kräftig. Das System ist einfach und sicher, auch bei einem Stromausfall passiert den Pflanzen noch nichts. Durch das große Wasserreservoir kann man das System auch einige Tage alleine lassen, ohne sich darum kümmern zu müssen.

    Beim DWV-System können die Pflanzen auch auf einer Art Floss sitzen und auf der Nährstofflösung schwimmen.

    Pro:

    • geringer Nährstoffverbrauch
    • geringer Wasserverbrauch
    • sehr hoher Ertrag
    • schnelles Wachstum (Sauerstoff)
    • bei Strom- oder Pumpenausfall: kein Ernte-Verlust

    Kontra:

    • hohe Anschaffungskosten
    • Stromversorgung nötig
    • Kontrollaufwand
    Deep Water Culture 01
       

    Aktive Hydroponik: DFT - Tiefwasser Nährstoff Film Technik (Deep Flow Technique)

    Aktive Hydroponik: DFT - Tiefwasser Nährstoff Film Technik (Deep Flow Technique)
    Die Tieffluss-Technik, besser bekannt als DFT, ist eine Variante der NFT Technik, die auch als Nutrient Film bzw. Nährstoff-Film-Technik bezeichnet wird. Statt des dünnen Nährstofffilms werden die Pflanzen von einer ca. 2-4 cm hohen Nährstofflösung umströmt. Das prinzipielle Verfahren ist gleich und arbeitet rezirkulierend.

    Die Tieffluss-Technik DWT macht dieses Anbausystem sicherer, da bei einem Pumpenausfall die Wurzeln weiterhin versorgt sind. Das Verfahren hat sich aber in der Industrie kaum durchgesetzt, da besonders bei längeren / größeren Systemen, die Versorgung der Pflanzen mit Sauerstoff unterschiedlich ist und die Pflanzen dadurch ungleichmäßig wachsen. Es zählt zu den aktiven Hydroponics Systemen.

    Pro:

    • geringer Nährstoffverbrauch
    • geringer Wasserverbrauch
    • sehr hoher Ertrag

    Kontra:

    • hohe Anschaffungskosten
    • Stromversorgung nötig
    • Kontrollaufwand
    • bei Strom- oder Pumpenausfall: Ernte-Verlust
    Deep Flow Technique 01
       

    Aktive Hydroponik: Tröpfchenbewässerung

    Bei der Tröpfchenbewässerung (Drip System) wird über eine Tropfleitung die Nährstofflösung auf das Substrat um die Pflanzen getropft. Die Nährstofflösung fließt an den Wurzeln vorbei und versorgt diese direkt. Die überschüssige Flüssigkeit fließt ab und liefert dabei Sauerstoff in den Wurzelbereich.

    Nicht rezirkulierendes System:
    Im industriellen Anbau gibt es non-recovery Systeme um ohne Messtechnik einen hohen Ertrag zu erzielen. Die Pflanzen werden hierbei immer mit frischer und gleich eingestellter Nährstofflösung versorgt. Der Nährstoff wird nicht in den Kreislauf zurückgeführt um die Verbreitung von Krankheitserregern zu vermeiden. Dieses Verfahren verbraucht mehr Wasser und unbenutzte Nährstoffe gehen dabei verloren. Dieses System benötigt keine Kontrolle der Nährstoffe ist aber auf die Erfahrung mit Nährstoffverbrauch angewiesen. Man kann die Anlage "blind" fahren.

    Pro:

    • sehr hoher Ertrag
    • schnelles Wachstum
    • bei Strom- oder Pumpenausfall: keine Ernte-Verlust
    • geringer Kontrollaufwand

    Kontra:

    • hohe Anschaffungskosten
    • Stromversorgung nötig
    • hoher Nährstoffverbrauch
    • hoher Wasserverbrauch

     

    Rezirkulierendes System:
    Die Nährstofflösung wird dem System wieder zugeführt, wodurch nur die Nährstoffe verbraucht werden die die Pflanze tatsächlich benötigt. Die Durchflussmenge wird an den Bedarf der Pflanzen angepasst. Durch das geschlossene System ist aber eine Kontrolle der Nährstoffe nötig um diese dem wachstumsphasenabhängigen Verbrauch an zu passen. Dieses System benötigt eine regelmäßige Kontrolle der Nährstoffkonzentration.

    Pro:

    • sehr hoher Ertrag
    • schnelles Wachstum
    • bei Strom- oder Pumpenausfall: keine Ernte-Verlust

    Kontra:

    • hohe Anschaffungskosten
    • Stromversorgung nötig
    • Kontrollaufwand

     Drip System 01

    Ohne Kreislauf

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Drip System Recovery 01

    Mit geschlossenem Kreislauf

       

    Aktive Hydroponik: Aeroponik - Nebel aus Nährstofflösung

    In einem aeroponischen Anbausystem (Aeroponic System) hängen die Wurzeln von Stecklingen oder Pflanzen nicht in einer Flüssigkeit, sondern in einem Nebel aus Nährstofflösung. Die Pflanzen werden mit Netztöpfen in eine Kammer eingehängt, wo die Wurzeln durch Wasserdüsen / Nebeldüsen mit Nährstofflösung besprüht beziehungsweise eingenebelt werden.

    Aeroponische Systeme bieten die optimale Versorgung der Wurzeln mit allem, was sie zum Wachsen benötigen, sie arbeiten sehr effektiv und liefern maximales Pflanzenwachstum und zählen deshalb zu den aktiven Hydroponik Systemen. Der technische Aufwand ist wegen des hohen Wasserdrucks für die Düsen oder die eingesetzten Vernebler jedoch hoch. Außerdem muss durch technische Maßnahmen ein Verstopfen der Düsen vermieden werden. Nachteilig ist, dass ein Ausfall der Vernebler nicht lange Zeit von den frei hängenden Wurzeln verkraftet wird.

    Pro:

    • sehr hoher Ertrag
    • schnelles Wachstum

    Kontra:

    • hohe Anschaffungskosten
    • Stromversorgung nötig
    • hoher Nährstoffverbrauch
    • hoher Wasserverbrauch
    • Kontrollaufwand
     Aeroponik 01
       

    Aktive Hydroponik: Aquaponik - Pflanzenanbau und Fischzucht


    Aquaponik (Aquaponic) setzt sich zusammen aus Aquakultur (Fischzucht) und Hydroponik (Pflanzenzucht), es werden also zwei Anbausysteme kombiniert. Die Ausscheidungen der Fische werden verwendet, um die Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen, sie werden recycelt und dienen als Dünger.

    Die Umwandlung der Ausscheidungen in von Pflanzen verwertbare Nährstoffe erfolgt mithilfe von Mikroorganismen. Dabei erfolgt auch gleichzeitig eine Reinigung des Wassers, so dass es in das Fischbecken zurückgeführt werden kann und die Fische gute Lebensbedingungen haben. So entsteht ein Kreislauf mit Win-Win Situation. Neben dem Anbau von Salat und Gemüse werden Fische als Nahrungsmittel gezüchtet oder Teiche mit Zierfischen sauber gehalten.

    Die Fischzucht kann mit allen Anlagen kombiniert werden, die durch einen Kreislauf eine Trennung und Kontrolle der Nährstoffe erlauben.

    Aquaponik 01

     

       

    Aktive Hydroponik: Aquaponik - Sumpfbehältnis (CHOP: Constant high, one pump)

    Der entscheidende Vorteil der Einführung eines Sumpfbehältnisses besteht darin, dass die Höhe des Wasserspiegels – insbesondere im Fischbecken – stets konstant bleibt. Nur dann, wenn Wasser von oben durch die Pumpe ins Fischbecken gelangt, fließt Wasser durch den Überlauf wieder zurück. Dies bedeutet einerseits weniger Stress für die Fische und andererseits ist das Becken selbst bei Versagen des Systems (bspw. durch Rohrbruch) mit Wasser gefüllt, da der Wasserstand niemals unterhalb des Überlaufs sinken kann.

    Sumpf System 01xcf

     

    Schema einer Aquaponikanlage


    ID: 2

    Kontext: 

     

  • Chelatmikronährstoffen und ihre Vorteile

    Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA), auch genannt EDTA-Säure ist eine Aminopolycarbonsäure mit der Formel [CH2N (CH2CO2H)2]2. Dieser weiße, wasserunlösliche Feststoff wird häufig zur Bindung an Eisen verwendet (Fe2 +/Fe3 +) und Calciumionen (Ca2 +), wasserlöslich bilden Komplexe auch bei neutralem pH.
     
    Es wird daher verwendet, um die Fe- und Ca-haltige Skala aufzulösen und Eisenionen unter Bedingungen abzugeben, unter denen seine Oxide unlöslich sind. EDTA ist als mehrere Salze erhältlich, insbesondere Dinatrium-EDTA, Natriumcalciumedetat, und Tetranatrium-EDTA, aber diese funktionieren alle ähnlich.
     
    Chelat Formel 
    Gefahrenzeichen
    Nährlösung bestehen aus vielen Mineralelementen, von denen die meisten entweder positiv oder negativ geladen sind. Einige dieser Mineralelemente reagieren mit einander (der Begriff nennt sich Ausfällung: Kalzium reagiert mit Phosphaten und Sulfaten), was eine getrennte Aufbewahrung und Verabreichung erfordert. Dadurch stehen diese Einzelverbindungen der Pflanze nicht mehr zu Verfügung. In einigen Fällen können sogar Präzipitate (Ein Präzipitat ist ein Niederschlag, der sich bei Ausscheiden eines gelösten Stoffes aus einer Lösung bildet.) sichtbar sein und sehen aus wie eine feine weiße pulverförmige Substanz, die im Wasser schwimmt oder sich am Boden des Reservoirs absetzt.
    Wenn die Mineralelemente ausfallen, werden sie wasserunlöslich. Diese müssen aber wasserlöslich sein bevor sie von den Pflanzen verwendet werden können (also, “ in der Nährlösung ” gebunden).  Hydroponische Nährstoffe bestehen sowohl aus Makroelementen (Nährstoffen, die die Pflanzen in großen Mengen benötigen) als auch aus Mikroelementen (Nährstoffen, die die Pflanzen in kleinen Mengen benötigen). Diese Mikroelemente neigen dazu, sich leicht mit den anderen Elementen zu verbinden, insbesondere unter Bedingungen mit hohem pH-Wert und / oder wenn eine große Konzentration an Mineralien vorhanden ist.

     

    Was ist ein chelatisierter Mikronährstoff?
    Der Chelatisierungsprozess bildet im Grunde eine Schutzhülle um das jeweilige Mineralelement und erzeugt eine neutrale Ladung. Dies hält sie davon ab, sich miteinander zu verbinden und in der Nährstofflösung gefesselt zu werden. Wenn zwei Moleküle desselben Typs ein bestimmtes Mineral umgeben, wird dies als Chelat bezeichnet. Einige Chelatmoleküle haben jedoch die Form eines Buchstabens ‘ C ’ und umgeben das Mineral mit nur einem Molekül. Dieser Typ wird als “Komplex" bezeichnet. 

     

    Arten von Chelaten
    Die Chelatmoleküle benötigen eine Bindung (eine Art Klebstoff), um sie an das gewünschte Mineralelement zu binden. Es gibt einige Bindemittel, die dafür verwendet werden können, von denen jedes einen anderen Einfluss auf die Pflanzen hat. 

     

    EDTA
    Eine der häufigsten Formen von Chelaten ist Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA). Sobald die Elemente in die Pflanze eintreten, kann diese sehr enge Bindung zum Problem werden. Bei der Absorbtion durch die Pflanze kann das EDTA Bindungen mit anderen Mineralelement eingehen. EDTA kann helfen, einen Mineralmangel zu lösen, in einigen Fällen kann es jedoch zu einem anderen führen. Es ist sogar bekannt, dass EDTA Kalzium direkt aus den Zellwänden des bereits gebildeten Pflanzengewebes entnimmt. Dies führt zu Zellschäden an der Pflanze. In Fällen, in denen durch Kalziumverlust auf diese Weise eine erhebliche Menge an Zellschäden aufgetreten ist, kann die Pflanze nicht genügend Wasserdruck (Stichwort Xylem) aufrechterhalten, dadurch kann es so aussehen, als würden die Pflanzen verdursten (welken).

     

    Aminosäure Chelate
    Eine andere Art von Chelat ist die Aminosäure Chelate. Aminosäurechelate haben eine etwas weniger starke Bindung als EDTA-Chelate. Sobald das Mineral von der Pflanze absorbiert und aus der Aminosäure freigesetzt wurde, kann die Pflanze die übrig gebliebene Aminosäure als Stickstoffquelle verwenden. Aminosäurechelate sind häufig auch zur Verwendung in organischen Nährstoffformeln erhältlich und kommen sowohl in flüssiger als auch in trockener Form vor.

     

    Glycin Chelate
    Eine andere Form von Aminosäurechelaten sind die Glycinchelate. Genau wie normale Aminosäurechelate wird das übrig gebliebene Glycin (Aminosäure) vom Pflanzengewebe verwendet, sobald das Glycin vom Mineralelement im Pflanzengewebe getrennt ist. Die Glycinaminosäuren haben eine noch kleinere Molekülgröße, so dass sie von den Pflanzen noch leichter aufgenommen werden können. Das macht Glycinchelate besonders nützlich bei Blattanwendungen, da sie durch die Pflanzen Blattporen (Stomata) leichter gelangen als andere, größere Molekülchelate.

     

    Zusammenfassung
    Aminosäurechelate sind für Pflanzen sowohl für die Wurzelaufnahme als auch für Blattanwendungen sehr sicher und werden nur bei starker Überdosierung für die Pflanze giftig. Im Allgemeinen sollte jedoch darauf geachtet werden die toxische Wirkung durch EDTA-Chelaten zu vermeiden. Viele Experten raten ganz davon ab chelatisierte Mineralien zu verwenden, die Natrium als Bindemittel verwenden. Wenn Sie nach chelatisierten Mineralien suchen, suchen Sie am besten nach solchen, die kein Natrium verwenden. Diese sind für die Pflanzen leicht verfügbar, solche, die andere Mängel (wie EDTA-Chelate) nicht fördern, und solche, die eine organische Zertifizierung haben.


    Kontext: 
    ID: 592
  • Dünger

    1884 Standard Fertilizer Companys Food for Plants
    by Boston Public Library, PD

    Düngemittel-Programme

     

    Vorab: Sollten Sie eine Dünger-Empfehlung bekommen, ohne das Sie erklärt haben welche Pflanzen Sie ganz genau züchten, können Sie solche Empfehlungen beherzt ignorieren. Es gibt nicht hunderte von Düngersorten, weil es eine Antwort gibt.

    Jede Pflanzenart hat einen individuellen Nährstoffbedarf der sich auch noch dahingehend unterscheidet in welcher Wachstumsphase sie sich befindet. Darüber hinaus kann ein wahlloses Düngen, Überdüngung, Unterdüngung, falsche Zusammensetzung etc. für viele Pflanzen verheerende Folgen haben, welche von Unterversorgung bis hin zu spezifischen Pflanzenkrankheiten reichen. Um die beste Nährstoffmischung für eine spezielle Pflanze zu erreichen, kommt man um eine Analyse der Pflanze selbst nicht herum. Wir empfehlen schon aus Kostengründen die Nährstoffzusammensetzung selbst anzufertigen. 

     

    Hydroponikdünger selber mischen ?

    Die im Handel erhältlichen Düngemittel bestehen aus einem Volldünger, der mit Makronährstoffen ergänzt wird. Sie werden von einigen Hydrokultur- und/oder Düngemittelfirmen angeboten und variieren je nach Hydrokulturpflanze. Ein Beispiel für ein Düngemittelprogramm ist das von Hydro-Gardens angebotene Programm für Hydrokultur-Tomaten.

    Bei diesem Programm kaufen die Züchter die Hydro-Gardens Chem-Gro-Tomatenformel. Es hat eine Zusammensetzung von 4-18-38 und enthält auch Magnesium und Mikronährstoffe. Um eine Nährlösung herzustellen, wird sie mit Kalziumnitrat und Magnesiumsulfat ergänzt, je nach Sorte und/oder Wachstumsstadium der Pflanze.

     

    Vorteile von Düngeprogrammen

    Programme wie diese sind einfach zu bedienen. Es ist nur eine minimale Bestellung von Düngemitteln erforderlich (nur 3 im Beispiel von Hydro-Gardens).
    Die Herstellung von Nährstofflösungen erfordert nur sehr wenige oder gar keine mathematischen Berechnungen.

     

    Nachteile von Düngeprogrammen

    Düngeprogramme ermöglichen keine einfachen Anpassungen der einzelnen Nährstoffe. Zum Beispiel, wenn die Blattanalyse zeigt, dass mehr Phosphor benötigt wird. Bei der ausschließlichen Verwendung eines Düngeprogramms kann nicht einfach nur Phosphor hinzugefügt werden.
    Ein weiterer Nachteil ist, dass die Düngeprogramme den Landwirten nicht erlauben, die bereits in der Wasserquelle enthaltenen Nährstoffe zu berücksichtigen. Wenn eine Wasserquelle beispielsweise einen Kaliumgehalt von 30 ppm aufweist, gibt es keine Möglichkeit, die im Düngeprogramm zugeführte Kaliummenge anzupassen. Und zuviel Kalium kann wiederum die Aufnahme von anderen Nährstoffen blockieren.

     


    Düngeprogramme können teurer sein als die Verwendung von
    Rezepten zur Herstellung von Nährstofflösungen.
     

     

    Rezepte für Nährstofflösungen / Hydroponik Dünger selber mischen

    Es gibt auch Rezepte für die Herstellung von Nährstofflösungen. Die Rezepte enthalten eine bestimmte Menge jedes Nährstoffs, der der Nährlösung zugesetzt werden soll. Sie sind spezifisch für eine bestimmte Kulturpflanze und in einer Vielzahl von Quellen erhältlich, z. B. bei den Beratungsstellen der Universitäten, im Internet und in Fachzeitschriften. Ein Beispiel ist die unten abgebildete modifizierte Sonovelds-Lösung für Kräuter (Mattson und Peters, Insidegrower).

