Fisch sind wesentlich krankheitsanfälliger wen sie gestresst werden. Am bedeutendsten sind dabei Infektionskrankheiten einschließlich der Parasitosen, wasserbedingte Schäden und solche durch Stressfaktoren in den Haltungsbedingungen. Auch Verletzungen, Erbkrankheiten, Missbildungen, und Tumoren kommen bei Fischen vor.

Manche Infektionskrankheiten können in der Fischzucht zu Massenverlusten führen. Sie werden dann als Fischseuchen bezeichnet und unterliegen gesetzlichen Maßnahmen nach dem Tiergesundheitsgesetz, speziellen gesetzlichen Verordnungen bzw. der EU-rechtlichen Bestimmungen.

In Deutschland sind derzeit vier Fischkrankheiten als anzeigepflichtige Tierseuche eingestuft: Ansteckende Blutarmut der Lachse, infektiöse hämatopoetische Nekrose und virale hämorrhagische Septikämie der Forellen sowie die Koi-Herpesvirusinfektion der Karpfen. Die infektiöse Pankreasnekrose der Salmoniden (IPN) ist meldepflichtig.

Zwischen den Abwehrfähigkeiten, den Krankheitserregern und den Lebensbedingungen herrscht ein komplexer Wirkungszusammenhang, der letztlich über den Ausbruch von Infektionskrankheiten entscheidet. Unterschiedliche Faktoren können Stress auslösen. Dazu gehört alles, was Fische in Unruhe versetzt und ihren Lebensrhythmus stört, etwa dauerndes Hantieren im Wasser, aber auch dauernder Wechsel der Hell-Dunkel-Phasen. Als Stressfaktor gelten auch verschlechterte Wasserparameter, wie ein Mangel oder Überangebot an Sauerstoff, zu hoher Gehalt an Ammonium, Nitrit oder CO2, sowie ungünstige pH-Werte, falsche Wassertemperatur, fehlende Versteckmöglichkeiten, falsche Artenwahl, oder zu starke Strömung.

Stress schwächt die Abwehrfähigkeit der Tiere. Dadurch können sie kein Immungleichgewicht mit den meist allgegenwärtigen Krankheitserregern aufrechterhalten. Erst dadurch wird aus einer Infektion eine ausbrechende „Krankheit“.

Auslöser für Stress:

  • Hohe Ammoniakwerte
  • Erhöhte Nitratwerte
  • Falscher pH-Wert des Wassers
  • Schwankende Temperatur
  • Ungeeigneter Salzgehalt
  • Niedriger Sauerstoffgehalt
  • Belästigung durch andere Fische
  • Unzureichende Beckengröße
  • Zu viele Fische im Becken
  • Übermäßiger Einsatz von Medikamenten
  • Schlechte Ernährung
  • Plötzliche Veränderungen in der Wasserchemie
  • Unsachgemäße Anwendung von Wasserbehandlungsmitteln

 

Indikatoren für Stress:

  • Appetitverlust
  • Erhöhte Kiemenbewegungen

 

 

Krankheiten und einzellige Parasiten können bei infizierten Fischen eine Vielzahl von Symptomen verursachen:

  • Einige Fische haben Schwierigkeiten beim Schwimmen und verlieren ihr Gleichgewicht und ihren Auftrieb.
  • Kranke Fische halten ihre Flossen oft flach an den Körper.
  • Möglicherweise sehen Sie Ihre Fische auf der Seite auf dem Boden des Tanks oder Teichs liegen.
  • Einige Bedingungen können zu einer höheren Schleimproduktion führen, was zu trüben Flecken an den Flanken des Fisches führt.
  • Ein weiteres Symptom ist ein aufgeblähter Magen des Fisches.
  • Hervorstehende oder beschädigte Schuppen.
  • Ein Fisch mit einem geschwächten Immunsystem entwickelt eher eine Pilzinfektion, die graue Wucherungen bilden kann, die wie Baumwolle auf den Schuppen aussehen.
  • Schädliche Bakterien können dazu führen, dass die Kiemen rot und gereizt aussehen. Die Kiemen bleiben möglicherweise offen, wenn der Fisch Kiemenmilben hat.
  • Flossenfäule und bakterielle Infektionen können dazu führen, dass Schwanz und Flossen eines Fisches ausgefranst aussehen.
  • Gestresste Fische können sich nicht gegen Parasiten wie Ankerwürmer oder Läuse wehren. 
  • Wassersucht, die bei Fischen mit einer Flüssigkeitsansammlung unter den Schuppen auftritt, kann auch auf das Vorhandensein von Bakterien hinweisen.

Stressbedingte Erkrankungen:

Weil der Erreger der Ichthyophthiriose ein Schwächeparasit ist und die Pünktchenkrankheit eigentlich vorwiegend dann ausbricht, wenn der Fisch gestresst ist, solltest der Stress für die Tiere im Aquarium soweit reduzieren werden wie möglich. Dazu gehören Besatzdichte, Temperatur, Beleuchtung, etc.

Dieser Artikel enthält u.a. Auszüge des Wikipediabeitrages Fischkrankheit: https://de.wikipedia.org/wiki/Fischkrankheit


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