Grenzwerte für Quecksilber im Trinkwasser
- EU-Grenzwert: ca. 1 µg/L (0,001 mg/L) für anorganisches Quecksilber
- WHO-Richtwert: ca. 6 µg/L (0,006 mg/L) (abhängig von der Form des Quecksilbers)
- Kaltdampf-Atomabsorptionsspektrometrie (CVAAS): Sehr empfindlich, geeignet für Spurenanalysen.
- Induktiv gekoppelte Plasma-Massenspektrometrie (ICP-MS): Extrem empfindlich, Nachweis im ng/L-Bereich.
- Anodische Stripping-Voltammetrie (ASV): Elektrochemische Methode mit hoher Empfindlichkeit.
- Spektralphotometrie mit Dithizon: Farbreaktion, die einen qualitativen Nachweis ermöglicht.
Für eine qualitative Analyse von Quecksilber in Trinkwasser kann die Methode mit Dithizon angewendet werden. Dithizon reagiert mit Hg²⁺, um einen intensiv rot gefärbten Chelatkomplex zu bilden.
Bei der Reaktion wird Dithizon mit Hg²⁺ zu einem stabilen Hg-Dithizon-Komplex umgesetzt:
Der entstehende Komplex zeigt eine intensive rot-violette Farbe, die bereits bei sehr niedrigen Konzentrationen sichtbar wird.
- 0,01 mol/L Dithizon-Lösung (C₁₃H₁₂N₄S)
- Verdünnte Schwefelsäure (H₂SO₄) – zur Einstellung eines geeigneten sauren Milieus
- Chloroform (CHCl₃) – optional, zur Extraktion des farbigen Komplexes, um die Sichtbarkeit zu verbessern
- Pufferlösung (z. B. Essigsäure/Natriumacetat, pH 4–5)
Benötigte Geräte:
- Bürette (25 mL, Teilung 0,1 mL)
- Erlenmeyerkolben (250 mL)
- Pipetten (10 mL und 50 mL)
- Magnetrührer
- Scheidetrichter (für Chloroform-Extraktion, falls verwendet)
- Überführen Sie 10 mL der Trinkwasserprobe in einen 250-mL-Erlenmeyerkolben.
- Fügen Sie 5 mL der Pufferlösung (pH 4–5) hinzu, um den pH-Wert einzustellen.
- Geben Sie 5 mL der 0,01 mol/L Dithizon-Lösung hinzu und mischen Sie die Probe gründlich.
- Optional: Führen Sie eine Chloroform-Extraktion in einem Scheidetrichter durch, um den farbigen Komplex zu isolieren.
- Beobachten Sie die Farbänderung. Ein intensiver rot-violetter Farbton weist auf das Vorhandensein von Hg²⁺-Ionen hin.
Der Dithizon-Test ist eine qualitative Methode, die aufgrund ihrer hohen Empfindlichkeit für den Nachweis von Quecksilber in Trinkwasser geeignet ist. Er kann bereits Hg²⁺-Konzentrationen im µg/L-Bereich sichtbar machen, was im Vergleich zu den gesetzlichen Grenzwerten (ca. 1–6 µg/L) ausreichend ist. Für eine genaue quantitative Bestimmung sollten jedoch Instrumentalverfahren wie CVAAS, ICP-MS oder ASV eingesetzt werden.
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