     

    Modifiziertes Sonneveld-Rezept / Kräuter

    Element Konzentration
     Stickstoff 150 ppm 
     Phosphor  31 ppm
     Kalium  210 ppm
     Kalzium 90 ppm 
     Magnesium  24 ppm
     Eisen  1 ppm
     Mangan  0,25 ppm
     Zink  0,13 ppm
     Kupfer 0,023 ppm
     Molybdän 0,024 ppm
     Bor 0,16 ppm

     


    Es liegt im Ermessen des Züchters, welche Düngemittel er zur Herstellung einer Nährlösung nach einem Rezept verwendet. Zu den üblicherweise verwendeten Düngemitteln gehören:

     

    DüngerDosierung, enthaltene Nährstoffe
    Kalziumnitrat 15.5 – 0 – 0, 19% Kalcium
    Ammoniumnitrat 34 – 0 – 0
    Kaliumnitrat 13 – 0 – 44
    Sequestrene 330TM 10% Eisen
    Kaliumphosphat monobasisch 0 – 52 – 34
    Magnesium-Sulfat 9.1% Magnesium
    Borax (Wäschequalität) 11 % Bor
    Natriummolybdat 39% Molybdän
    Zinksulfat 35.5% Zink
    Kupfersulfat 25% Kupfer
    Magnesiumsulfat 31% Mangan
    Die Landwirte berechnen die Menge des Düngers in der Nährlösung
    auf der Grundlage der Menge eines Nährstoffs im Dünger und der in
    der Rezeptur angegebenen Menge.

     

    Vorteile von Nährstofflösungsrezepten

    Nährlösungsrezepte ermöglichen die Anpassung von Düngemitteln auf der Grundlage der in Wasserquellen enthaltenen Nährstoffe. Ein Beispiel: Ein Gärtner verwendet eine Wasserquelle mit 30 ppm Kalium und stellt die modifizierte Sonneveld-Lösung für Kräuter her, die 210 ppm Kalium erfordert. Er müsste dem Wasser 180 ppm Kalium (210 ppm - 30 ppm = 180 ppm) hinzufügen, um die in diesem Rezept geforderte Menge an Kalium zu erhalten.
    Mit Rezepten lassen sich Nährstoffe leicht anpassen. Wenn ein Blattanalysebericht anzeigt, dass eine Pflanze Eisenmangel hat. Es ist einfach, der Nährlösung mehr Eisen zuzusetzen.
    Da Rezepte eine einfache Anpassung ermöglichen, können Düngemittel effizienter eingesetzt werden als in Düngeprogrammen. Die Verwendung von Rezepten kann weniger kostspielig sein als die Verwendung von Düngeprogrammen.


    Nachteile von Nährstofflösungsrezepten

    Es muss berechnet werden, wie viel Dünger der Nährlösung zugesetzt werden muss. (Link zu  der Durchführung von Berechnungen). Manche Menschen mögen sich durch die damit verbundenen Berechnungen eingeschüchtert fühlen. Die Berechnungen erfordern jedoch nur  unkomplizierte mathematische Fähigkeiten, die auf Multiplikation und Division beruhen.
    Für die Messung von Mikronährstoffen ist auch eine hochpräzise Waage erforderlich, da die benötigten Mengen sehr klein sind. Eine solche Waage ist bereits ab 30.- € auf Amazon zu finden: z.B.: KUBEI 100g/0.001g.

     

    Hier geht es zur Berechnung von Nährstofflösungen für den Eigenbedarf


    Kontext: 

    ID: 153

  • Dünger- & Nährstofflösungen

    Use the Homestead Bone Black Fertilizer
    Use the Homestead Bone Black Fertilizer by Boston Public Library, CC BY 2.0

    Wir haben Ihnen hier eine kurze Einleitung zum Thema Dünger, bzw. Nährstofflösungen erstellt, mit der Sie das Konzept, die Grundlagen und auch die Berechnung von selbst erstellten Nährstofflösungen erlernen können. Im letzten Artikel finden Sie eine kurze Übersicht an Mangelerscheinungen und wie Sie sie erkennen als auch beheben können. 

    Bitte haben Sie auch im Hinterkopf, das das perfekte Rezept für die eigenen Pflanze ein enormes Wissen, aufwendige Technik und sehr viel Erfahrung benötigt. Für viele Bereiche ist dies aber gar nicht nötig. Wenn Sie als Unternehmer in Konkurrenz stehen und am Optimum arbeiten müssen um wirtschaftlich zu sein, sieht es anders aus. Aber dieser kleine Ratgeber richtet sich nicht an Unternehmer die damit Geld verdienen müssen. Bei gewerblicher Anwendung zögern Sie bitte nicht sich unsere Erfahrung, unser Wissen und unserer Technik die dafür nötig ist, zu nutze zu machen: Fragen Sie uns einfach - Mail oder Anruf genügt.


    Eine kurze Einführung in Dünger & Nährstoffe 

    Berechnung von Nährstofflösungen

    Berechnen Sie selbst ein Nährstoff-Rezept

    Wesentliche Nährstoffe, Funktion, Mangel und Überschuss

    Übliche Konzentrationen (Analysebereich)


    Um eine hoch optimierte Nährstoffversorgung über den gesamten Wachstumsverlauf zu gewährleisten benötigen Sie Analysegeräte. Hier eine kleine Auswahl.


    Kontext: 

    ID: 209

  • Dünger: Berechnung von Nährstofflösungen

    Orchilla Guano
    By Boston Public Library, license CC BY 2.0

    Die Berechnung der Düngermenge, die den Nährlösungen zugesetzt werden muss, ist Teil einer erfolgreichen hydroponischen Produktion. Für die Berechnungen werden nur Multiplikation, Division und Subtraktion verwendet; es sind keine fortgeschrittenen mathematischen Kenntnisse erforderlich.

    Wenn Sie mehr über die Zusammensetzungen und Konzentrationsangaben wissen wollen kann die Artikelreihe zu Stöchiometrie und ein Blick auf die Umrechnung von Mol und Gramm bei der Konzentrationsangabe der einzelnen Elemente und Verbindungen hilfreich sein die Komplexität der Thematik besser zu verstehen.

    Wenn Sie das allgemeine Verfahren beherrschen, ist die Herstellung von Nährstofflösungen und die Anpassung der Nährstoffmengen ein Kinderspiel.

    Düngemittelrezepte für Hydrokulturen werden fast immer in ppm (in der Langform: Teile pro Million) angegeben. Dies kann sich von den Düngeempfehlungen für den Gemüse- und Obstanbau im Freiland unterscheiden, die im Allgemeinen in lb/acre (pounds per acre) angegeben werden.

    Als erstes müssen Sie ppm in mg/l (Milligramm pro Liter) umrechnen, indem Sie diesen Umrechnungsfaktor verwenden: 1 ppm = 1 mg/l (1 Teil pro Million entspricht 1 Milligramm pro Liter). Wenn zum Beispiel in einem Rezept 150 ppm Stickstoff gefordert werden, entspricht das 150 mg/l oder 150 Milligramm Stickstoff in 1 Liter Bewässerungswasser.

    In Rezepten für Nährstofflösungen werden auch ppm P (Phosphor) und ppm K (Kalium) verwendet. Dies unterscheidet sich auch von den Düngeempfehlungen für den Gemüse- und Obstanbau auf dem Feld, bei denen P2O5 (Phosphat) und K2O (Kali) verwendet werden. Die Düngemittel werden auch als Phosphat und Kali angegeben. Phosphat und Kali enthalten Sauerstoff, der bei hydroponischen Berechnungen berücksichtigt werden muss. P2O5 enthält 43% P und K2O enthält 83% K.

    Lassen Sie uns die bisherigen Gegebenheiten überprüfen:

    1 ppm = 1 mg/l
    P2O5 = 43% P
    K2O = 83% K

     

    Nährstofflösungstanks werden in den Vereinigten Staaten normalerweise in gal (Gallonen) gemessen. Wenn wir ppm in mg/l umrechnen, arbeiten wir mit Litern. Um Liter in Gallonen umzurechnen, verwenden Sie den Umrechnungsfaktor von 3,78 l = 1 gal (3,78 Liter entsprechen 1 Gallone). Weiter unten ist die Rechnung auch für kontinentale Interessenten angegeben.

    Je nach der Waage, die Sie zum Wiegen von Düngemitteln verwenden, kann es nützlich sein, Milligramm in Gramm umzurechnen: 1.000 mg = 1 g (1.000 Milligramm entsprechen 1 Gramm). Wenn Ihre Waage in Pfund misst, sollten Sie diese Umrechnung verwenden: 1 lb = 454 g (1 Pfund = 454 Gramm).

     

    Fassen wir diese Gegebenheiten zusammen:

    3,78 l = 1 Gallone
    1000 mg = 1 g
    454 g = 1 lb


    Jetzt haben wir alle notwendigen Gegebenheiten. Schauen wir uns ein Beispiel an.

    Wie bestimmt man, wie viel 20-10-20-Dünger benötigt wird, um 150 ppm N mit einem 5-Gallonen-Tank und einem Düngerinjektor zu liefern, der auf eine Konzentration von 100:1 eingestellt ist?

    Schreiben Sie zunächst die Konzentration auf, von der Sie wissen, dass Sie sie erreichen wollen. In diesem Fall sind es 150 ppm N oder 150 mg N/l.

     150 mg N / 1 L Wasser

    Beachten Sie, dass wir mit 1 multiplizieren. So können Sie die Einheiten, die im Zähler und im Nenner gleich sind, aufheben. Jetzt können wir "mg N" streichen und erhalten die Einheit g N/l Wasser.

    150mg1LWasser 3

    Setzen Sie diesen Prozess fort, indem Sie Liter in Gallonen umrechnen. Die meisten Gebinde werden immerm noch in Gallonen (3,78 Liter) gehandelt. Unterhaltsam hierbei: das Metrische System wurde von den Britten erfunden. Wollen Sie ein metrisches Ergebnis, lassen Sie diesen Rechenschritt weg.

    150mg1LWasser 5

    Jetzt bleiben nur noch Gramm Stickstoff pro Gallone Wasser übrig.
    Wir kommen der Sache näher. Nun wollen wir Gramm Stickstoff in Gramm Dünger umrechnen. Denken Sie daran, dass unser Dünger ein 20-10-20 ist, was bedeutet, dass er 20 % Stickstoff enthält. Man kann sich das so vorstellen, dass 100 Gramm Dünger 20 Gramm Stickstoff enthalten. 

    150mg1LWasser 6

    Wo stehen wir also jetzt? Wir haben berechnet, wie viel Gramm Dünger in jeder Gallone Bewässerungswasser benötigt werden. Im Moment haben wir eine normal starke Lösung. Unser Beispiel fordert uns auf, eine konzentrierte Lösung von 100:1 zu berechnen. Das bedeutet, dass für jede 100 Gallonen Wasser, die ausgebracht werden, auch 1 Gallone Stammlösung über einen Düngerinjektor ausgebracht wird. Wir wissen auch, dass unser Vorratstank 5 Gallonen fasst. Unten siehe Berechnung für metrisches System (Liter).

     

    In Gallonen

    150mg1LWasser 8

     

    Im Taschenrechner: 150 x 1 : 1000 x 3.78 x 100 : 20 x 100 x 5 ist 1417,5 Gramm auf 5 Gallonen Wasser (im Vorratstank)

    Nachdem wir alles abgezogen haben, bleibt uns ein Gramm Dünger übrig. Das ist die Menge an Dünger, die wir in unseren Vorratstank geben müssen, um 150 ppm N bei einer Konzentration von 100:1 auszubringen. Multiplizieren und teilen Sie und Sie erhalten die Antwort 1417,5 Gramm Dünger.

     

    In Litern

    150mg1LWasser de

    Im Taschenrechner: 150 x 1 : 1000 x 100 : 20 x 100 x 10 ist 1500 Gramm auf 10 Liter Wasser (im Vorratstank)

     

    Nachdem wir alles abgezogen haben, bleibt uns ein Gramm Dünger übrig. Das ist die Menge an Dünger, die wir in unseren Vorratstank geben müssen, um 150 ppm N bei einer Konzentration von 100:1 auszubringen. Multiplizieren und teilen Sie und Sie erhalten die Antwort 750,0 Gramm Dünger.

    Das bedeutet, dass für jede 100 Liter Wasser, die ausgebracht werden, auch 1 Liter Stammlösung über einen Düngerinjektor ausgebracht wird. Wir wissen auch, dass unser Vorratstank 10 Liter fasst. 

    Wenn wir in Pfund messen, müssen wir 0,75 kg / 1,15 lb Dünger in unseren Vorratstank geben, um 150 ppm N mit einer Konzentration von 100:1 auszubringen.

    Sie haben gerade eine der beiden Gleichungen fertiggestellt. Schauen wir uns nun die andere an.

    Wir haben gerade festgestellt, dass wir 750 Gramm Dünger hinzufügen müssen, um 150 ppm Stickstoff bei einer Konzentration von 100:1 zu liefern. Der von uns verwendete Dünger war ein 20:10:20. Zusätzlich zum Stickstoff fügen wir also auch Phosphor und Kalium hinzu. Mit der nächsten Gleichung bestimmen wir, wie viel Phosphor wir zuführen. Dies ist im Grunde die Umkehrung der ersten Berechnung.

    Wir beginnen mit der Menge an Dünger, die wir in unseren Tank geben. Die endgültigen Einheiten sind ppm oder mg/l. Wie bei der vorherigen Berechnung verwenden wir unsere Vorgaben, bis wir diese Einheiten erhalten.

    1417gDuengerWasser 0

    Multiplizieren Sie mit der Konzentration der Nährlösung.

    1417gDuengerWasser 2

    Multiplizieren, um in Liter umzurechnen.

    1417gDuengerWasser 3

    Als Nächstes rechnen Sie Milligramm Düngemittel in Milligramm Phosphat um.

     1417gDuengerWasser 4

    Als Nächstes werden wir Gramm Phosphat in Gramm Phosphor umrechnen, wobei wir davon ausgehen, dass Phosphat 43 % Phosphor enthält.

    1417gDuengerWasser 5

    Zum Schluss rechnen wir Gramm Phosphor in Milligramm Phosphor um.

    1417gDuengerWasser 6

    Wenn wir dies berechnen, stellen wir fest, dass wir 32,25 mg/l P oder 32,25 ppm P hinzugefügt haben. Dies ist die zweite Gleichung. Wir können sie auch verwenden, um zu bestimmen, wie viel Kalium wir hinzugefügt haben. 

    1417gDuengerWasser 7

    Wir haben 124,5 mg/l K oder 124,5 ppm K hinzugefügt.

    Mit diesen beiden grundlegenden Berechnungen können Sie jedes beliebige Nährlösungsrezeptprogramm verwenden. Wie sie zur Berechnung eines Rezepts verwendet werden, können Sie in diesem Artikel sehen:

     

    Hier finden Sie eine Beispielrezeptur und wie sie berechnet wird.


    Kontext: 

    ID: 154

    URL
  • Dünger: Wesentliche Nährstoffe, Funktion, Mangel und Überschuss

    images/ponik/Hubbard-Squash-Rices-seeds-are-the-best
    Boston Public Library, Print Department

    Mangelerscheinungen

     

    Bevor wir mit der Erörterung der Grundsätze der Pflanzennährstoffsysteme in hydroponischen Systemen beginnen, müssen wir definieren, was wir unter "hydroponisch" verstehen.

    Unter Hydrokultur versteht man den Anbau von Pflanzen in nährstoffhaltigem Wasser. Beispiele für diese Art von Hydrokultursystemen sind NFT-Systeme (Nutrient Film Technique) und Tiefwasser-Schwimmsysteme, bei denen die Pflanzenwurzeln in Nährstofflösungen gesetzt werden. Eine andere Definition von Hydrokultur ist der Anbau von Pflanzen ohne Erde. Nach dieser Definition wird der Anbau von Pflanzen in erdelosen Medien (Blumenerde) oder anderen Arten von Aggregatmedien wie Sand, Kies und Kokosnussschalen als hydroponische Systeme betrachtet. Hier verwenden wir den Begriff Hydroponik für den Anbau von Pflanzen ohne Erde.

     

    Wesentliche Nährstoffe

    Pflanzen können ohne diese 17 essenziellen Nährstoffe nicht richtig funktionieren. Diese Nährstoffe werden benötigt, damit die für das Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen wichtigen Prozesse ablaufen können. Magnesium ist zum Beispiel ein wichtiger Bestandteil des Chlorophylls. Chlorophyll (siehe Bild) ist ein Pigment, das dazu dient, Lichtenergie einzufangen, die für die Photosynthese benötigt wird. Es reflektiert auch grüne Wellenlängen und ist der Grund dafür, dass die meisten Pflanzen grün sind. Magnesium ist das Zentrum des Chlorophyllmoleküls. In der Tabelle unten sind die Funktionen der unabdingbaren Nährstoffe für Pflanzen aufgeführt.

    Grundstruktur für die Chlorophylle a, b und d (Die Bezeichnung der Ringe ist angegeben.)

     

    Essenzielle Nährstoffe können grob in Makronährstoffe und Mikronährstoffe unterteilt werden. Die Einteilung Makro (groß) und Micro (winzig) beziehen sich auf die Mengen. Sowohl Makronährstoffe als auch Mikronährstoffe sind für das Wachstum und die Entwicklung von Pflanzen unerlässlich. Zu den Makronährstoffen gehören Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Phosphor, Kalium, Schwefel, Kalzium und Magnesium. Zu den Mikronährstoffen gehören Eisen, Mangan, Zink, Bor, Molybdän, Chlor, Kupfer und Nickel. Der Unterschied zwischen Makro- und Mikronährstoffen liegt in der Menge, die die Pflanzen benötigen. Makronährstoffe werden in größeren Mengen benötigt als Mikronährstoffe. Tabelle 1 zeigt den ungefähren Gehalt der Pflanzen an essenziellen Nährstoffen.

    Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff erhalten die Pflanzen aus Luft und Wasser. Die übrigen Nährstoffe stammen aus dem Boden oder im Falle der Hydrokultur aus Nährlösungen oder Aggregatmedien. Die Quellen der für die Pflanzen verfügbaren Nährstoffe sind in Tabelle 1 aufgeführt.

