EDTA-Titrationen finden in der anorganischen Analytik aufgrund ihrer starken komplexbildenden Wirkung und ihrer kommerziellen Verfügbarkeit breite Anwendung. Aufgrund der polyprotischen Natur (polyprotisch: die Fähigkeit mehr als ein Proton zu spenden oder zu akzeptieren) von EDTA beeinflusst der pH-Wert jedoch die in der Lösung vorhandenen Formen, und es werden zusätzliche komplexbildende Reagenzien verwendet, um die Ausfällung von Metallhydroxiden zu verhindern und die Konzentration freier Metallionen aufrechtzuerhalten.
Direkte Titration: Dabei wird die Metallionenlösung auf den gewünschten pH-Wert gepuffert und direkt mit Standard-EDTA bis zum Endpunkt titriert, was durch eine Farbänderung der Lösung angezeigt wird.
Rücktitration: Nützlich, wenn die Metallionen die Indikatoren blockieren, langsam reagieren, ausfallen oder inerte Komplexe bilden. Der Metallionenlösung wird ein Überschuss an EDTA zugesetzt, und der Überschuss wird dann mit einer Standardlösung eines zweiten Metallions zurücktitriert.
Verdrängungstitration: Wird verwendet, wenn die Metallionen nicht ausreichend mit dem Indikator reagieren. Die Metallionen werden zunächst mit einem weniger stabilen Überschuss eines anderen Metall-EDTA-Komplexes titriert, und die freien Metallionen werden dann mit einer EDTA-Standardlösung titriert.
Mit EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure) können zahlreiche Metalle quantitativ bestimmt werden, darunter Cu (Kupfer), Pb (Blei), Hg (Quecksilber), Ca (Calcium), Mg (Magnesium), Zn (Zink), Cd (Cadmium), Ni (Nickel), Al (Aluminium), Co (Kobalt), Mn (Mangan), Pb (Blei), Zn (Zink), Cd (Cadmium), Ni (Nickel), Al (Aluminium) und Cr (Chrom).
Diese Titrationen sind besonders effektiv, wenn die Metallionen in einer Probe in saurer oder basischer Lösung mit einem geeigneten Indikator titriert werden. Die Stabilität der gebildeten Komplexe hängt von verschiedenen Parametern ab, darunter der pH-Wert der Lösung.
Kupfer (Cu): Kann bei einem pH von etwa 8 mit Murexid als Indikator titriert werden.
Bismut: Bismut bildet einen sehr stabilen EDTA-Complex und kann in saurer Lösung titriert werden, wo andere Metalle mit EDTA keine stabilen Komplexe bilden.
Calcium (Ca): Kann direkt mit EDTA titriert werden, wobei Murexid oder Calconcarbonsäure als Metallindikatoren eingesetzt werden.
Magnesium (Mg): Kann ebenfalls direkt mit EDTA titriert werden.
Zink (Zn) und Cadmium (Cd): Diese Metalle können bei einem pH von 10 mit Erio T als Indikator titriert werden.
Quecksilber (Hg): Kann indirekt mit EDTA titriert werden, indem zunächst ein Tetraiodmercuratkomplex gebildet und dann mit Zinksulfatlösung titriert wird.
Es ist wichtig, dass die Titrationen unter geeigneten pH-Bedingungen durchgeführt werden, um die Störung durch andere Metalle zu minimieren.
Andere Namen
Ethylendiamintetraessigsäure
Ethylendinitrilotetraessigsäure
Ethylendiamintetraethansäure
Titriplex® II
Trilon® B
Idranal® II
Chelaplex II
EDTA
EDTA (INCI)
EDTAH4
Molare Masse: 292,24 g·mol−1
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