     

    Essenzielle Bestandteile von Nährlösungen

    Nährstoff (Symbol) Ungefährer Gehalt der Pflanze (% Trockengewicht)

    Rolle in der Pflanze

    Quelle des für die Pflanze verfügbaren Nährstoffs
    Carbon (C), hydrogen (H), oxygen (O) 90+ % Bestandteile von organischen Verbindungen Kohlendioxid (CO2) und Wasser (H2O)
    Nitrogen (N) 2–4% Bestandteil von Aminosäuren, Proteinen, Coenzymen, Nukleinsäuren Nitrate (NO3-) und Ammoniak (NH4+)
    Schwefel (S) 0.50% Bestandteil von schwefelhaltigen Aminosäuren, Proteinen, Coenzym A Sulfate (SO4-)
    Phosphor (P) 0.40% ATP, NADPZwischenprodukte des Stoffwechsels, Membranphospholipide, Nukleinsäuren Dihydrogenphosphat (H2PO4-), Hydrogenphosphat (HPO42-)
    Kalium (K) 2.00% Enzymaktivierung, Turgor, osmotische Regulierung Kalium (K+)
    Kalcium (Ca) 1.50% Enzymaktivierung, Signaltransduktion, Zellstruktur Calcium (Ca2+)
    Magnesium (Mg) 0.40% Enzymaktivierung, Bestandteil des Chlorophylls Magnesium (Mg2+)
    Manganese (Mn) 0.02% Enzymaktivierung, wichtig für die Wasserspaltung Mangan (Mn2+)
    Iron (Fe) 0.02% Redoxveränderungen, Photosynthese, Atmung Eisen (Fe2+)
    Molybdenum (Mo) 0.00% Redox-Veränderungen, Nitratreduktion Molybdat (MoO42-)
    Kupfer (Cu) 0.00% Redoxveränderungen, Photosynthese, Atmung Kupfer (Cu2+)
    Zink (Zn) 0.00%
    Kofaktor-Aktivator für Enzyme
    Alkohol-Dehydrogenase, Carboanhydrase
    Zink (Zn2+)
    Bor (Bo) 0.01% Membranaktivität, Zellteilung Borat (BO3-)
    Chlor (Cl) 0.1–2.0% Ladungsausgleich, Wasserspaltung Chlor (Cl-)
    Nickel (Ni) 0.000005–0.0005% Bestandteil einiger Enzyme, biologische Stickstoff-Fixierung, Stickstoff-Stoffwechsel Nickel (Ni2+)

     

     
    Um einen Eindruck der benötigten Mengen zu bekommen, hier eine Düngemengeempfehlung der BISZ für Zuckerrüben im Ackerbau. An der Menge sehen Sie, daß z.B. 90 Gramm Kupfer auf 1 ha (10.000 m2) nur eine winzige Menge pro Quadratmeter und noch einmal ein Bruchteil dessen pro Pflanze benötigt wird. In diesem Beispiel: 0,009 Gramm pro Quadratmeter. Aber wenn dieses Element ganz fehlt, kann die Pflanze gar nicht wachsen, denn es ist unverzichtbar für die Photosynthese (siehe Tabelle oben). Im Trockenzustand findet es (Kupfer) sich auf Grund chmischer Prozesse bei der Trocknung gar nicht mehr.
     
    Nährstoffbedarf kg/ha
    Stickstoff 250
    Phosphor 100
    Kalium 400
    Magnesium 80
    Schwefel 20 – 30
    Calcium 60 – 80
    Nährstoffbedarf g/ha
    Bor 450 – 550
    Mangan 600 – 700
    Eisen 500 – 1.500
    Kupfer 80 – 90
    Zink 250 – 350

     


    pH-Wert

    Es ist unmöglich, über Pflanzenernährung zu sprechen, ohne den pH-Wert zu berücksichtigen. In der Hydrokultur geht es in erster Linie um den pH-Wert des Wassers, das zur Herstellung von Nährlösungen und zur Bewässerung der Pflanzen verwendet wird. Der pH-Wert ist ein Maß für den relativen Säuregrad oder die Wasserstoffionenkonzentration und spielt eine wichtige Rolle für die Verfügbarkeit von Pflanzennährstoffen. Er wird anhand einer Skala von 0 bis 14 Punkten gemessen, wobei 0 der sauerste, 7 der neutralste und 14 der alkalischste Wert ist. Die Skala ist logarithmisch, und jede Einheit entspricht einer 10-fachen Änderung. Das bedeutet, dass kleine Änderungen der Werte große Änderungen des pH-Werts bedeuten. Ein Wert von 7 ist zum Beispiel 10-mal höher als 6 und 100-mal höher als 5. Im Allgemeinen liegt der optimale pH-Bereich für den Anbau von Gemüse in Hydrokultur bei 5,0 bis 7,0.

    Dieses Diagramm zeigt die Beziehung zwischen der Verfügbarkeit von Nährstoffen und dem pH-Wert:

    Graphik: Pensylvenia State University

     

    Am unteren Rand des Diagramms sind verschiedene pH-Werte zwischen 4,0 und 10,0 angegeben. Am oberen Rand des Diagramms wird der relative Säuregrad oder die Alkalinität angegeben. Innerhalb des Diagramms wird die relative Nährstoffverfügbarkeit durch einen Balken dargestellt. Je breiter der Balken ist, desto besser ist der Nährstoff relativ verfügbar. Zum Beispiel ist der Stickstoffbalken bei einem pH-Wert von 6,0 bis 7,5 am breitesten. Dies ist der pH-Wert, bei dem er für die Pflanzen am besten verfügbar ist. Zwischen 4,0 und 4,5 ist er sehr schmal und nicht so leicht pflanzenverfügbar.

    Es ist auch wichtig, die Alkalinität des Wassers zu berücksichtigen. Die Alkalinität ist ein Maß für die Kapazität. Sie misst die Fähigkeit des Wassers, die Säure zu neutralisieren. Dies ist in erster Linie auf die kombinierte Menge von Karbonat (CO3) und Bikarbonat (HCO3) zurückzuführen, aber auch Hydroxid, Ammonium, Borat, Silikat und Phosphat können dazu beitragen.

    Wenn die Gesamtalkalität niedrig ist, hat das Wasser eine geringe Pufferkapazität. Infolgedessen ändert sich der pH-Wert leicht, je nachdem, was dem Wasser zugesetzt wird. Ist die Gesamtalkalität hoch, ist der pH-Wert des Wassers hoch. Um einen hohen pH-Wert des Wassers zu senken, kann dem Bewässerungswasser Säure zugesetzt werden. Die benötigte Menge an Säure hängt von der Alkalinität des Wassers ab.

     

    Nährstoffantagonismus und Wechselwirkungen

    Ein Beispiel: In einem Rezept für eine hydroponische Tomatennährlösung werden 190 ppm Stickstoff und 205 ppm Kalium angegeben. Aufgrund eines Fehlers bei der Berechnung der zu verwendenden Düngermenge werden 2.050 ppm Kalium hinzugefügt. Ein Überschuss an Kalium in der Lösung kann zu einem Antagonismus mit Stickstoff (und anderen Nährstoffen) führen und einen Stickstoffmangel zur Folge haben, selbst wenn 190 ppm Stickstoff hinzugefügt wurden. In der nachstehenden Tabelle sind häufige Antagonismen aufgeführt.

     

    NährstoffAntagonist von
    Stickstoff Kalium
    Phosphor Zink
    Kalium Stickstoff, Kalzium, Magnesium
    Natrium Kalium, Kalzium, Magnesium
    Kalzium Magnesium, Bor
    Magnesium Kalzium
    Eisen Mangan
    Zink Ionenkonkurrenz: hohe Konzentrationen an Schwermetallen, Kupfer und Phosphat vermindern die Aufnahmerate von Zink: Ursache für Zinkmangel in der Pflanze muss kein zinkarmer Boden sein

     

    Siehe auch: Wechselwirkungen

     

    Probleme mit den Nährstoffen

    Hydroponische Systeme verzeihen weniger als erdgebundene Systeme, und Nährstoffprobleme können schnell zu Pflanzenproblemen führen. Aus diesem Grund sind die Zusammensetzung der Nährstofflösung und die regelmäßige Überwachung der Nährstofflösung und des Nährstoffstatus der Pflanzen von entscheidender Bedeutung.

     

    Das Minimumgesetz

    Das Minimumgesetz von Carl Sprengel besagt, dass das Wachstum von Pflanzen durch die im Verhältnis knappste Ressource (Nährstoffe, Wasser, Licht etc.) eingeschränkt wird. So kommt es, dass etwa fehlender Stickstoff auch dazu führen kann, das die Pflanze andere Nährstoffe nicht verarbeiten kann. Zu viel von einer Komponente kann andererseits unerwünschte Folgen haben: So hemmt z.B. zu viel Kalk die Nährstoffaufnahme.

     

     Achten Sie außerdem auf die Symptome von
    Mangelerscheinungen die häufig auf Probleme hinweisen:

     

    Hier eine kurze Übersicht der Mangelerscheinungen, die je nach Pflanzengattung variieren kann. 

    Symptome N P K Ca S Mg Fe Mn B Mo Zn Cu  Überdüngung
    Obere Blätter gelb         X   X            
    Mittlere Blätter gelb                   X      
    Untere Blätter gelb X X X     X              
    Rote Stängel  X  X X                     
    Nekrose     X     X   X X     X  
    Punkte               X          
    Triebe sterben                 X        
    Weisse Blattspitzen           X         X    
    Verkrüppeltes Wachsum X X X                    
    Eingerollte gelbe Blattspitzen                         X
    Verdrehtes Wachstum                 X        

     

     

     

    Schäden durch lösliche Salze

     

    Ursache: Schäden durch lösliche Salze können durch Überdüngung, schlechte Wasserqualität, Anhäufung von Salzen in Aggregatmedien im Laufe der Zeit und/oder unzureichende Auswaschung verursacht werden. Düngemittel sind Salze, und in Hydrokultursystemen werden sie am häufigsten gedüngt. Wenn das Wasser verdunstet, können sich lösliche Salze in den Aggregatmedien ansammeln, wenn sie nicht ausreichend ausgewaschen werden. Auch das Bewässerungswasser kann einen hohen Gehalt an löslichen Salzen aufweisen, was zu dem Problem beiträgt.

     

    Die Symptome: Chemisch induzierte Trockenheit kann auftreten, wenn der Gehalt an löslichen Salzen in den Pflanzsubstraten zu hoch ist. Die Folge ist, dass die Pflanzen trotz ausreichender Bewässerung welken. Weitere Symptome sind dunkelgrünes Laub, abgestorbene und verbrannte Blattränder und Wurzelsterben.


    Erkennung: Der Gehalt an löslichen Salzen kann überwacht/gemessen werden, indem man die elektrische Leitfähigkeit (EC) von Bewässerungswasser, Nährlösungen und Sickerwasser (eine Nährlösung, die aus dem Pflanzgefäß abgelassen wurde) verfolgt.

     

    Korrektur: Lösliche Salze können mit klarem Wasser ausgelaugt werden. Ermitteln Sie zunächst die Ursache für den hohen Gehalt an löslichen Salzen und beheben Sie ihn. 

     

     

     
    Bormangel
    Bo
     
    Die Ursache: Defizit in der Düngermischung.
     
    Die Symptome: Unzureichende Blütenbildung, die Blüten sind kleiner und verformt. Bormangel betrifft die Scheitelmeristeme (Wachstumspunkte). Manchmal stirbt das Meristem vollständig ab und die Seitentriebe beginnen zu wachsen (Besen-Effekt). Die Meristeme haben kürzere Internodien, die oft dicker sind und zeigen kleine und deformierte Blättern an der Spitze. Durch die kürzeren Internodien kommt es teils zu einem Zwergwuchs. Die Stiele weisen oft Brüche und Einrisse auf. Die Früchte sind manchmal verformt und auch verkorkte. Es Sind ebenso Risse oder Flecken möglich. Ältere Blätter können Nekrose aufweisen.
     
    Erkennung: Blattanalyse.
     
    Korrektur: Borhaltige Dünger: Borax oder Borsäure, aber beachteN Sie, dass Borsäure hoch giftig ist. Alternativ: Wenn ein genereller Nährstoffmangel vorliegt, können auch Volldünger verwendet werden, die ebenfalls Bor enthalten.
     
     
     
    Bortoxizität
    Bo
     
    Die Ursache: Die Bortoxizität wird durch eine zu hohe Borausbringung an Pflanzen verursacht. Von den üblicherweise als Düngemittel ausgebrachten Nährstoffen weist Bor die geringste Spanne zwischen Mangel und Toxizität auf. Es ist leicht, zu viel Bor auszubringen. Überprüfen Sie die Berechnungen der Düngemittel, bevor Sie sie ausbringen, und überprüfen Sie sie noch einmal. Es kann auch im Bewässerungswasser enthalten sein. Es ist wichtig, den Bor-Gehalt in einer Wasserquelle vor der Verwendung zu prüfen und bei der Zugabe von Bordünger das Bor im Wasser zu berücksichtigen.
     
    Die Symptome: Symptome einer Bortoxizität sind gelbe und tote Flecken an den Blatträndern. Auch ein vermindertes Wurzelwachstum kann auftreten.
     
    Erkennung: Überwachen Sie die Medien und führen Sie eine Pflanzenanalyse durch.
     
    Korrektur: Bestimmen Sie die Quelle des Borüberschusses und beheben Sie sie.
     
     
     
    Calciummangel
    Ca
     

    Die Ursache: Starke Temperaturänderungen können die Calciumaufnahme unterbrechen und behindern. Mangelndes Licht, kälte und/oder zu feuchte Umgebungs-Bedingungen. Düngeranteil zu niedrig. Calciummangel kann durch Unterdüngung, ein Nährstoffungleichgewicht oder einen zu niedrigen pH-Wert verursacht werden. Er hängt auch mit dem Feuchtigkeitsmanagement, hohen Temperaturen und geringer Luftzirkulation zusammen. Calzium ist ein mobiler Nährstoff und wird in den wasserführenden Geweben durch die Pflanze transportiert. Früchte und Blätter konkurrieren um Wasser. Eine niedrige relative Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen können zu einer erhöhten Transpirationsrate und einem verstärkten Transport zu den Blättern führen. In diesem Fall kann sich in den Früchten ein Kalziummangel entwickeln.

     

    Die Symptome: Die Scheitelmeristeme / Apikalmeristeme (das sind die teilungsfähigen Bildungsgewebe der Pflanze) sind deformiert und sterben ohne erkennbare Symptome an den ältesten Blättern ab. Der obere Teil des Stiels und der Blütenknospe kann sich verbiegen. Kleine und deformierte Blätter an der Oberseite. Ungewöhnlich dunkelgrüne Blätter. Vorzeitiger Blüten- und Fruchtfall. Nach einer Unterversorgung, weisen die Blätter, die sich zum Zeitpunkt des Mangels in der Entwicklung befanden, oft eine typische Verformung/Austrocknung oder einen weißen Rand auf. Dies bezeichnet man als Spitzenbrand , er tritt besonders bei Salat und Erdbeeren häufig auf. Bräunung der Innenseite eines Stiels/Kopfes, um den Wachstumspunkt herum wie bei Sellerie (schwarzes Herz). Typische Symptome sind auch Blütenendfäule an Paprika und Tomaten. Symptome zeigen sich in der Regel zunächst als braune Blattränder an neuen Pflanzen oder an der Unterseite der Früchte. Blütenendfäule bei Tomaten und Paprika. Wenn die Symptome fortschreiten, können Sie braune, tote Flecken auf den Blättern sehen. Ein Mangel an ausreichend Calcium kann zu Fäulnis führen.

     

    Erkennung: Blattanalyse. Früchte schlechter haltbar.

     

    Korrektur: Stellen Sie sicher, dass der pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 liegt. Calciumnitrat oder Calciumchlorid zufügen, je nachdem, ob Sie den zusätzlichen Stickstoff benötigen oder nicht. 

    Im Gewächshaus: Die Temperatur erhöhen. Mehr Licht. Ohne Wind wird der Nährstofftransport der Pflanze reduziert - im Gewächshaus für Luftbewegung sorgen. 

     

     

    Eisenmangel
    Fe
     
    Die Ursache: Die häufigste Ursache für Eisenmangel ist ein hoher pH-Wert in den Medien und/oder im Bewässerungswasser. Er kann auch durch ein Ungleichgewicht der Nährstoffe verursacht werden.
     
    Die Symptome: Eisenmangel zeigt sich bei Pflanzen als Vergilbung zwischen den Blattadern. Achten Sie darauf, dass dieses Symptom zuerst am neuen Wachstum auftritt.
     
    Erkennung: Überwachen Sie die Medien und führen Sie eine Pflanzenanalyse durch.
     
    Korrektur: Korrigieren Sie den pH-Wert der Nährstofflösung. Gegebenenfalls Eisendünger verabreichen.
     
     
     
    Schwefelmangel
    S
     

    Die Ursache: Zuwenig oder falsch proportionierte Düngeranteile. Ein zu niedriger pH-Wert blockiert ebenso die Aufnahme von Schwefel. Ab einem pH-Wert von 4,0 wird die Schwefelaufnahme vollständig eingestellt. Zu wenig Magnesium.

     

    Die Symptome: Umfassende Gelbfärbung des Blattgewebes wie auch der Blattadern. Zuerst oft die jüngeren Pflanzenteile und später der ganzen Pflanze. Symptome zeigen sich eher bei jungen oder frisch wachsenden Blättern an der Spitze der Pflanze. Schwefel ist ein immobiler Nährstoff. Das heißt Schwefel kann nur relativ langsam von der Pflanze re-disponiert werden (um-transportieren). Charakteristisch für Schwefelmangel sind lindgrün bis gelbe Verfärbungen an Blättern. Sie fangen am Blattstiel an und wandern zu den Blatträndern und zur -spitze. Im weiteren Verlauf werden die ganzen Blätter erst gelb, dann später braun und nekrotisch und sterben dann gänzlich ab. Manchmal lila/rötliche Blattstiele an den betroffenen Blättern oder sogar ein lila Stamm. Die Symptome bei leichtem Mangel bleiben meist auf die Spitze der Pflanze beschränkz. Der mittlere Teil der Pflanze wird kaum betroffen, untere Blätter so gut wie nie.

     

    Erkennung: Blattanalyse.

     

    Korrektur:  Düngerdosis erhöhen. pH-Wert korrigieren: weit über 4,0 halten. 5,5 bis 6,5 ist für viele Pflanzen ein guter Mittelwert. Erde mit Epsom-Salz / Magnesiumsulfat / MgSO4 anreichern: ein Teelöffel pro 2 Liter Wasser (ca. 1% Konzentration).

     

     

    Stickstoffmangel
    N

    Die Ursache: Stickstoffmangel kann durch Unterdüngung, Nährstoffungleichgewicht oder übermäßige Auswaschung verursacht werden.
     
    Die Symptome: Typische erste Symptome von Stickstoffmangel sind hellgrünes Laub und eine allgemeine Verkümmerung der Pflanzen. Man kann auch Welkeerscheinungen und abgestorbene und/oder gelbe Blattränder beobachten. Es zeigen sich Gelbfärbung des ganzen Blattes einschließlich der Blattadern. Zuerst werden die älteren Blätter gelb, der Stickstoffmangel führt aber schnell zu einer allgemeinen Vergilbung. Nekrose oder Verformung von Blättern oder Stängeln zeigen sich nicht im Anfangszustand.
    Allgemeine Wachstumsverzögerung.
     
    Erkennung: Die Messung/Überwachung der elektrischen Leitfähigkeit (EC) von Nährlösungen kann helfen, Stickstoffmangel zu verhindern. Passen Sie den EC-Wert an, wenn er zu niedrig oder zu hoch ist.

    Korrektur: Ermitteln Sie die Ursache und beheben Sie sie. Dies kann bedeuten, dass den Nährlösungen mehr Stickstoff zugesetzt wird. Es kann auch bedeuten, dass ein antagonistischer Nährstoff in der Nährlösung zu viel ist.
     
     
    Kaliummangel
    K
     
    Die Ursache: Falsch dosierte Nährstofflösung. Verbrauch der Pflanzen höher als berechnet: zu einem Kaliummangel kommt es häufig bei Kulturen, die eine große Menge an Früchten tragen.
     
    Die Symptome: Welken der Pflanzen auch bei gemäßigten Temperaturen. Blattrand-Nekrose an den ältesten Blättern. Bräunung und Einrollen der unteren Blattspitzen sowie eine Gelbfärbung (Chlorose) zwischen den Blattadern. Auf der Blattunterseite können violette Flecken auftreten. Vergilbung: Die Vergilbung beginnt auch an den Rändern der ältesten Blätter und entwickelt sich zur Mitte des Blattes hin. In einigen Fällen ist der Blattrand nicht betroffen und die Nekrose beginnt im Blattinneren zwischen den Blattadern.

    Erkennung: Nährstoffanalyse und / oder führen Sie eine Pflanzenanalyse durch.
     
    Korrektur: Nachdosieren. Antagonist auf Konzentration kontrollieren: Stickstoff, Kalzium, Magnesium
     
    Hinweis: Zu viel Kalium kann zu schwerer Wachstumsverzögerung, Rötung und schlechter Keimung führen. Übermäßige Kaliummengen können auch um die Aufnahme anderer Ionen wie Kalzium erschweren. 
     

     

    Kupfermangel
    Cu
     
    Die Ursache: Falsche Düngerzusammensetzung.
     
    Die Symptome: Weiße Entfärbung in den Spitzen der jüngeren Blätter. Die Blätter rollen sich korkenzieherartig zusammen. Später können sie absterben (nekrotisieren).
    Die jüngsten Blätter haben Schwierigkeiten, sich zu entfalten. Die jüngsten Blätter rollen sich auf und verwelken. Nekrose an den jüngsten Wachstumspunkten und den Blatträndern der jüngsten Blätter.
     
    Korrektur: Speziellen Kupferdünger zufügen.
     
     
    Magnesiummangel
    Mg
     
    Ursache: Magnesium kann durch einen hohen pH-Wert des Mediums und/oder ein Nährstoffungleichgewicht verursacht werden zwischen Kalium, Kalzium und Stickstoff.
     
    Die Symptome: Vergilben des Blattgewebes. Die Blattadern bleiben dabei grün. Diese Gelbfärbung beginnt bei den ältesten Blättern. Achten Sie auf eine Vergilbung zwischen den Blattadern als Symptom für Magnesiummangel: Chlorose oder Gelbfärbung. Magnesiummangel zeigt sich in der Regel zuerst auf den unteren bis mittleren Blättern, was die Unterscheidung von Eisenmangel erleichtert. Vorzeitiger Blattfall der betroffenen Blätter. Manchmal kann die Verfärbung eher bräunlich als gelb sein.
     
    Erkennung: Nährstoffanalyse und führen Sie eine Pflanzenanalyse durch.
     
    Korrektur: Korrigieren Sie den pH-Wert der Nährstofflösung. Bei Bedarf Magnesiumdünger verabreichen. Konkurierende Kationenlieferanten (K, Ca und N) auf Dosierung prüfen.
     
     
    Manganmangel
    Mn
     
    Ursache: Zu wenig oder fehlender Dünger. Der Manganmangel ähnelt teils dem Eisenmangel: Chlorose zwischen den Blattadern. Helles grünes Netz auf den Blättern. Auch ist eine Verwechslung mit Magnesiummangel möglich. Bei einem Manganmangel bleiben die Blattadern (auch die kleineren Adern) grün, die grünen Streifen bleiben jedoch sehr schmal.
    Bei einem Magnesiummangel sind diese grünen Streifen um die Adern herum breiter und die feinsten Blattadern vergilben ebenfalls.
     
    Die Symptome: Ausgeprägtes Netz von grünen Adern. Auftreten manchmal an jungen, aber bereits voll entwickelten Blättern (Mittelblätter).
     
    Korrektur: Speziellen Mangandünger zufügen. Düngerdosierung anheben.
     
     
    Molybdänmangel
    Mo
     
    Die Ursache: Zu wenig oder fehlender Dünger. Viele Symptome eines Mangels an Molybdän und Stickstoff sind ähnlich. Die Pflanze kann Stickstoff nicht ohne Molybdän nutzen und verarbeiten.
     
    Die Symptome: Die Pflanzen sind kleiner und zeigen eine blassgrüne Farbe. Die Verfärbung kann sich zu einer Vergilbung zuerst an den Rändern und dann zwischen den Hauptadern entwickeln. Die Blattscheibe verschwindet fast vollständig, nur die Hauptader des Blattes bleibt mit kleinen Blattstücken zurück. Diese Hauptader ist in der Regel auch gewellt. (Peitschenstielsymptome). Die Blätter bleiben kleiner und nehmen manchmal eine löffelartige Form an: gewellter Rand und gebogene Hauptader.
     
    Korrektur: Speziellen Molybdändünger zufügen.
     

     

    Phosphormangel
    P
     
    Die Ursache: Eventuell pH-Wert nicht im optimale Korridor von 5,5 bis 6,5. Ebenso kann auch ein Ungleichgewicht der Nährstoffe vorliegen. Antagonist Zink Dosierung prüfen. In kalten Perioden kann eine Zuckeransammlung in den Blättern die gleichen Symptome wie ein Phosphormangel zeigen.
     
    Die Symptome: Verkümmertes und spindelförmiges Wachstum, verringerte Blattgröße und  verringerten Blattzahl. Stumpfe graugrüne Blätter mit roten Pigmenten in den Blättern. Der Phosphormangel zeigt sich vor allem durch die charakteristischen rötlichen bis purpurfarbenen Blattverfärbungen zuerst an älteren Blättern, oft sind dabei auch die Blattadern betroffen.
    Allgemeine Wachstumsverzögerung. Schlechte Wurzelentwicklung. Kleinere Pflanzen als üblich.
     
    Erkennung: pH-Wert Kontrolle und Dosierung überwachen. Nährstoffanalyse.
     
    Korrektur: Korrigieren Sie den pH-Wert der Nährstofflösung. Eventuell Zinkanteil in der Nährstofflösung reduzieren.
     
    Hinweis: Ein Überschuss an Phosphor kann sich im Mangel an Spurenelementen wie Zn, Fe oder Co äußern.
     

     

    Zinkmangel
    Zn
     
    Die Ursache:Eventuell zu hoher Phosphorgehalt in der Nährlösung oder zu wenig Zink in der Nährlösung.
     
    Die Symptome: Es können folgenden Erscheinungen auftreten: Chlorose: Gelbfärbung der Blätter. Je nach Art können junge Blätter am stärksten betroffen sein, bei anderen sind sowohl alte als auch neue Blätter chlorotisch (Bleichsucht). Nekrotische Flecken: also teilweises oder ganzes Absterben von Blattgewebe in Chlorosegebieten. Blattbronze: Chlorotische Bereiche können bronzefarben werden. Verzögertes Pflanzenwachstum: dies kann als Folge einer Abnahme der Wachstumsrate oder einer Abnahme des Internodiums (Sprossachse zwischen zwei Knoten), auftreten. Zwergblätter: kleine Blätter, die oft Chlorose, nekrotische Flecken oder Bronzieren zeigen. Missgebildete Blätter: Blätter sind oft schmaler oder mit gewelltem Rand.
     
    Erkennung: Überwachen Sie die Medien und / oder führen Sie eine Pflanzenanalyse durch.
     
    Korrektur: Korrigieren Sie den pH-Wert und / oder die Phosphormenge wenn Sie wissen das genug Zink in der Nährlösung vorhanden ist. Sonst Zink in kleinen Dosen zugeben. Bedenken Sie: Kupfer und Phosphat vermindern die Aufnahme von Zink !

     
     
    Kontext: 
    ID: 156
  • Messung von Konzentrationen

    Messung von Konzentrationen

    Zuerst sehen wir uns die Nährlösungen an, die es teils seit über hundert Jahren gibt. Dies zeigt uns in welchen Konzentrationen die Messung statt finden muss. 

    Diese dient als erste Orientierung was an Nährstoffen bzw. Elementen in einer Lösung enthalten sein muss. Ein weiterer Schritt ist die genaue Beobachtung des Pflanzenwachstums um Defizite als solche ausmachen zu können.

    Der nächste Schritt ist eine Vorstellung davon zu bekommen welche Elemente, und daraus ableitend welche Verbindungen, sich im Endprodukt befinden. Eine solche Analyse (die Pflanze kommt in einen Mixer und wird je nach gesuchten Verbindungen mit zusätzlichen Chemikalien versetzt), hat leider den Hacken, das sie nicht wirklich alles verrät was uns interessiert. Das liegt daran, dass sich die chemischen Verbindungen selten in der Form in der Pflanze wiederfinden lassen, in der sie ursprünglich zugesetzt wurden. Hier kommt die Biologie ins Spiel. Als Beispiel sei hier nur der Zitronensäurezyklus erwähnt, den wir Ihnen nicht vorenthalten wollen. Er veranschaulicht die Komplexität des Stoffwechsels.

     

    Citricacidcycle

     

    Ernährung von Hydrokulturpflanzen

    Die Ernährung der Pflanzen erfolgt beim Anbau in Behältern über eine wässrige Lösung anorganischer Nährsalze. Da durch das Fehlen feiner organischer Erdbestandteile die chemischen Bodeneigenschaften stark vom natürlichen Zustand abweichen, ist normaler Pflanzendünger nur bedingt für die Hydrokultur geeignet.
    Abhilfe schafft ein spezieller Hydrokulturdünger, der durch Additive den pH-Wert der Lösung in einem für viele Pflanzen geeigneten Bereich puffert. Dazu werden auch sogenannte Ionentauschgranulate genutzt, die durch Ionenaustausch die Pflanzen mit Nährstoffen versorgen und gleichzeitig im Wasser vorhandene, für die Pflanzen im Überschuss unverträgliche Mineralien wie Kalk binden.
    Bei der mikrobiellen Umwandlung von Ammoniumionen in Nitrationen wird Sauerstoff verbraucht, der der Wurzelatmung abgeht. In Hydrokulturdüngern werden daher weniger Ammoniumsalze als Stickstoffdünger verwendet, sondern eher Nitrate.
    In der Hydroponik wird meist die Elektrische Leitfähigkeit der Nährlösung laufend kontrolliert. Steigt nämlich die Konzentration der gelösten Stoffe (beispielsweise durch Exsudate oder Extraktion aus Boden), so sinkt die Löslichkeit für Sauerstoff in der Nährlösung. Bei zu konzentrierten Lösungen wird es für die Pflanzen schwieriger, Wasser aufzunehmen (siehe auch Osmose). Verschiedene Stadien der Pflanze benötigen zudem sortenabhängig unterschiedliche Leitfähigkeit der Nährlösung, Stecklinge etwa 0,2–0,4 mS/cm, was sich bis zur Fruchtbildung bis auf 2,4–2,6 mS/cm steigern kann. Die Morphologie des Pflanzenwuchses steht auch in Abhängigkeit von der Konzentration der Nährlösung, beispielsweise ob gedrungene Pflanzen heranwachsen oder gestreckte. Ist die Nährlösung zu konzentriert, kann diese mit entionisiertem Wasser oder Regenwasser verdünnt werden.

    Je nach Nährstoffzusammensetzung belaufen sich die zu erwartenden Konzentrationen in folgenden Größenordnungen:
     

    Verbindungen und Spurenelemente / Größenordnungen in Nährstofflösungen

    K

    Kalium

    0,5 - 10 mmol/L

    Ca

    Calzium

    0,2 - 5 mmol/L

    S

    Schwefel

    0,2 - 5 mmol/L

    P

    Phosphor

    0,1 - 2 mmol/L

    Mg

    Magnesium

    0,1 - 2 mmol/L

    Fe

    Eisen

    2 - 50 µmol/L

    Cu

    Kupfer

    0,5 - 10 µmol/L

    Zn

    Zink

    0,1 - 10 µmol/L

    Mn

    Mangan

    0 - 10 µmol/L

    B

    Bor

    0 - 0,01 ppm

    Mo

    Molybdän

    0 - 100 ppm

    NO2

    Nitrit

    0 – 100 mg/L

    NO3

    Nitrat

    0 – 100 mg/L

    NH4

    Ammoniak

    0,1 - 8 mg/L

    KNO3

    Kaliumnitrat

    0 - 10 mmol/L

    Ca(NO3)2

    Calciumnitrat

    0 - 10 mmol/L

    NH4H2PO4

    Ammoniumdihydrogenphosphat

    0 - 10 mmol/L

    (NH4)2HPO4

    Diammoniumhydrogenphosphat

    0 - 10 mmol/L

    MgSO4

    Magnesium sulfat

    0 - 10 mmol/L

    Fe-EDTA

    Ethylendiamintetraessigsäure

    0 – 0,1 mmol/L

    H3BO3

    Borsäure

    0 – 0,01 mmol/L

    KCl

    Kaliumchlorid

    0 – 0,01 mmol/L

    MnSO4

    Mangan (II)-Sulfat

    0 – 0,001 mmol/L

    ZnSO4

    Zinksulfat

    0 – 0,001 mmol/L

    FeSO4

    Eisen(II)-sulfat

    0 – 0,0001 mmol/L

    CuSO4

    Kupfersulfat

    0 - 0,0002 mmol/L

    MoO3

    Molybdänoxid

    0 – 0,0002 mmol/L

     
    Um die Mengenangaben umzurechnen (mg, ppm, mol, etc.) haben wir hier einige Artikel für Sie erstellt. Sie können auch im Internet entsprechende "Stöchiometrie"-Rechner finden, etwa hier: https://www.omnicalculator.com/chemistry/ppm-to-molarity
     

    Kontext: 
     

    Hier einige Rezepte zu Nährstofflösungen...

     
    Nährlösung nach Wilhelm Knop
    Ein Liter fertige Lösung enthält:
    1,00 g Ca(NO3)2 Calciumnitrat
    0,25 g MgSO4 * 7 H2O Magnesiumsulfat
    0,25 g KH2PO4 Kaliumdihydrogenphosphat
    0,25 g KNO3 Kaliumnitrat
    Spuren FeSO4 * 7 H2O Eisen(II)-sulfat
    Medium nach Pirson und Seidel
    Ein Liter fertige Lösung enthält
    1,5 milliMol KH2PO4
    2,0 mM KNO3
    1,0 mM CaCl2
    1,0 mM MgSO4
    18 μM Fe-Na-EDTA
    8,1 μM H3BO3
    1,5 μM MnCl2
     
    Nährmedium nach Epstein
    Ein Liter fertige Lösung enthält
    1 mM KNO3
    1 mM Ca(NO3)2
    1 mM NH4H2PO4
    1 mM (NH4)2HPO4
    1 mM MgSO4
    0,02 mM Fe-EDTA
    0,025 mM H3BO3
    0,05 mM KCl
    0,002 mM MnSO4
    Spurenelemente:
    0,002 mM ZnSO4
    0,0005 mM CuSO4
    0,0005 mM MoO3
     
    Spurenelementzusatz nach D. R. Hoagland (1884–1949)
    Ein Liter fertige Lösung enthält
    55 mg Al2(SO4)2
    28 mg KJ
    28 mg KBr
    55 mg TiO2
    28 mg SnCl2 · 2 H2O
    28 mg LiCl
    389 mg MnCl2 · 4 H2O
    614 mg B(OH)3
    55 mg ZnSO4
    55 mg CuSO4 · 5 H2O
    59 mg NiSO4 · 7 H2O
    55 mg Co(NO3)2 · 6 H2O
     
    ID: 24
  • Nährmedien und Nährstofflösungen

    Agricultural Chemical Laboratory 1955
    Agricultural Chemical Laboratory 1955

    Eine Nährstofflösung (Düngung) benötigt man um die Pflanzen zu Versorgen. Je nach Pflanze und Wachstumsphase sind die Nährstoffe die die Pflanze benötigt unterschiedlich. Die Abfälle der Fische liefern bereits einen Großteil der nötigen Grundstoffe. Darüber hinaus benötigt aber jede Pflanze winzige Mengen zusätzlicher Substanzen ohne die das Wachstum sich nicht optimal entwickel. Genauso ist die Wachstumsgeschwindigkeit und zuletzt auch die Ernteergebnisse nicht optimal.

    In Wikipedia (siehe weiter unten) finden sich verschiedenste Mischungen an Nährstoffen, die natürlich nicht für jede Pflanze und jede Phase ihrer Entwicklung gleich gut geeignet sind. An diesem Punkt beraten wir Sie zu welcher Pflanze die optimale Düngung je nach Entwicklungs-Stand der Pflanze gehört. Wir liefern Ihnen auch das notwendige Wissen um die Wasseranalyse durch führen zu können. Je nach Größe und Ausstattung der Anlage werden grundlegende Substanzen kontinuierlich von einem Computer kontrolliert. Für einige spezielle Nährstoffe genügt eine einfache Kontrolle in größeren Zeitabständen, da der Nährstoff-Kreislauf der Anlage von der Umwelt getrennt ist. Wir bieten Ihnen eine Nährstoffanalyse für genau Ihre Pflanzung an.

    Wir erstellen Ihnen für ihre Anlage ein Konzept mit dem Sie zum einen den Ertrag optimieren und die nötigen Investitionen minimieren. Sie können uns telefonisch erreichen um einen Beratungstermin zu vereinbaren oder uns hier eine kurze Mitteilung zukommen zu lassen damit wir mit Ihnen Kontakt aufnehmen.


    Eine Übersicht unabdingbarer Elemente für einen Dünger finden Sie hier. Ebenso eine Anleitung wie Sie Ihre Nährstofflösung selbst zusammenstellen können.

     

    Hier eine Übersicht der möglichen Konzentrationen in einer Nährstofflösung:

    Verbindungen und Spurenelemente / Größenordnungen in Nährstofflösungen

    K

    Kalium

    0,5 - 10 mmol/L

    Ca

    Calzium

    0,2 - 5 mmol/L

    S

    Schwefel

    0,2 - 5 mmol/L

    P

    Phosphor

    0,1 - 2 mmol/L

    Mg

    Magnesium

    0,1 - 2 mmol/L

    Fe

    Eisen

    2 - 50 µmol/L

    Cu

    Kupfer

    0,5 - 10 µmol/L

    Zn

    Zink

    0,1 - 10 µmol/L

    Mn

    Mangan

    0 - 10 µmol/L

    B

    Bor

    0 - 0,01 ppm

    Mo

    Molybdän

    0 - 100 ppm

    NO2

    Nitrit

    0 – 100 mg/L

    NO3

    Nitrat

    0 – 100 mg/L

    NH4

    Ammoniak

    0,1 - 8 mg/L

    KNO3

    Kaliumnitrat

    0 - 10 mmol/L

    Ca(NO3)2

    Calciumnitrat

    0 - 10 mmol/L

    NH4H2PO4

    Ammoniumdihydrogenphosphat

    0 - 10 mmol/L

    (NH4)2HPO4

    Diammoniumhydrogenphosphat

    0 - 10 mmol/L

    MgSO4

    Magnesium sulfat

    0 - 10 mmol/L

    Fe-EDTA

    Ethylendiamintetraessigsäure

    0 – 0,1 mmol/L

    H3BO3

    Borsäure

    0 – 0,01 mmol/L

    KCl

    Kaliumchlorid

    0 – 0,01 mmol/L

    MnSO4

    Mangan (II)-Sulfat

    0 – 0,001 mmol/L

    ZnSO4

    Zinksulfat

    0 – 0,001 mmol/L

    FeSO4

    Eisen(II)-sulfat

    0 – 0,0001 mmol/L

    CuSO4

    Kupfersulfat

    0 - 0,0002 mmol/L

    MoO3

    Molybdänoxid

    0 – 0,0002 mmol/L

     

    Einige Rechner für Stöchiometrie finden Sie z.B.hier: 
     

     

    Hier finden Sie einen Leitfaden um Nährstofflösungen selbst zu erstellen.


    Weiterführender Artikel: Automation & Kontrolle


    Kontext:  


     

     

    Hier ein Auszug aus dem freien Wikipedia zu Nährstofflösungen. Links, Quellenangaben und Verweise finden Sie am Ende der Seite.


    Für die Hydrokoltur werden verschiedene Nährlösungen unverdünnt verwendet, beispielsweise:

    Nährlösung nach Abram Steiner

    Folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung aller Nährstoffe in einer von Abram Steiner entwickelten Stammlösung:

    NährstoffKonzentration [mg/L]
    Stickstoff 170
    Phosphor 50
    Kalium 320
    Calcium 183
    Magnesium 50
    Schwefel 148
    Eisen 4
    Mangan 2
    Bor 2
    Zink 0,2
    Kupfer 0,5
    Molybdän 0,1

    Geschichtlich erste Nährlösung nach Sachs und Stöckhardt

    Ein Liter fertige Lösung enthält:
    1 g Kaliumnitrat
    0,5 g Calciumsulfat
    0,4 g Magnesiumsulfat
    0,5 g Calciumhydrogenphosphat
    und eine Spur Eisen-(III)-chlorid.

    Nährlösung nach Wilhelm Knop

    Ein Liter fertige Lösung enthält:
    1,00 g Ca(NO3)2 Calciumnitrat
    0,25 g MgSO4 * 7 H2O Magnesiumsulfat
    0,25 g KH2PO4 Kaliumdihydrogenphosphat
    0,25 g KNO3 Kaliumnitrat
    Spuren FeSO4 * 7 H2O Eisen(II)-sulfat.

    Medium nach Pirson und Seidel

    Ein Liter fertige Lösung enthält
    1,5 milliMol KH2PO4
    2,0 mM KNO3
    1,0 mM CaCl2
    1,0 mM MgSO4
    18 μM Fe-Na-EDTA
    8,1 μM H3BO3
    1,5 μM MnCl2.

    Nährmedium nach Epstein

    Ein Liter fertige Lösung enthält
    1 mM KNO3
    1 mM Ca(NO3)2
    1 mM NH4H2PO4
    1 mM (NH4)2HPO4
    1 mM MgSO4
    0,02 mM Fe-EDTA
    0,025 mM H3BO3
    0,05 mM KCl
    0,002 mM MnSO4
    Spurenelemente:
    0,002 mM ZnSO4
    0,0005 mM CuSO4
    0,0005 mM MoO3

    Spurenelementzusatz nach D. R. Hoagland (1884–1949)

    Ein Liter fertige Lösung enthält
    55 mg Al2(SO4)2
    28 mg KJ
    28 mg KBr
    55 mg TiO2
    28 mg SnCl2 · 2 H2O
    28 mg LiCl
    389 mg MnCl2 · 4 H2O
    614 mg B(OH)3
    55 mg ZnSO4
    55 mg CuSO4 · 5 H2O
    59 mg NiSO4 · 7 H2O
    55 mg Co(NO3)2 · 6 H2O

    Nährmedien zur Zellzüchtung

    Da sich die Entwicklung von Wurzeln bei Stecklingen in Hydroponik-Kulturen sich nicht wesentlich von der Entwicklung von Einzelzellen oder Kallus-Gewebe bei In-vitro-Kulturen unterscheidet, werden dieselben Nährmedien oder Spezialzusätze wie für Pflanzen-Gewebekulturen (siehe dazu Murashige-Skoog-Medium) in der Hydroponik eingesetzt. Für die Differenzierung der Pflanzenzellen ist allerdings das Mengenverhältnis von Auxin zu Cytokinin maßgeblich. Bei einem Verhältnis von 10:1 entsteht ein Kallus, bei 100:1 bilden sich Wurzeln, bei anderer Verdünnung Stängel oder Blüten[32]. Durch Variation verschiedener Hydroponik-Nährlösungen wird so üblicherweise (und schneller als bei Erdkultur) „umgeschaltet“ auf forcierte Wurzelbildung, Wuchsphase oder Blütenbildung[33]

     

    1.  Tom Alexander: Best of Growing Edge. New Moon Publishing, Inc., 2000, ISBN 978-0-944557-03-7, S. 52 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
    2.  Faulkner, S. P.: The Growing Edge. 4. Auflage. Nr. 9, S. 43–49.
    3.  André Pirson, Franz Seidel: Zell- und stoffwechselphysiologische Untersuchungen an der Wurzel von Lemna minor L. unter Berücksichtigung von Kalium- und Kalziummangel. Planta 38: 431473. 1950
    4.  modifiziertes Nährmedium nach Pirson und Seidel, zitiert nach Daniela Schraut: Auswirkungen von externen Stressbedingungen auf die radialen Wasser- und ABA-Flüsse und den endogenen ABA-Gehalt des Wurzelgewebes von Maiskeimlingen (Zea mays L.). (Anmerkung: Die Substanzen sind in der Quelle ohne Kristallwasser vermerkt, wegen der Angabe in mM können sowohl Rohstoffe mit oder ohne Kristallwasser verwendet werden)
    5.  Epstein, E.: Mineral Nutrition of Plants: Principles and Perspectives. John Wiley and Sons, Inc., New York, London, Sydney, Toronto. 1972.
    6.  modifiziertes Nährmedium nach Epstein, zitiert nach Nicole Geißler: Untersuchungen zur Salztoleranz von Aster tripolium L. und deren Beeinflussung durch erhöhte atmosphärische CO2-Konzentration, Gießen, 2006 (Anmerkung: Die Substanzen sind in der Quelle ohne Kristallwasser vermerkt, wegen der Angabe in mM können sowohl Rohstoffe mit oder ohne Kristallwasser verwendet werden)
    7.  A-Z-Lösung
    8.  Munk, Grundstudium der Biologie – Bd. Botanik, 2001, Spektrum Verlag; zitiert in: Scriptum 'Phytohormone' der Universität Graz (PDF-Datei)
    9.  Erwin Beck, Katja Hartig: Wie Hormone die Zellteilung der Pflanzen kontrollieren, Biol. Unserer Zeit, 4/2009 (39), (PDF-Datei)

    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hydrokulturd%C3%BCnger

    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hydrokultur

    ID: 23
     Kontext: 
  • Nährstofflösung: Die einfachste Lösung

    Hier ein Rezept für kleine Anlagen die Tomaten, Paprika und Blattgemüse versorgen. Dies ist eine sehr einfach gehaltene Lösung die zu Beginn Ihre Aufmerksamkeit verlangt, sollten Mangelerscheinungen bei der Pflanze zu sehen sein.

    Zutaten
    Basis mit Micronährstoffen/Spurenelementen: Masterblend 4-18-38 Hydroponic Fertilizer: diesem fehlen noch Magnesiumsulfat und Calciumnitrat.
    Ein Kilo kostet etwa 30.- bis 49.- Euro und reicht für etwa 500 Liter Nährstofflösung (je nach Mischverhältnis)
     
    Magnesiumsulfat: Epsom Salt
    Ein Kilo kostet etwa 5.- Euro 
     
    Kalziumnitrat: PowerGrow Calzium Nitrate 15.5-0-0
    Ein Kilo kostet etwa 24.- Euro 

    Rezept
    Mischen Sie die Bestandteile in folgenden Verhältnissen: (2:1:3). Dafür dürfen Sie nicht alle Bestandteile miteinander in einem Behälter mischen.
    Nehmen Sie dazu zwei Behälter (z.B. Flaschen a 500 ml). Wir empfehlen mit kleinen Mengen an zu fangen. Je nach Pflanze müssen Sie die Verhältnisse eventuell korrigieren. Siehe dazu auch Mangelerscheinungen. Mit der getrennten aufbewahrung verhindern Sie das die Nitrate mit den Phosphaten in Verbind kommen und Ausfallen. In diesem Zustand sind sie für die Pflanze dann nicht mehr verwertbar.
     
    In die erste Flasche füllen Sie die 120 Gramm des NPK Düngers und 60 Gramm Magnesiumsulfat. Wenn Sie warmes Wasser dazu verwenden (am besten Entionisiert oder Destilliert) lösen sich die Bestandteile besser auf. Bedenken Sie das im Leitungswasser bereits Kalzium und Magnesium vorhanden sind. Je nach Wasserhärte sollten Sie den Anteil an Kalzium und /oder Magnesium reduziert werden. Eine °dH entspricht 10 mg CaO (Kalziumoxid) pro Liter Wasser. Eventuell kann Ihr Wasserwerk sogar genau sagen welche Wasserhärte sie haben. Es gibt auch Teststreifen für Kaffeliebhaber zu zwei Euro für den Test: https://www.kaffeetechnik-shop.de/Teststreifen-fuer-Wasserhaerte-59851 Wenn Sie eine genaue Waage haben (das sollten Sie wenn Sie Dünger selber mischen), können Sie auch einen Liter Wasser verkochen und messen was übrig ist. Leider ist auch oft Magnesium im Wasser enthalten was die Messung wieder sehr spekulativ macht. Aber das wäre nun mit Kanonen auf Spatzen schießen. Schauen sie sich einfach kurz die Liste für Mangelerscheinungen an. Das sollte für kleine Anlagen schon reichen.
     
    Beispiel 1
     Mischungsverhältnis  2 : 1 : 3
     Inhalt der beiden Behälter a 500 ml
     
     Lösung 1
     120 Gramm Masterblend 4-18-38 (etwa 1/2 Tasse und ein Esslöffel) 
       60 Gramm Magnesiumsulfat (etwa 4 Esslöffel)
     den Rest der Flasche mit Wasser auffüllen
     Lösung 2
     180 Gramm Calziumnitrat (etwa 3/4 Tasse)
     den Rest der Flasche mit Wasser auffüllen
      
    Diese beiden Lösungen werden dann in das Dünger-Wasser gegeben so das eine Nährstofflösung entsteht. Die Konzentration liegt bei etwa 2,5% bis 3%.
     
    Verwendung / Konzentration
     Pflanzen  Konzentration   Reichweite bei 500 ml Konzentrat
     Fruchttragende Beetpflanzen
     Für Lösung 1: 3 ml pro Liter Wasser: für 10 Liter nehmen Sie 30 ml, für 1 Gallone 12 ml
     Für Lösung 2: 3 ml pro Liter Wasser: für 10 Liter nehmen Sie 30 ml, für 1 Gallone 12 ml
     160 Liter
     Grünes Blattgemüse  Für Lösung 1: 2,5 ml pro Liter Wasser: für 10 Liter nehmen Sie 25 ml, für 1 Gallonen 8 ml
     Für Lösung 2: 2,5 ml pro Liter Wasser: für 10 Liter nehmen Sie 25 ml, für 1 Gallonen 8 ml
     200 Liter
     
    Achten Sie bei den Mischverhältnissen darauf ob die Pflanzen Mangelerscheinungen zeigen. Hier dazu mehr: Mangelerscheinungen.
    Wenn Sie über ein EC- bzw. TDS Messgerät verfügen sollte die Konzentration üblicherweise zwischen 1,5 und 2,0 EC liegen. Hier dazu mehr: Ec- und pH-Werte von Pflanzen.
    Manche Tomatensorten verlangen einen EC-Wert von 4,0 oder sie zeigen Mangelerscheinungen. Das heißt, Sie müssen dann die Dosis/Konzentration verdoppeln !
     
    Der Hersteller gibt für sein Produkt ein Mischverhältnis von 3 : 3 : 1 bis 2 : 2 : 1 an. ( NPK ) : (Magnesiumsulfat / MgSO4 ) : (Calciumnitrat / Ca(NO3)2).
    Warum die großen Unterschiede ? Jede Pflanze verbraucht unterschiedliche Mengen der einzelnen Nährstoffsubstanzen. Hier müssen Sie die Pflanze genau beobachten: siehe dazu auch Mangelerscheinungen.
     
    Bei 2 : 2 : 1 genügen die Packungen mit 600g + 600g + 300g bei obiger Dosierung also für die 2,7fache Menge (bei 2,5% Konzentration) die man damit anmischen kann. Das wären über 550 Liter Nährstofflösung. Leider bleibt teils, je nach Mischverhältnis der Komponenten, sehr viel Dünger übrig wenn Sie das Komplettset erwerben (ca. 75 €). Wir empfehlen nur den NPK Grunddünger mit den Spurenelementen/Micronährstoffen zu erwerben. Der Rest ist sehr günstig im Agrarhandel erhältlich. Auch hier gibt es leider einen kleinen Hacken: die handelsüblichen Mengen beginnen meist ab 25 KG pro Substanz. Hier die Preise aus dem Agrarmark zum Vergleich: Magnesiumsulfat (Epsomit/Bittersalz) MgSO4 für 2,50 € / KG und Calciumnitrat Ca(NO3)2 für 2,40 € / KG. Sie zahlen also etwa den 10fachen Preis wenn Sie nur Kleinstmengen (1 KG) erwerben. Alle Preise sind Stand 2024-06.
    Wenn Sie einen Bauern kennen, auch wenn nur um drei Ecken, fragen Sie einfach nach kleinen Mengen. In der Landwirtschaft werden pro Saison mehrere Tonnen dieser Substanzen pro Hektar verwendet. 
     

    * ) Umrechnung
    1 US Gallone = 3,78541 Liter = 231 Kubikzoll (inch³)
    1 Liter = 0,26417 US Gallonen
    1 amerik. Gallone = 4 amerik. Quarts = 8 amerik. Pints = 3,785411784 Liter

    Kontext: 
    ID: 594
  • Pflanzempfehlungen

    Album Vilmorin. The vegetable garden 1850-1895
    Album Vilmorin. The vegetable garden 1850-1895. Public Domain

    In diesem Artikel soll gezeigt werden, welche Pflanzen in einem Aquaponik-System kultiviert werden können. Bevor auf die einzelnen Pflanzen eingegangen wird hilft ein Überblick welche Systeme in der Aquaponik verwendet werden, da einige Pflanzen beispielsweise in System A besser funktionieren als in System B. Wieder andere haben sich dagegen in System B bewährt. Allein dadurch wird deutlich, dass es nicht das beste oder das eine System gibt und beim Aufbau bzw. bei der Planung des Designs genau darauf geachtet werden sollte, für welche Pflanzen das System geeignet sein sollte.

    Allgemein gesagt kann jede Pflanze in einem Aquaponik- oder Hydroponik-System kultiviert werden. Also in einem Hydroponiksystem, dem "nur" die Fische fehlen. Es gibt aber einige Ausnahmen, bei denen herkömmliche Methoden besser funktionieren. Dazu später mehr in den einzelnen Kategorien. In diesem Beitrag finden Sie eine Liste mitErfahrungswerten zu einzelnen Pflanzen.

    Ein ganz anderer Ansatz findet sich bei Microgreens / Mikrogrün und Sprossen. Letztere bedürfen in der Regel nur einer feucht zu haltenden Unterlage und sind schon nach ein bis zwei Wochen zum Verzehr geeignet. Zumindest sollte erwähnt werden, dass bei der Kultivierung von Sprossen einiges zu beachten ist, da diese auf Grund biologischer Eigenschaften - Stichwort Phasin - je nach Gattung in dieser Wachstumsphase unbekömmlich oder sogar giftig sind können, wenn sie roh gegessen werden. Sie sind immer auf der sicheren Seite wenn sie die Sprossen vor dem Verzehr blanchieren, kochen oder anbraten. Lesen Sie hierzu diesen Artikel.


     

    Salate und Kräuter

    Salate und Kräuter sind die wohl am besten in Aquaponic funktionierende Pflanzengruppe. Sie sind in der Regel Schwachzehrer und werden im Aquaponik-System bestens versorgt. Darüber hinaus wachsen Salate und Kräuter in jedem System, egal ob stehend im Kies (Steady Flow / Flood & Drain), in Pflanzkörben sowohl auf Styropor o.ä. (DWC) als auch im PVC-Rohr (NFT).

     

    Empfohlene Sorten:

    Bewährt haben sich jegliche Salate wie Mangold, Spinat, Kopfsalat, Eisbergsalat, Endivien, Rucola, Portulak und so weiter genauso wie Kräuter wie Basilikum, Petersilie, Thymian und Oregano.

     

    Nicht zu empfehlen:

    Die Minze sollte im Aquaponik-System gemieden werden, weil sie wuchert. Sie liebt feuchte Standorte und befindet sich in einem Aquaponik-System wie im Paradies. Sollte sie isoliert ihr eigenes System haben, sollte es keine Probleme geben, aber zusammen mit anderen Pflanzen wird sie diese zeitnah überwuchert haben.

     

     

    Fruchtgemüse

    Fruchtgemüse gehören zu den Starkzehrern und sind auch im Aquaponik-System sehr beliebt. Es sollte allerdings bedacht werden, dass einige Fruchtgemüse sehr groß werden können. Ausreichend Platz nach oben und untereinander sollte dementsprechend gegeben sein.

    Tomatenpflanzen wachsen beispielsweise sehr stark. Gurken und andere Kürbispflanzen werden sehr breit und bewuchern schnell den gesamten zu Verfügung stehenden Raum. Auch hier sollte im Vorfeld darüber nachgedacht werden, ob dieser Raum vorhanden ist.

    Darüber hinaus ist nicht jedes System für Fruchtgemüse geeignet. Weder ein DWC- noch ein NFT-System sind von der Stabilität im Normalfall in der Lage, derart große Pflanzen zu stemmen. Theoretisch ist zwar auch dies möglich, aber hier müsste regelmäßig mit unterstützenden Maßnahmen, beispielsweise mit Seilen oder anderen Aufhängungen, nachjustiert werden.

     

    Empfohlene Sorten:

    Empfehlen möchten wir für den Privathaushalt eher kleinere Fruchtgemüse, wie beispielsweise Chili-Pflanzen oder Paprika. Kleinere Tomatenpflanzen, wie Cocktailtomaten, sind ebenfalls möglich.

     

    Nicht zu empfehlen:

    Jegliche Kürbisgewächse, Tomaten und andere Pflanzen, die sehr groß werden, sollten nur mit Bedacht in einem Aquaponik-System kultiviert werden. Durch den hohen Nährstoffgehalt im Wasser können zwar theoretisch enorme Ergebnisse erzielt werden, praktisch jedoch nur dann, wenn genügend Platz vorhanden ist.

     

    Wurzel- und Knollengewächse

    Botanisch zwar nicht ganz korrekt, aber fürs Verständnis sicher akzeptabel: Zu Wurzel- und Knollengewächsen zählen Pflanzen, die unterirdische essbare Teile entwickeln, wie beispielsweise Kartoffeln, Karotten, Rote Beete, Ingwer, Kurkuma, Pastinaken und Ähnliches.

    Theoretisch ist es möglich, auch diese Pflanzen in einem Aquaponik-System zu kultivieren, allerdings sind hier einige Voraussetzungen nötig.

    Weiche Knollen, wie bei der Kartoffel, sollten nicht ins Kiesbett (Steady Flow / Flood & Drain) gepflanzt werden, da sich die Knolle ums Kies herum bilden würde. Stattdessen hat sich bei weichen Knollen die Methode der Aeroponik bewährt.

    Bei härteren Knollen, wie Ingwer und Kurkuma, ist das Kiesbett wiederum möglich, da sie den Kies durch ihre Stärke sukzessive wegdrücken.

     

    Empfohlene Sorten:

    Ingwer und Kurkuma kann ich an dieser Stelle empfehlen, jedoch nur, wenn ausreichend Platz vorhanden ist.

     

    Nicht zu empfehlen:

    Kartoffeln, Karotten und andere Gewächse mit relativ weichen Knollen sind nicht zu empfehlen, nur wenn die nötigen Voraussetzungen geschaffen wurden – siehe dazu Aeroponik.

     

    Lauchgewächse

    Zu den Lauchgewächsen zählen die Esszwiebel, die Winterzwiebel, die Frühlingszwiebel, Schnittlauch, Knoblauch, Porree und viele mehr. All diese wachsen im Aquaponik-System hervorragend.

     

    Empfohlene Sorten:

    Je nach persönlichem Geschmack sollten aus der Liste der Lauchgewächse ein oder zwei herausgesucht werden, die nebenbei mitwachsen können. Sie sind pflegeleicht und die oberen Teile der Pflanzen können im Laufe des Jahres mehrfach geerntet werden.

     

    Nicht zu empfehlen:

    Zwiebeln und andere Lauchgewächse. Experimentieren Sie aber trotzdem.

     

    Exoten

    Wie oben bereits beschrieben, lassen sich theoretisch jegliche Pflanzen in einem Aquaponik-System kultivieren, sofern die benötigten Voraussetzungen gegeben sind. Es gibt Fälle, bei denen sogar die Kultivierung einer Bananen- und Papaya-Pflanze erfolgreich in einem eigens dafür konstruierten Aquaponik-System geglückt ist.



    Zusammenfassung:

    • Theoretisch ist jede Pflanze kultivierbar
    • Salate, Kräuter und Lauchgewächse wachen besonders gut und sind pflegeleicht
    • Bei Fruchtgemüse sollte im Vorfeld darüber nachgedacht werden, ob genügend Platz und Raum zur Entfaltung vorhanden ist
    • Wurzel- und Knollengewächse sind nur unter bestimmten Voraussetzungen zu empfehlen

    Kontext: 

    ID: 38

     

  • pH und Ec Finder

    john deere California Agricultural Museum pd s

    Hier können Sie sich die Pflanzen anzeigen lassen, welche im ähnlichen Bereich der pH- und Ec-Werte liegen und somit, zumindest in dieser Hinsicht, gemeinsam in einer Aqua- oder Hydroponikanlage angepflanzt werden können.  Achten Sie auch auf die Temperatur.

    Wie hoch ist der Nährstoffbedarf für bestimmte Pflanzen? Dieser Liste zeigt die von der jeweiligen Pflanze bevorzugte Nährstoffkonzentration. Beachten Sie die Unterschiede innerhalb der Unterart/Züchtung. Bitte denken Sie daran: bei Tomaten gibt es 23.000 Sorten - natürlich variieren diese sowohl bei den bevorzugten Temperaturen wie auch dem Ec- und pH-Wert! Von der Feinabstimmung der Nährstoffzusammensetzung ist hier noch gar nicht die Rede. Mehr Details zu der Liste am Ende derselbigen.

     

     

     

    Die Liste der pH- und Ec-Werte können Sie hier ebenso herunterladen. Diese Liste soll nur als Orientierung dienen und erspart Ihnen nicht die detaillierten Kontrolle Ihrer Anzucht. Vergessen Sie nicht, dass selbst innerhalb der gleichen Subspezies die Unterschiede sehr groß sein können. Und natürlich übernehmen wir keine Gewähr für die Angaben. Aber wir bieten auch für Ihre Pflanzen eine genaue Ermittlung des Nährstoffbedarfs an und können Ihnen damit einen Nährstoff-Fahrplan an die Hand geben. Sprechen Sie uns an.

     

    Download im Format: TabCalcCSVTabCalc XLSXTabCalcODS, TabCalcTextTabCalcPDF 

    Der Ec-Wert

    Die Salzkonzentration messen wir mit einem Ec-, TDS- bzw. PPM-Messgerät. Die Nährstoffe lösen sich im Wasser auf und liefern einen durch das EC- bzw. PPM-Messgerät gemessenen Wert der Ihnen anzeigt wie viel Dünger in der Närstoffflüssigkeit enthalten ist und somit auch wie viel gegebenenfalls an Dünger zugefügt werden muß.
     
    Sobald der Ec-Wert sinkt müssen Sie entsprechend nachdüngen. Messen, kontrollieren und steuern können Sie dies im Minutentakt mit einer unserer Anlagen oder auch mit einem Ec-pH-Messgerät per Hand. Der Vorteil der Steueranlage liegt auf der Hand: mit minimalen Schritten in der Zufuhr der Nährstofflösung durch eine Mikropumpe können Sie immer den genauen Bereich einhalten, der für die Pflanze optimal ist.
     
    Wenn der Ec-Wert steigt muss einfach mehr Wasser in die Nährstofflösung gegeben werden. Ein steigender Ec-Wert kann viele Gründe haben: Verunreinigung durch die Pflanzen selbst, zu mineralreiches Wasser, unbeabsichtigte Überdosierung, etc.
     
     

    Der pH-Wert

    Wenn der pH-Wert unter den empfohlenen Wert sinkt (Richtung sauer / pH 1) können Sie mit einer basischen Lösung den pH-Wert wieder in Richtung basisch (pH 14) korrigieren. 
     
    Wenn der pH-Wert über den empfohlenen Wert steigt (Richtung basisch / pH 14) können Sie mit einer sauren Lösung den pH-Wert wieder in Richtung sauer (pH 1) korrigieren. Messen, kontrollieren und steuern können Sie dies im Minutentakt mit einer unserer Anlagen - aber das haben wir ja schon erwähnt.
     
    Nach der alten Schulweisheit: Säure + Lauge ergeben Salz + Wasser, können Sie zur Korrektur des pH-Wertes alles von Haushaltsessig (Säure) bis Natron/Soda (Base) verwenden um den pH-Wert in die Eine oder Andere Richtung zu korrigieren. Aber: wie erwähnt entstehen dabei Salze. Diese verändern natürlich den Ec-Wert. An dieser Stelle des Prozesses müssen Sie die Pflanzen genau beobachten um Mangelerscheinungen rechtzeitig zu erkennen.
     
    Wenn es nur um 50 oder 100 Pflanzen geht ist ein kompletter Austausch der Nährlösung immer der sichere Weg. Als Orientierung: 100 Tomatenpflanzen verbrauchen in drei Monaten etwa 5 Liter Düngerkonzentrat in einer Außenanlage mit ca. 150 Liter Wasser/Nährstofflösung (Zentral Portugal, Hochsommer). In großen Anlagen bevorzugt man eine Analyse der aktuellen Nährstofflösung um einfach die fehlenden Komponenten gezielt zu ergänzen.
     
    Die hier angegebenen pH- und Elektroleitfähigkeitswerte (Ec-, TDM-, PPM-Werte) sind nur Richtlinien. Ihre spezifischen Anforderungen an den Pflanzenanbau variieren je nach Unterart der Pflanze, Wachstumsphase und vielen anderen Faktoren (UV-Wert, Helligkeit, Beleuchtungsdauer, Gattung/Züchtung/Unterart, Temperatur, etc). Für Hydroponik verwenden Sie anorganischen Dünger, für Erde organischen. Der organische Dünger benötigt Mikroorganismen um die Nährstoffe auf zu spalten. Diese Mikroorganismen fehlen in der Hydroponik.
     
    Die hier genannten Werte sind nur für Hydroponikpflanzen (Bodenpflanzen unterscheiden sich teilweise stark). In Erde dulden fast alle Pflanzen leichte Über- oder Unterkonzentrationen. Die Pflanze "verbraucht" unterschiedliche Mengen der einzelnen Substanzen (Nährstoffe). Wenn die Nährstofflösung nicht optimal zusammengesetzt ist können so schnell Mangelerscheinungen auftreten. Bei allgemeinen Nährstofflösungen bzw. Düngermischungen muss in der Regel alle drei bis vier Wochen die gesamte Nährstofflösung ausgetauscht werden. Eine Analyse bei diesen geringen Mengen ist in jedem Fall kostspieliger als die Düngermenge die sie statt dessen bezahlen.
     

    Die Temperatur

    Die Temperatur beeinflusst den Ec- und pH-Wert der Nährstofflösung stark. Die meisten pH-Meter haben deshalb eine automatische Temperaturkompensation. Einige Ec- und pH-Meter werden mit einem Beutel geliefert, in dem eine Eich-Flüssigkeit enthalten ist, mit der das Messgerät kalibriert werden kann. Dies sollte, je nach Qualität der verwendeten Sensoren, alle paar Wochen durchgeführt werden. Hobbyisten empfehlen wir dringend einem oder mehreren hydroponischen Community-Foren bei zu treten. 
     

    Im Folgenden einige Artikel zur weiteren Vertiefung in die Materie...


    Kontext: 

    ID: 94
  • pH und Ec: Obst, Gemüse, Kräuter

    honesty money plant 1900 pd s

    Vorab: die in der folgenden Tabelle beschriebenen Werte sind mit Vorsicht zu genießen. Natürlich sind selbst innerhalb der gleichen Ordnung bis zur Gattung hin die Unterschiede enorm. Was eine im Schrebergarten gesunde Tomate an Frucht liefert, kann bei gleichem pH- und optimalem Ec-Wert in einer Hydroponikanlage schwere Mangelerscheinungen zeigen - und umgekehrt. Um Versuche und genaue Beobachtung der Pflanze in Abhängigkeit zur gewählten Nährstoffzusammensetzung führt kein Weg vorbei.

    Der pH- und der EC-Wert sind das Wichtigste in der Hydrokultur. Jede Pflanze hat einen einzigartigen pH- und EC-Wert. Damit sie gedeihen kann, müssen sie in einem idealen Bereich liegen. Sie können diese Werte entweder mit Teststreifen oder einem digitalen Messgerät messen.

    Der pH-Wert zeigt an, wie sauer oder basisch eine Nährlösung ist. Die Werte sind auf einer Skala von 0 (sauer) bis 14 (alkalisch) definiert. 7 ist pH-neutral. Der pH-Wert der Nährlösung beeinflusst die Verfügbarkeit der Nährstoffe. Einige Nährstoffe sind unter alkalischen oder sauren Bedingungen leichter verfügbar. Da jede Pflanze unterschiedliche Nährstoffanforderungen hat, hat jede Pflanze in der Hydrokultur ihren optimalen pH-Wert.

    Der EC-, PPM-, CF- Wert (Electrical Conductivity) hingegen beschreibt die elektronische Leitfähigkeit einer Lösung. Diese gibt Aufschluss über die Menge an gelösten Salzen. Nährstoffe zerfallen in Ionen. Die Ionen leiten Strom aufgrund ihrer positiven und negativen Ionen. Je leitfähiger also die Nährlösung ist, desto mehr Nährstoffe sind in der Nährlösung vorhanden. Manche Pflanzen bevorzugen eine hohe Konzentration an Nährstoffen und manche bevorzugen eine niedrige. Zu viele Nährstoffe sind giftig. Zu wenige Nährstoffe führen zu Mangelerscheinungen. Dieser Wert alleine hat keine Aussagekraft darüber was die notwendige Zusammensetzung des Düngers betrifft. Siehe hierzu den Artikel über Dünger.

     

    Sie können sich die folgend Liste hier interaktiv filtern lassen oder komplett herunterladen.

     

    Beschreibung PH-Minimum PH-   Maximum EC-Minimum EC- Maxium Ppm 700 / Minimum Ppm 700 / Maximum
    Ananas 5,5 6,0 2,0 2,4 1400 1680
    Anis 5,8 6,4 0,9 1,4 630 980
    Artischocke 6,5 7,5 0,8 1,8 560 1260
    Aubergine 5,5 6,5 2,5 3,5 1750 2450
    Banane 5,5 6,5 1,8 2,2 1260 1540
    Basilikum 5,5 6,0 1,0 1,6 700 1120
    Blaubeere 4,0 5,0 1,8 2,0 1260 1400
    Blumenkohl 6,0 7,0 0,5 2,0 350 1400
    Bohnen 6,0 6,5 1,8 2,5 1260 1750
    Brokkoli 6,0 6,5 2,8 3,5 1960 2450
    Brunnenkresse 5,8 6,4 0,4 1,8 280 1260
    Chicorée 5,5 6,0 2,0 2,4 1400 1680
    Chili 5,8 6,3 1,8 2,8 1260 1960
    Dill 5,5 6,4 1,0 1,6 700 1120
    Endivie 5,5 5,5 2,0 2,4 1680 1680
    Erbsen 6,0 7,0 0,8 1,8 560 1260
    Erdbeere 5,5 6,5 1,8 2,2 1260 1540
    Essbare Blume 5,5 6,0 1,5 1,8 1050 1260
    Estragon 5,5 6,5 1,0 1,8 700 1260
    Fenchel 6,4 6,8 1,0 1,4 700 980
    Grünkohl 5,5 6,5 1,3 1,5 875 1050
    Gurke 5,8 6,0 1,7 2,5 1190 1750
    Ingwer 5,8 6,0 2,0 2,5 1400 1750
    Kamille 5,5 6,5 1,0 1,6 700 1120
    Kartoffel 5,0 6,0 2,0 2,5 1400 1750
    Katzenminze 5,5 6,5 1,0 1,6 700 1120
    Kerbel 5,5 6,0 0,8 1,8 560 1260
    Knoblauch 6,0 6,5 1,4 1,8 1260 1260
    Kohl 6,5 7,0 2,5 3,0 1750 2100
    Kopfsalat 5,5 6,5 0,8 1,2 560 840
    Koriander 5,8 6,4 1,2 1,8 840 1260
    Kresse 6,0 6,5 1,2 2,4 840 1680
    Kürbis 5,5 7,5 1,8 2,4 1260 1680
    Lauch 6,5 7,0 1,4 1,8 980 1260
    Lavendel 6,4 6,8 1,0 1,4 700 980
    Majoran 6,0 6,5 1,6 2,0 1400 1400
    Melone 5,5 6,0 2,0 2,5 1400 1750
    Minze 5,5 6,0 2,0 2,4 1400 1680
    Möhren 6,3 6,8 1,6 2,0 1400 1400
    Okra 6,5 6,7 2,0 2,4 1680 1680
    Oregano 6,0 7,0 1,8 2,3 1260 1610
    Pak Choi/Tatsui 6,0 7,5 1,5 2,0 1050 1400
    Paprika 6,0 6,5 1,8 2,8 1260 1960
    Passionsfrucht 6,5 6,5 1,5 2,0 1050 1400
    Pastinake 6,0 6,5 1,4 1,8 1260 1260
    Pepino 6,0 6,5 1,3 1,8 910 1260
    Petersilie 5,5 6,0 0,8 1,8 560 1260
    Pfeffer 5,8 6,3 1,4 1,8 980 1260
    Pfote 6,5 6,8 1,3 1,8 910 1260
    Rakete 6,0 7,5 0,8 1,2 560 840
    Rettich 6,0 7,0 1,6 2,2 1120 1540
    Rhabarber 5,0 6,0 1,6 2,0 1120 1400
    Rosenkohl 6,5 7,5 2,5 3,0 1750 2100
    Rosmarin 5,5 6,0 1,0 1,6 700 1120
    Rote Beete 6,0 6,0 1,8 2,2 1260 1540
    Rote Johannisbeere 6,0 6,5 1,4 1,8 980 1260
    Rübe 6,0 6,5 1,8 2,4 1260 1680
    Rucola 6,0 7,5 0,8 1,8 560 1260
    Salat 5,5 6,5 0,8 1,5 560 1050
    Salbei 5,5 6,5 1,0 1,6 700 1120
    Saubohne 6,0 6,5 1,8 2,2 1260 1540
    Scharfe Peperoni 6,0 6,5 1,4 1,8 980 1260
    Schnittlauch 6,0 6,5 1,8 2,4 1260 1680
    Schwarze Johannisbeere 6,0 6,0 1,4 1,8 980 1260
    Schweizer Mangold 6,0 7,0 1,8 2,3 1260 1610
    Sellerie 6,5 6,5 1,8 2,4 1680 1680
    Senf Kresse 6,0 6,5 1,2 2,4 840 1680
    Silberrübe 6,0 7,0 1,8 2,0 1260 1400
    Spargel 6,0 6,8 1,4 1,8 980 1260
    Spinat 5,5 7,0 1,8 2,3 1260 1610
    Süße Granadilla 6,5 6,5 1,6 2,4 1120 1680
    Süßkartoffel 6,0 6,5 2,0 2,5 1400 1750
    Taro 5,0 5,5 1,2 1,4 840 980
    Thymian 5,5 7,0 0,8 1,6 560 1120
    Tomaten 5,5 6,5 1,5 2,5 1050 1750
    Vietnamesischer Koriander 6,5 6,8 1,2 1,8 840 1260
    Wassermelone 5,8 5,8 1,5 2,4 1680 1680
    Zitronenmelisse 5,5 6,5 1,0 1,6 700 1120
    Zucchini 6,0 6,0 1,8 2,4 1680 1680
    Zuckermais 6,0 6,0 1,6 2,4 1680 1680
    Zwiebeln 6,0 6,7 1,2 1,8 840 1260
     

    Bild: Swallowtail Garden Seeds, Honesty, money plant. Lunaria annua. Topaz. Part of the precious gem series by Alfonso Mucha (1900) 


    Kontext: 

    ID: 84

  • pH- und Ec-Werte

    Harvey W. Wiley conducting experiments in his laboratory
    Harvey W. Wiley conducting
    experiments in his laboratory

    Elektrische Leitfähigkeit

    Die elektrische Leitfähigkeit, auch als Konduktivität oder EC-Wert (vom englischen electrical conductivity) bezeichnet, ist eine physikalische Größe, die angibt, wie stark die Fähigkeit eines Stoffes ist, den elektrischen Strom zu leiten. Dieser Wert dient, neben vielen anderen, der Kontrolle der Düngerkonzentration in der Aqua- und Hydroponik. 

     
     

     

    Wasser / Nährstoffe – Leitfähigkeit EC

    Wasser ist ein wichtiger Baustoff für das Pflanzenwachstum und versorgt die Pflanze mit Feuchtigkeit, notwendig für die Stoffwechselprozesse. Es ist zugleich Nährstoffträger und enthält gelösten Sauerstoff. Wichtige Eigenschaften von Wasser sind die Härte, der Salzgehalt, der pH-Wert und die Alkalität. Überprüft wird der Anteil an gelösten Mineralien mittels Messung der elektrischen Leitfähigkeit (EC – electrical conductivity), angegeben in µS/cm, manchmal auch in mS/cm (1000 µS/cm = 1 mS/cm). 

    Die richtige Nährstoffauswahl und die richtige Menge sind wichtig. Um Unter- oder Überdüngung zu vermeiden wird der Nährstoffanteil über die Messung der elektrischen Leitfähigkeit (EC) überprüft.

    Je höher der Salzgehalt, desto höher ist die Leitfähigkeit. Die folgende Definition ist "willkürlich" aber weit verbreitet.

     

    Weiches Wasser: ca. 0 bis 140 µS/cm
    Hartes Wasser: über 840 µS/cm

     

    Wie wir sehen enthält Wasser, je nach Wasserhärte, bereits eine gewissen Anteil an gelösten Nährstoffen. Die fehlenden Nährstoffe werden über Hydroponik Dünger hinzugefügt. Zu Beginn des Wachstums und im Endstadium - je nach Pflanze, werden teils mehr oder weniger Nährstoffe benötigt. Bei Tomaten etwa sieht das wie folgt aus:

     

    Nährstoff Startphase Ertragsphase
    Dosis - + - +
    NO3 2,2      
    K 2,0     1,0
    Ca   1,8 0,8  
    B   2,0    
    Fe       2,0
    Alle Angaben in mMol
    Siehe auch: Mangelerscheinungen und  Richtwerte Tomate
     Alle Angaben beziehen sich auf die Sorte: Typ 552


    Eine Leitfähigkeit zwischen ca. 1000 – 2000 µS/cm deckt die Bedürfnisse der meisten Pflanzen gut ab. Pflanzen werden in Schwach-, Mittel- und Starkzehrer eingeteilt. Manchmal wird auch nur zwischen Schwach- und Starkzehrern unterschieden. Dabei wird hauptsächlich der Stickstoffbedarf der jeweiligen Pflanze betrachtet. 

    Als Richtwert sind 1500 µS/cm für die meisten Gewächse ausreichend. Wichtig ist es aber immer, die Pflanzen zu beobachten.

    Hersteller der Hydroponik-Dünger geben oft Hinweise zur Dosierung und zu den Leitfähigkeitswerten, je nach Wachstumsstadium, an. Beachten Sie auch unbedingt die Temperatur der Nährstofflüsung. Diese hat eine große Auswirkung auf den Sauerstoffgehalt der Nährstofflösung.

     

    Umso höher die Temperatur, desto geringer ist der Sauerstoffgehalt in der Nährlösung:

    Temperatur (°C) Gelöster Sauerstoff in Wasser (mg/l)
    10 11.30
    15 10.00
    20 9.00
    25 8.30
    30 7.60
    35 7.00
    40 6.40
    45 6.00

     

     

     

    pH Wert Hydroponik

    Der Säuregrad (pH-Wert) des Wassers hat Einfluss auf die Verfügbarkeit der Nährstoffe für die Pflanzen. In einem pH Bereich von 5,5 – 6,5 können die verschiedensten Nährstoffe von den Wurzeln am besten aufgenommen werden, was unabhängig von der Anbaumethode ist.

    Der pH-Wert sollte gemessen und angepasst werden, um günstige Wachstumsbedingungen zu schaffen. Da die Pflanzen einen zu schnellen pH-Wechsel nicht mögen, sollte die pH-Wert-Anpassung schrittweise erfolgen.

     

    Folgende gerundete Minima und Maxima aus den 4 Nährstoffformeln

    sind gute Richtwerte für eine eigene Hydroponic-Nährlösung:

    Element mg/l = ppm
    Stickstoff (N) 170 – 235
    Phosphor (P) 30 – 60
    Kalium (K) 150 – 300
    Calcium (Ca) 160 – 185
    Magnesium (Mg) 35 – 50
    Schwefel (S) 50 – 335
    Eisen (Fe) 2.5 – 12
    Mangan (Mn) 0.5 – 2.0
    Kupfer (Cu) 0.02 – 0.1
    Zink (Zn) 0.05 – 0.1
    Molybdän (Mo) 0.01 – 0.2
    Bor (B) 0.3 – 0.5

     

     

     

    Beim hydroponischen Anbau ist es ratsam, den pH-Wert leicht schwanken zu lassen innerhalb von 6-7 pH - natürlich in Abhängigkeit der Pflanze. Wie man in der Abbildung erkennen kann, können einige Nährstoffe nur im unteren oder nur im oberen Bereich der optimalen Spanne aufgenommen werden. 

         
    ph wert erde    ph wert hydroponik 1

     

     

    Kräuter zum Anbau in der Hydroponik

    Kräuter fühlen sich in Hydroponik wohl, wachsen sehr gut und man kann viele Kräuter auf wenig Platz anbauen. Wenn man, wie beim klassischen Anbau in Erde, die Ansprüche an Sonne, Halbschatten oder Schatten berücksichtigt und das Wasser-Nährstoffgemisch im Auge behält, kann man sich über eine reiche Ernte freuen.

    Regelmäßiger Rückschnitt fördert auch hier das Pflanzenwachstum. Die Liste zeigt Kräuter, die sich gut für den hydroponischen Anbau eignen, erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit.    

     

     

    Kräuter
    • Baldrian
    • Basilikum
    • Bohnenkraut
    • Borretsch
    • Brunnenkresse
    • Calendula
    • Dill
    • Echinacea
    • Engelwurz
    • Estragon
    • Fenchel
    • Gelbwurzel
    • Kamille
    • Katzenminze
    • Kerbel
    • Koriander 
    • Kreuzkümmel
    • Lavendel
    • Liebstöckel
    • Löwenzahn
    • Majoran
    • Minze, alle Sorten
    • Mutterkraut
    • Oregano
    • Petersilie
    • Pimpinelle
    • Pfefferminze
    • Raute / Rucola
    • Rosmarin
    • Salbei
    • Schnittlauch
    • Schnittsellerie
    • Stevia
    • Thymian
    • Thai Basilikum
    • Wermut
    • Ysop (Eisenkraut)
    • Zitronenbasilikum
    • Zitronengras
    • Zitronenmelisse

     

    Gemüse zum Anbau in der Hydroponik

    Eigentlich kann man hydroponisch fast alle Pflanzen anbauen, außer Wurzelgemüse. Schnellwachsende Sorten, wie Pak Choi, Asia Salat oder Mangold sind interessant, da häufig geerntet werden kann. Aber auch viele andere Gemüsesorten liefern schnell hohe Erträge und schmecken dabei auch noch sehr gut. Die Liste zeigt Beispiele, welche Gemüsesorten hydroponisch kultiviert werden können. 

    • Auberginen
    • Asia Salat
    • Blumenkohl
    • Bohnen
    • Broccoli
    • Chili
    • Endiviensalat
    • Erbsen
    • Erdbeeren
    • Grüner Senf
    • Grünkohl
    • Gurken
    • Kohlrabi
    • Kraut
    • Kürbis
    • Lauch
    • Mangold
    • Melonen
    • Mizuna - japanischer Salat
    • Okra
    • Pak Choi
    • Paprika
    • Rosenkohl
    • Roter Senf

     

     

     

    pH-Wert und EC-Wert für Nutzpflanzen

     

     

     

     

    pH-Werte und EC-Werte für Zierpflanzen

     

     

     

     

     

     

     EC-Werte zu Hanfpflanzen

    hanf ec werteph ec hanf

     

    Zusammensetzung einer hydroponischen Nährlösung (Standard-Nährlösung)

    In der hydroponischen Wissenschaft wurde und wird ausgiebig nach der besten Nährstofflösung geforscht. Besonders bekannt sind 4 Standard-Nährstoffformeln von Hoagland & Arnon (1938), Hewitt (1966), Cooper (1979) und Steiner (1984). Dabei handelt es sich um allgemeine Standard-Nährlösungen.

     

    pH-Wert der Nährlösung und Nährstoffverfügbarkeit

    Damit Deine Pflanze in der Hydroponik wächst und gedeiht, muss Deine Nährlösung einen bestimmten pH-Wert haben. Ist der pH-Wert zu hoch oder zu niedrig, sind wichtige Nährstoffe nicht für die Pflanze verfügbar.

    In den meisten Fällen liegt der ideale pH-Wert der Nährlösung zwischen 5.5 – 6.5. In diesem Bereich sind die meisten Nährstoffe verfügbar. Wenn Du den Ertrag und das Wachstum perfektionieren möchtest, solltest Du Dich über spezifische pH-Werte für Pflanzen in der Hydroponik informieren. Hier Diagramm über den pH-Wert und die Verfügbarkeit der Nährstoffe:

     

    naehrstoffverfuegbarkeit ph wert hydroponik

     Graphik: Pensylvenia State University

     

    Kontext:  

    ID: 42

  • Tomaten Richtwerte

    Düngung von Tomaten in Hydro- bzw. Substratkultur

    Die folgenden Richtwerte sind aus einer Masterarbeit der Fachhochschule Südwestfalen entnommen. Link siehe unten.


    Düngung von Tomaten in Substratkulturen erfolgt oft nach Werten die in mmol/l angegeben sind. Um sie etwas verständlicher darzustellen, sind die Richtwerte zusätzlich in g/l umgerechnet. In der folgenden Tabelle ist ein Überblick über den Bedarf an Anionen, Kationen und Spurenelementen von Tomaten dargestellt.

    Beispiele wie Mol in Gramm und umgekehrt berechnet werden finden Sie hier.

    Grenzen mmol/l
       
     Richtwert bei 3,7 EC in mmol/l
     Richtwert in g/l (gerundet)  von bis
    NO3 Nitrat 23 1.426 13 25
    Cl Chlorid     1 6
    S Schwefel 4 0.128 3.5 6.5
    HCO3 Bicarbonat 0.5 0.030 0.1 1
    P Phosphor 1.3 0.03 0.5 1.5
    NH4 Ammonium < 0.2 0.003 0.1 0.5
    K Kalium 8 0.312 5 10
    Na Natrium     1 6
    Ca Calcium 8 0.320 5 10
    Mg Magnesium 4 0.097 2.5 5
    Si Silizium        
    Fe Eisen 25 0.001 9 30
    Mn Mangan 7 0.0004 3 10
    Zn Zink 4 0.0004 5 10
    B Bor 75 0.0053 26 80
    Cu Kupfer 1 0.000064 0.5 1.5
    Mo Molybdän 0.5 0.000048    
               
    Pepper, tomato, celery, and beans.
    Vaughan's Seed Store (1906) 

     

     

    Grundsätzlich wird der Anbau von Tomaten als Substratkulturen folgendermaßen durchgeführt:

    - Ansetzen der Setzlinge im Dezember/Januar

    - Veredlung der Setzlinge:
       - Köpfen nach dem 3 Blatt  1 Samen = 2 Triebe (Saatgutkosten sparen)
       - Evtl. erneutes Köpfen nach dem 6. Blatt möglich

    - Es werden kontinuierlich Triebe geerntet, welche Tomaten tragen

    - Pro Jahr etwa 30 Ernten

    - Ernte pro Strauch: 600 g Tomaten
       - 600 g x 2,5 Pfl./m2 x 30 Ernten = 45 kg Tomaten / m2
       - Für 20m² Gewächshaus 900 kg Tomatenernte / Jahresernte

     

    Folgende Punkte sind bei der Düngung von Tomaten in Substratkulturen zu beachten:

    - Generell müssen für die Nährstoffe eine A- und B-Lösung hergestellt werden.

    - Beide Lösungen dürfen nicht zeitgleich in das Wasser gegeben werden, da es sonst zu Gipsbildung bzw. Ausfällung kommt (hoher Calcium-Gehalt)

    - Eine Düngergabe erfolgt i. d. R. nach Einstrahlungswerten (LUX)
       - 20 bis 30 Starts bei hoher Sonneneinstrahlung im Sommer, z. B. 100 cm3/Pflanze bei ca. 20 kg
       - 2 bis 3 Starts bei Dunkelheit (Februar/März)

    - In der Startphase benötigen Tomaten alle 8 h 50 cm3/Pflanze

    -  Ansonsten 3 bis 5 l/Pflanze im Hauptwachstum

    -  Für den Geschmack ist ein hoher Salzgehalt nötig
       - Tragen die Tomatensträucher keiner Früchte, ist weniger Kalium zu düngen

    -  Ammonium wird nur zum Stabilisieren des pH-Wertes in der Matte gegeben

    -  Kalium und Calcium sollen in einem Verhältnis von 1:1 in der Matte oder im Dränwasser vorliegen

     - Wenn mit einem geschlossenen System kultiviert wird, werden für die Nährlösung 8 mmol K und 4 bis 5 mmol Ca empfohlen

     -  Die Schwefelgehalte können in der Nährlösung auf 2 mmol gesenkt werden.

     - In Tomatenkulturen werden Anpassungen an den Entwicklungsstand der Kultur vorgenommen (s. nachfolgende Tabelle):

     

    Nährstoff Startphase Ertragsphase
      reduzieren gleich zusätzlich reduzieren gleich zusätzlich
    NO3   -     -  
    K -1.5         +1
    Ca     +1 -0.5    
    B     +20      
    Fe           +10

     

    Kosten der Düngung:

    1300 l Wasser pro m2 / Jahr werden benötigt (davon 300 l wiederverwertbar als Prozesswasser)
    das entspricht 1,3 m3 Wasser/m2 

    1 m3 Wasser = 0,30 € - 1,00 €
    für die Nährlösung werden folgende Werte angenommen:
    Preis Dünger je m3 Wasser = 1,00 € - 1,20 €

    Umgerechnet auf 2,5 Pflanzen pro mergeben sich Düngungskosten von ca. 1,70 € bis 2,90 € pro m/ Jahr.
    Für eine exakte Düngebedarfsrechnung kann ein Programm genutzt werden, welches im Folgenden verlinkt ist:
    http://www.haifagroup.com/Dutch/knowledge_center/expert_sofwares/


    Fazit

    Systeme
    Es gibt unterschiedliche Hydrokultursysteme, die nach verschiedenen Kriterien betriebsindividuell ausgewählt werden müssen. Welche Kultur/en sollen angebaut werden, welche finanziellen Mittel stehen zur Verfügung und welche Arbeitszeit kann/soll eingebracht werden? Für die Kombination eines Systems mit einer Aquakultur eignen sich vor allem N.F.T. oder Ebb and flow auf Grund der einfachen Struktur und einem abgetrennten Bereich für die Nährlösung.


    Prozesswasser
    Mit Hilfe der Futterzusammensetzung ist die Grundlage gegeben, um die theoretische Wasserbelastung und die für die Hydrokultur zur Verfügung stehenden Nährstoffe abzuschätzen. Die anfallenden Nährstoffmengen sind aber variabel und abhängig von der Futterzusammensetzung (Höhe des XPGehaltes), der Fütterungsintensität, den Besatzdichten (kg/m³) und der Verteilung der Fütterungsintervalle über den Tag. Durch eine 24 StundenFütterung sind Schwankungen in der Wasserbelastung zu senken und damit wird ein gleichmäßigerer Wasserdurchfluss/Wasseraustausch ermöglicht.
    Die gesamte Ammoniumstickstoffproduktion setzt sich zusammen aus 51,3 % des enthaltenen N/kg Futter als nicht fäkale Verluste und 9,4 % des enthaltenen N/kg Futter als fäkale Verluste. Die restlichen 39,3 % des enthaltenen N/kg Futter werden für das Wachstum der Fische verbraucht. Ziel der Modellrechnung ist es, die Nitratmenge (g) im Wasser bei unterschiedlichen
    Besatzdichten der Fische möglichst exakt zu errechnen, um anfallende Stickstoffmenge abschätzen zu können. Dafür wurden unterschiedliche Faktoren einbezogen und als Variablen in einer Tabelle verwendet. Bei einer
    Futterintensität von 3 % ergibt dies eine Mastdauer von 147 Tagen. Dabei bildet insbesondere eine intensive Besatzdichte (450 kg/1,5m³) sehr hohe Nitratmenge. Während eine geringe Besatzdichte (75 kg/1,5m³) nicht annähernd diese Menge hervor bringt. Die hat zur Folge, dass die Nitratmengen sehr variieren.

     

    Nährstoffversorgung

    Die Düngung in Hydrokulturen orientiert sich an Richtwerten für bestimmte Salzgehalte im Wasser. Diese Salzgehalte sind durch den EC-Wert (Elektronische Konduktivität) beschrieben. Ein EC-Wert von 3,7 ist im Durchschnitt ein repräsentativer Richtwert. Dafür entsprechend werden die Nährstoffe berechnet. Die Nährstoffzugabe erfolgt in zwei Schritten, A und B Lösung. Damit wird ein Verklumpen (Vergipsung) der Nährlösung verhindert. Entsprechend der Pflanzenentwicklung wird die Nährstoffmenge angepasst. Im Durchschnitt liegt die Nährstofflösungsmenge bei 3-5 l je Pflanze im Hauptwachstum.


    Schlussfolgerung:

    I) Pflanzen
    Nitratbedarf: 1,426 g/l NO3
    Pflanzenmenge: 5 l/Pflanze
    Anzahl Pflanzen: 2,5 Pflanzen/m²
    Gesamtfläche: 20 m²
    Rechnung (1): 1,426 g/l NO3 * 5 l/Pflanze * 2,5 Pflanzen/m² * 20 m² = 356,5 g NO3/Jahr u. Gesamtfläche

    II) Prozesswasser
    Annahme: 75 kg/ Becken
    Nitratmenge: 312,14 g aus drei Becken
    Masttage: 147
    Durchgänge: 365 : 147 = 2,5
    Rechnung (2): 2,5 Durchgänge * 312,14 g NO3/Jahr u. Gesamtfl. = 780,35 g NO3/Jahr
    Rechnung (3): 780,35 g NO3/Jahr : 356,5 g NO3/Jahr u. Gesamtfl. = 2,19

    Bei einer Besatzdichte von 75 kg/ Becken steht zurzeit 2,19-mal so viel Nitrat zur Verfügung wie die Tomaten benötigen.

    III) Empfehlung:
    Rechnung (4): 75 kg/ Becken : 2,19 = 34,25 ~ 34 kg/ Besatzdichte
    Für die benötigte Nitratmenge der Pflanzen bei einer Gesamtfläche von 20 m² ist eine Besatzdichte der Fische von 34 kg als empfehlenswert anzusehen.

     


    Quelle: https://www.fh-swf.de/media/neu_np/fb_aw_2/dozentinnen/professorinnen_2/lorleberg/projekte_masterstudiengang/Report_Planung_Aquaponik-Demonstrationsanlage_2015.pdf

    Kontext:

    ID: 383

  • Was ist Aquaponik / Aquakultur?

    Aquaponik und die dafür notwendige Hydroponik sind Überbegriffe für die Aufzucht von Fischen und Pflanzen außerhalb der natürlichen Umgebung, also ohne Erde. In der Hydroponik kommt hinzu, dass die Düngung der Pflanzen über eine parallele Fischzucht erfolgen.

    Der Unterschied zwischen Aquaponik und Aquakultur ist mehr ein Umwelt-Technischer. Hier dazu mehr Details.

    Egyptian 19th Dynasty Egyptian 19th Dynasty Sennedjem and his wife in the fields sowing and tilling from MeisterDrucke 374856

     

    Sinn dieser Konzepte ist, neben dem umweltschonendem Ressourcen-Einsatz von Wasser, auch die Vermeidung von Pestiziden, Herbiziden und Medikamenten (nach bisheriger Vorschrift / 2021 in Deutschland) bei optimalem Einsatz von Dünger bzw. Futtermitteln. Die Systeme sind von der Natur getrennt und in einem geschlossenen Kreislauf. Eine Verunreinigung des Grundwassers sowie der Einsatz von Maschinen, wie in der bisherigen Landwirtschaft und Fischzucht üblich, wird hier Prinzipien-bedingt umgangen. Hierbei wird die Aufzucht der Pflanzen (Hydroponik) in Kombination mit einer Fischzucht (Aquaponik) in einem geschlossenen System durchgeführt. Dabei werden die Ausscheidungen der Fische als Dünger verwendet.

    Der Unterschied zur Hydroponik liegt hier in der zusätzlichen Fischzucht. Die Fischabfälle bestehen aus einer Vielzahl organischer Substanzen, welche überwiegend nicht für Pflanzen verfügbar sind. Hier werden mit Einsatz von Würmern und Bakterien (Destruenten) die Abfälle in Nährstoffe umgewandelt. Ohne diese Vorgehensweise erhalten die Pflanzen nicht genug Nährstoffe und die Fische werden vergiftet. Hält ,am die Lebensbedingungen optimal erzeugen sie ein  nährstoffreiches Beet. Diese natürliche Düngung ist produktiver als die Zugabe von künstlichem Dünger, da die Würmer wachtumsfördernde Substanzen für Pflanzen abgeben. So muss kein Hydrokulturdünger mehr ins System gebracht werden. Da Hydrokulturdünger teuer ist und kontrolliert (präzise dosiert) hinzugefügt werden muss, ist dies der Hauptfaktor warum man Aquaponik der Hydroponik vorzieht. Es spart Zeit und Geld.

    Die Aquaponik besteht aus komplexen biologischen Systemen. Diese biologischen Systeme benötigen Know-How, denn sie stellen komplexe Einheiten dar. Die Aquaponik ist verfahrenstechnisch und wissenschaftlich komplexer als die Hydroponik. Es sind hochdynamische Systeme, welche sich ohne äußere Einflüsse verändern können. Aber da es sich um „Organsimen“ handelt (Fische, Würmer, Bakterien, Pflanzen) „organisieren“ sie sich in einem bestimmten Rahmen selbst. Stimmt das Stoff-Gleichgewicht zwischen Fischen, Würmern, Bakterien und Pflanzen überein, muss das System kaum noch nachjustiert werden. Diese Feineinstellung kann ein oder sogar bis zu zwei Jahre benötigen. Man muss die Fische Füttern, abgestorbene Pflanzenteile entfernen und auf Schädlingsbefall kontrollieren.

    Hier eine schematische Darstellung einer Aquaponikanlage. Diese besteht aus einer Fischzucht die mit einer Hydroponikanlage verbunden ist, welche die Reststoffe der Fischzucht für den Nährstoffbedarf verwendet.

     

    Aquaponik Schematik 01

    Aquaponikanlagen gibt es in den verschiedensten Konfigurationen, hier zwei Typen im Vergleich.

     

    Pro

    Für alle bestehenden Betriebe, die bereits über eine Abnehmerschaft oder sogar über einen Hofladen verfügen, ist Aquaponik ideal. Hierbei kann schrittweise der Betrieb auf Aquaponik umgestellt werden ohne um entsprechende Kundschaft fürchten zu müssen.

     

    Kontra

    Ein wesentliches Hindernis, neben den juristischen Auflagen, sind die hohen Anfangskosten. Bevor das System marktwirtschaftlich betrieben werden kann, muß mit einer Kapazität von etwa 20 bis 30 Tonnen Fisch pro Jahr kalkuliert werden. Zusätzlich ist eine große Überzeugungsarbeit bei der Kundschaft nötig, da konventionell gezüchteter Fisch wesentlich günstiger ist. 
     

    Weiterführender Artikel: Arten der Anpflanzung


     

    Historischer Hintergrund:

    Die Aquaponik hat uralte Wurzeln, auch wenn über ihr erstes Auftreten gestritten wird:

    Die Azteken kultivierten landwirtschaftliche Inseln, die als Chinampas bekannt sind, in einem System, das von einigen als eine frühe Form der Aquaponik für landwirtschaftliche Zwecke angesehen wird,[4][5] bei dem Pflanzen auf stationären (oder manchmal auch beweglichen) Inseln in den Untiefen der Seen gezüchtet und Abfallstoffe, die aus den Chinampa-Kanälen und den umliegenden Städten gebaggert wurden, zur manuellen Bewässerung der Pflanzen verwendet wurden.[4][6]


    Südchina und ganz Südostasien, wo Reis in Reisfeldern in Kombination mit Fischen angebaut und gezüchtet wurde, werden als Beispiele für frühe Aquaponiksysteme angeführt, obwohl die Technologie von chinesischen Siedlern mitgebracht wurde, die um 5 n. Chr. aus Yunnan eingewandert waren. [7] Diese polykulturellen Anbausysteme existierten in vielen fernöstlichen Ländern und züchteten Fische wie die orientalische Schmerle (泥鳅, ドジョウ), [8] Sumpfaal (黄鳝, 田鰻), Karpfen (鯉魚, コイ) und Karausche (鯽魚)[9] sowie Teichschnecken (田螺) in den Reisfeldern. [10][11]


    Das chinesische Landwirtschaftshandbuch Wang Zhen's Book on Farming (王禎農書) aus dem 13. Jahrhundert beschreibt schwimmende Holzflöße, die mit Schlamm und Erde aufgeschüttet wurden und für den Anbau von Reis, Wildreis und Futtermitteln verwendet wurden. Solche schwimmenden Pflanzmaschinen wurden in Regionen eingesetzt, die die heutigen Provinzen Jiangsu, Zhejiang und Fujian bilden. Diese schwimmenden Pflanzmaschinen sind entweder als jiatian (架田) oder fengtian (葑田) bekannt, was so viel wie "gerahmter Reis" bzw. "Reisfeld" bedeutet. Das landwirtschaftliche Werk verweist auch auf frühere chinesische Texte, aus denen hervorgeht, dass der Reisanbau auf schwimmenden Flößen bereits in der Tang-Dynastie (6. Jahrhundert) und der Nördlichen Song-Dynastie (8. Jahrhundert) der chinesischen Geschichte betrieben wurde.[12]


    Kontext:


    Quellen:

    Bild: Gemälde aus der Grabkammer von Sennedjem , c. 1200 v: Sennedjem und seine Frau auf den Feldern säen und pflügen, aus dem Grab von Sennedjem, The Workers Village, New Kingdom (Wandmalerei). The work of art depicted in this image and the reproduction thereof are in the public domain worldwide. The reproduction is part of a collection of reproductions compiled by The Yorck Project. The compilation copyright is held by Zenodot Verlagsgesellschaft mbH and licensed under the GNU Free Documentation License.

    4) Boutwelluc, Juanita (December 15, 2007). "Aztecs' aquaponics revamped". Napa Valley Register. Archived from the original on December 20, 2013. Retrieved April 24, 2013.
    5) Rogosa, Eli. "How does aquaponics work?". Archived from the original on May 25, 2013. Retrieved April 24, 2013.
    6) Crossley, Phil L. (2004). "Sub-irrigation in wetland agriculture" (PDF). Agriculture and Human Values. 21 (2/3): 191–205. doi:10.1023/B:AHUM.0000029395.84972.5e. S2CID 29150729. Archived (PDF) from the original on December 6, 2013. Retrieved April 24, 2013.
    7) Integrated Agriculture-aquaculture: A Primer, Issue 407. FAO. 2001. ISBN 9251045992. Archived from the original on 2018-05-09.
    8) Tomita-Yokotani, K.; Anilir, S.; Katayama, N.; Hashimoto, H.; Yamashita, M. (2009). "Space agriculture for habitation on mars and sustainable civilization on earth". Recent Advances in Space Technologies: 68–69.
    9) "Carassius carassius". Food and Agriculture Organization of the United Nations. Fisheries and Aquaculture Department. Archived from the original on January 1, 2013. Retrieved April 24, 2013.
    10) McMurtry, M. R.; Nelson, P. V.; Sanders, D. C. (1988). "Aqua-Vegeculture Systems". International Ag-Sieve. 1 (3). Archived from the original on June 19, 2012. Retrieved April 24, 2013.
    11) Bocek, Alex. "Introduction to Fish Culture in Rice Paddies". Water Harvesting and Aquaculture for Rural Development. International Center for Aquaculture and Aquatic Environments. Archived from the original on March 17, 2010. Retrieved April 24, 2013.
    12) "王禎農書::卷十一::架田 - 维基文库,自由的图书馆" (in Chinese). Archived from the original on 2018-05-09. Retrieved 2017-11-30 – via Wikisource.


     

    Verweise und Begriffserklärung:

    Weiterführende Artikel (intern): Anpflanzungsarten
    Filmbeitrag BR, Unser Land (extern): Grundlagen Aquaponik
    Begriffserklärung (extern): WiKi: Hydroponik / Hydrokultur
      WiKi: Aquaponik / Aquakultur
    ID: 1
  • Was ist Aquaponik/Aquakultur ?

    Aquaponik und die dafür notwendige Hydroponik sind Überbegriffe für die Aufzucht von Fischen und Pflanzen außerhalb der natürlichen Umgebung, also ohne Erde. In der Hydroponik kommt hinzu, dass die Düngung der Pflanzen über eine parallele Fischzucht erfolgen.

    Der Unterschied zwischen Aquaponik und Aquakultur ist mehr ein Umwelt-Technischer. Hier dazu mehr Details.

    Maler der Grabkammer des Sennudem 001 smal

    Sinn dieser Konzepte ist, neben dem umweltschonendem Ressourcen-Einsatz von Wasser, auch die Vermeidung von Pestiziden, Herbiziden und Medikamenten (nach bisheriger Vorschrift / 2021 in Deutschland) bei optimalem Einsatz von Dünger bzw. Futtermitteln. Die Systeme sind von der Natur getrennt und in einem geschlossenen Kreislauf. Eine Verunreinigung des Grundwassers sowie der Einsatz von Maschinen, wie in der bisherigen Landwirtschaft und Fischzucht üblich, wird hier Prinzipien-bedingt umgangen. Hierbei wird die Aufzucht der Pflanzen (Hydroponik) in Kombination mit einer Fischzucht (Aquaponik) in einem geschlossenen System durchgeführt. Dabei werden die Ausscheidungen der Fische als Dünger verwendet.

     

    Hier eine schematische Darstellung einer Aquaponikanlage. Diese besteht aus einer Fischzucht die mit einer Hydroponikanlage verbunden ist, welche die Reststoffe der Fischzucht für den Nährstoffbedarf verwendet.

     

    Aquaponik Schematik 01

    Aquaponikanlagen gibt es in den verschiedensten Konfigurationen, hier zwei Typen im Vergleich.

     

    Historischer Hintergrund:

    Die Aquaponik hat uralte Wurzeln, auch wenn über ihr erstes Auftreten gestritten wird:

    Die Azteken kultivierten landwirtschaftliche Inseln, die als Chinampas bekannt sind, in einem System, das von einigen als eine frühe Form der Aquaponik für landwirtschaftliche Zwecke angesehen wird,[4][5] bei dem Pflanzen auf stationären (oder manchmal auch beweglichen) Inseln in den Untiefen der Seen gezüchtet und Abfallstoffe, die aus den Chinampa-Kanälen und den umliegenden Städten gebaggert wurden, zur manuellen Bewässerung der Pflanzen verwendet wurden.[4][6]


    Südchina und ganz Südostasien, wo Reis in Reisfeldern in Kombination mit Fischen angebaut und gezüchtet wurde, werden als Beispiele für frühe Aquaponiksysteme angeführt, obwohl die Technologie von chinesischen Siedlern mitgebracht wurde, die um 5 n. Chr. aus Yunnan eingewandert waren. [7] Diese polykulturellen Anbausysteme existierten in vielen fernöstlichen Ländern und züchteten Fische wie die orientalische Schmerle (泥鳅, ドジョウ), [8] Sumpfaal (黄鳝, 田鰻), Karpfen (鯉魚, コイ) und Karausche (鯽魚)[9] sowie Teichschnecken (田螺) in den Reisfeldern. [10][11]


    Das chinesische Landwirtschaftshandbuch Wang Zhen's Book on Farming (王禎農書) aus dem 13. Jahrhundert beschreibt schwimmende Holzflöße, die mit Schlamm und Erde aufgeschüttet wurden und für den Anbau von Reis, Wildreis und Futtermitteln verwendet wurden. Solche schwimmenden Pflanzmaschinen wurden in Regionen eingesetzt, die die heutigen Provinzen Jiangsu, Zhejiang und Fujian bilden. Diese schwimmenden Pflanzmaschinen sind entweder als jiatian (架田) oder fengtian (葑田) bekannt, was so viel wie "gerahmter Reis" bzw. "Reisfeld" bedeutet. Das landwirtschaftliche Werk verweist auch auf frühere chinesische Texte, aus denen hervorgeht, dass der Reisanbau auf schwimmenden Flößen bereits in der Tang-Dynastie (6. Jahrhundert) und der Nördlichen Song-Dynastie (8. Jahrhundert) der chinesischen Geschichte betrieben wurde.[12]


    Kontext: 


     

    Quellen:

    4) Boutwelluc, Juanita (December 15, 2007). "Aztecs' aquaponics revamped". Napa Valley Register. Archived from the original on December 20, 2013. Retrieved April 24, 2013.
    5) Rogosa, Eli. "How does aquaponics work?". Archived from the original on May 25, 2013. Retrieved April 24, 2013.
    6) Crossley, Phil L. (2004). "Sub-irrigation in wetland agriculture" (PDF). Agriculture and Human Values. 21 (2/3): 191–205. doi:10.1023/B:AHUM.0000029395.84972.5e. S2CID 29150729. Archived (PDF) from the original on December 6, 2013. Retrieved April 24, 2013.
    7) Integrated Agriculture-aquaculture: A Primer, Issue 407. FAO. 2001. ISBN 9251045992. Archived from the original on 2018-05-09.
    8) Tomita-Yokotani, K.; Anilir, S.; Katayama, N.; Hashimoto, H.; Yamashita, M. (2009). "Space agriculture for habitation on mars and sustainable civilization on earth". Recent Advances in Space Technologies: 68–69.
    9) "Carassius carassius". Food and Agriculture Organization of the United Nations. Fisheries and Aquaculture Department. Archived from the original on January 1, 2013. Retrieved April 24, 2013.
    10) McMurtry, M. R.; Nelson, P. V.; Sanders, D. C. (1988). "Aqua-Vegeculture Systems". International Ag-Sieve. 1 (3). Archived from the original on June 19, 2012. Retrieved April 24, 2013.
    11) Bocek, Alex. "Introduction to Fish Culture in Rice Paddies". Water Harvesting and Aquaculture for Rural Development. International Center for Aquaculture and Aquatic Environments. Archived from the original on March 17, 2010. Retrieved April 24, 2013.
    12) "王禎農書::卷十一::架田 - 维基文库,自由的图书馆" (in Chinese). Archived from the original on 2018-05-09. Retrieved 2017-11-30 – via Wikisource.

     

    Weiterführender Artikel: Arten der Anpflanzung

     


    Verweise und Begriffserklärung:

    Weiterführende Artikel (intern): Anpflanzungsarten
    Filmbeitrag BR, Unser Land (extern): Grundlagen Aquaponik
    Begriffserklärung (extern): WiKi: Hydroponik / Hydrokultur
    WiKi: Aquaponik / Aquakultur

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